2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Seligenportens Fotios Katidis (rot) musste nach einer unfairen Attacke mit Gelb-Rot vom Feld.  Foto: nuw
Seligenportens Fotios Katidis (rot) musste nach einer unfairen Attacke mit Gelb-Rot vom Feld. Foto: nuw

Klosterer stellen sich selbst ein Bein

Statt einen möglichen Sieg einzufahren, handelt sich der SVS in Garching durch zu viele Fehler eine weitere Niederlage ein.

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Der SV Seligenporten unterliegt beim VfR Garching mit 1:2 (1:1) und rutscht in der Regionalliga wieder auf einen direkten Abstiegsplatz zurück.

Dass es die Klosterer auch beim bis dato schwächsten Heimteam der Liga nicht schafften, ihrem noch völlig leerem Auswärtskonto zumindest einen Zähler hinzuzufügen, machte wieder einmal deutlich, dass der als so wichtig propagierte Ballbesitz nicht unbedingt zum Erfolgsgaranten taugt. Wie schon in vielen Spielen zuvor, beherbergte der SVS das Spielgerät auch in Garching meistens in seinen Reihen, konterkarierte dies aber mit krassen individuellen Schnitzern. Im Vergleich zur Vorwoche änderte Seligenportens Trainer Roger Prinzen seine Mannschaft auf drei Positionen. Kai Neuerer ersetzte Julian Schäf als rechten Außenverteidiger und in der Offensive machte Marco Weber für Sven Seitz Platz. Zudem spielte Danilo Dittrich für den aufgrund familiärer Verpflichtungen vakanten Stanislaus Herzel links hinten. Den Hausherren waren diese Umstellungen indes herzlich egal, legten sie doch gleich furios los. So verbuchte Garching schon nach vier Minuten die erste dicke Chance, als Florian Pflügler einen von Dennis Niebauer aus dem rechten Mittelfeld hereingegebenen Freistoß an die Latte lenkte.


Ein Freistoßtor aus 35 Metern

Nur eine Zeigerumdrehung später machte es Kapitän Niebauer auf der anderen Seite dann gleich selbst und schickte die Kugel per 35-Meter-Freistoß wunderschön zum 1:0 in die lange Ecke des von Sebastian Kolbe gehüteten SVS-Kastens. Nun machten sich die bis dorthin noch kein einziges Mal in der gegnerischen Hälfte anwesenden Gäste daran, die Regie zu übernehmen, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Abgesehen von einer Chance für Mariusz Suszko, den Schiedsrichter Roman Potemkin (Friesen) im Abseits wähnte, war es lediglich Danilo Dittrich, der mit einem Schuss aus 14 Metern Garchings Keeper Kai Fritz einen Arbeitseinsatz abringen konnte. Überhaupt vermochten die Klosterer in spielerischer Hinsicht zwar durchaus zu gefallen, machten diesen Vorteil aber immer wieder durch ungenaue Pässe in die Spitze oder Flüchtigkeitsfehler selbst zunichte. Einen davon hätte Emre Tunic beinahe genutzt, als er aus elf Metern ein Zuspiel von Mario Staudigl knapp am Tor vorbei schickte (43.). Statt mit einer 0:2-Hypothek in die Pause zu gehen, durfte sich Seligenporten kurz danach über den Ausgleich freuen.

Ein überraschender Strafstoß

Nach einer von Suszko getretenen Ecke, traf Staudigl den im Tiefflug heranrauschenden Tim Olschewski am Kopf. Den von Potemkin daraufhin durchaus etwas überraschend verhängten Strafstoß netzte Mario Götzendorfer eiskalt ein.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Mannschaften den Weg nach vorne suchten. Nachdem zuerst Garching den gefährlicheren Eindruck vermittelte, brach die stärkste Phase des SV Seligenporten an. So hätten Sven Seitz (52., 59.), Fotios Katidis (60.) und auch Yuri Meleleo (63.) die Klosterer in Führung bringen müssen, scheiterten aber entweder an den eigenen Nerven oder waren einfach einen Tick zu langsam. Exemplarisch hierfür die 76. Minute, als sich Katidis nach einem krassen Abspielfehler von Fritz plötzlich in bester Angriffsposition befand, sich die Kugel aber abluchsen ließ und der daraus entstandene Konter den Garchingern beinahe das 2:1 ermöglichte. Hatte der Fußballgott hier vielleicht noch Gnade walten lassen, war seine Toleranzschwelle wenig später endgültig überschritten. Nach einem erneut überflüssigen Ballverlust des SVS wusste sich Dittrich nicht anders zu helfen, als Emre im Strafraum von den Beinen zu holen. Niebauer netzte schließlich den Elfmeter zum 2:1 (83.) für Garching ein. Dass sich eine Minute danach Katidis mit einem ebenso überflüssigen wie rüden Foul die Gelb-Rot Karte einhandelte, machte die größtenteils selbstverschuldete Niederlage schließlich perfekt.

Aufrufe: 024.9.2017, 15:00 Uhr
Von Udo WellerAutor