2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mario Götzendörfer (rot) gelang für die Klosterer der zwar späte, aber nicht minder verdiente Ausgleich.  Foto: Weller
Mario Götzendörfer (rot) gelang für die Klosterer der zwar späte, aber nicht minder verdiente Ausgleich. Foto: Weller

Klosterer trotzen auch Schweinfurt

Gegen das Spitzenteam ließ sich der SV Seligenporten auch von einem späten Rückstand nicht schocken.

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Nach zuletzt zwei Siegen holt sich der SV Seligenporten mit einem 1:1 (0:0) gegen das Spitzenteam vom FC Schweinfurt 05 einen weiteren wichtigen Zähler. Dabei agierten die Kicker von Trainer Roger Prinzen nicht nur auf Augenhöhe, sondern stellten über weite Strecken die bessere Elf und brachten sich aufgrund mangelnder Effektivität in Sachen Chancenverwertung sogar um einen durchaus möglichen Sieg.

Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Unterföhring ersetzte Raffael Kobrowski Sven Seitz im Sturm, während Mariusz Suszko für Marios Katidis auf dem linken Flügel Platz machte. Nach einer weitgehend ereignisarmen Abtastphase setzten die Klosterer das erste Ausrufezeichen, als Kapitän Stanislaus Herzel in den Strafraum flankte, der gut postierte Kobrowski aber auf dem glitschigen Rasen wegrutschte (12.). Eine ähnliche Situation dann fünf Minuten später auf der anderen Seite, wo Pieper heraneilte, SVS-Keeper Sebastian Kolbe aber den entscheidenden Moment früher am Ball war. In der Folge gewannen die Hausherren gegen ihren recht passiven wie auch umständlich zu Werke gehenden Rivalen nicht nur die Oberhand, sondern wussten zudem mit einigen guten Kombinationen zu überzeugen.


Es fehlte die Effektivität

Um diese gewinnbringend zu veredeln, ließ es der SVS allerdings an der nötigen Effektivität mangeln. So verpasste Marco Weber nach einem wunderbaren, über vier Stationen eingeleiteten Angriff ebenso den richtigen Moment des Torschusses (28.), wie auch Kobrowski zwei Zeigerumdrehungen später. Kurz danach war es Tim Olschewski, der einen Freistoß aus 25 Metern in den Strafraum sendete. Obgleich nicht sonderlich scharf, sprang FC-Torhüter Alexander Eiban an der Kugel vorbei, hatte dann aber Glück, dass diese aufreizend gemächlich an den linken Pfosten trudelte (36.). Nachdem Fotios Katidis ein Zuspiel von Yuri Meleleo über die Latte knallte, durfte der als hoher Favorit angereiste FCS heilfroh sein, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu müssen. Diese nutzte Schweinfurt augenscheinlich, um sich eines Besseres zu besinnen, entwickelten sie doch fortan wesentlich mehr Zug zum Tor.

So musste sich Kolbe erst bei einem Geschoss von Marius Willsch mächtig strecken (53.), um sieben Minuten später ebenfalls gegen Willsch erneut die Oberhand zu behalten. Am meisten Probleme hatte die Klosterabwehr aber mit dem eingewechselten Adam Jabiri. Der ungemein wuchtige Angreifer hätte die Schweinfurter Führung erzielen müssen, brachte aber das fragliche Kunststück fertig, den Ball aus nur fünf Meter am Tor vorbei zu bugsieren (72.). Kaum war auf Klosterseite das Durchschnaufen ob dieses extrem kritischen Augenblicks beendet, machte Jabiri seinen Lapsus umgehend wett, indem er ein hohes Zuspiel von Dominik Weiß so unbedrängt wie unhaltbar zum 1:0 (75.) in die lange Ecke des Kloster-Kastens köpfte. Gut gespielt, den Favoriten lange Zeit im Griff gehabt und dennoch plötzlich in Rückstand: Eine solche Konstellation hätte den SVS noch vor nicht allzu langer Zeit verzagen lassen. Diesmal aber sollte das Geschehen einen anderen Verlauf nehmen.


Prinzen wechselte ideal ein

Nahm zum einen das Team auf dem Feld sein Fußballherz in die Hand, tätigte an der Seitenlinie Trainer Roger Prinzen mit der Hereinnahme von Felix Wöllner einmal mehr einen idealen Wechsel. Kaum fünf Minuten in der Partie, bewies die Nummer sieben Umsicht und Nervenstärke, als sie eine Flanke von der linken Seite aufnahm und nicht, wie wohl von vielen der 342 Zuschauer erwartet, einfach abzog, sondern das Leder für Mario Götzendörfer ablegte, der aus etwa 25 Metern flach zum Ausgleich (84.) einnetzte. Das Wöllner kurz danach die mögliche 2:1-Führung liegen ließ, vermochte die Freude über den nicht unbedingt erwarteten Punktgewinn gegen den Ligariesen, der in der Schlussminute noch Lukas Billick mit Gelb-Rot verlor, nicht wirklich zu trüben.

Aufrufe: 08.10.2017, 14:37 Uhr
Udo WellerAutor