Wenn es noch einen Beweis brauchte, wie vorbildlich es derzeit um die Moral des SV Seligenporten bestellt ist, dann wurde dieser im Spiel beim VfB Eichstätt eindrucksvoll geliefert.
Denn obwohl schon sehr früh durch eine Gelb-Rote Karte für Pascal Schärtel (3.) dezimiert, haderten die Klosterer nicht lange mit dem Schicksal, sondern nahmen stattdessen ihr Herz in die Hand und ergatterten aufgrund einer aufopferungsvollen läuferischen wie auch kämpferischen Vorstellung mit einem 0:0 einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Im Vergleich zur Vorwoche brachte Trainer Roger Prinzen Kai Neuerer für den leicht angeschlagenen Julian Schäf als rechten Außenverteidiger. Im Sturm ersetzte Raffael Kobrowski den zuletzt recht glücklos agierenden Yuri Meleleo. Wie schon in den Vorwochen wollten sich die Klosterer auch beim Aufsteiger aus Eichstätt nicht einigeln, sondern mit mutigen, aber dennoch kontrollierten Aktionen nach vorne ihre Chance suchen.
Dieser Matchplan sollte aber schon nach gerade einmal drei Minuten Spielzeit rigoros durchkreuzt werden. Ursache war ein Duell zwischen SVS-Verteidiger Pascal Schärtel und dem Eichstätter Stürmer Florian Grau, bei dem Letzterer seinen Kontrahenten aus nächster Nähe anschoss und Schiedsrichter Manuel Steigerwald (Gräfendorf) daraufhin nach Intervention seines Assistenten auf Handelfmeter entschied und obendrein Schärtel mit Rot vom Platz schickte.
Die Brust statt der Hand getroffenMutig in die Zweikämpfe geworfen
Davon abgesehen, wurde der Eichstätter Keeper nur bei einem Abschluss von Tim Olschewski zu einem größeren Arbeitseinsatz gezwungen (73.). Ansonsten spielte sich das Geschehen fast durchgängig auf der anderen Seite ab. Dort warfen sich SVS-Kapitän Sebastian Herzel und seine Mannen mutig wie unverdrossen in jeden Schuss und Zweikampf. Freilich aber war es den tapferen SVS-Recken ob des dauernden Beschusses unmöglich, sämtliche Gefahren zu entschärfen. Großartig deswegen zu sorgen brauchten sie sich aber nicht, stand doch ganz hinten eine Wand namens „Sebastian Kolbe“.