2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das Match beim FC Augsburg II ist für die Klosterer kein ganz normales Spiel.  Foto: Weller
Das Match beim FC Augsburg II ist für die Klosterer kein ganz normales Spiel. Foto: Weller

Eine Reise in die düstere Vergangenheit

An diesem Wochenende muss der SV Seligenporten beim FC Augsburg II ran. Dort setzte es in der Vorsaison ein 0:12-Debakel.

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Wenn der SV Seligenporten an diesem Samstag (14 Uhr) im Rosenaustadion gegen den FC Augsburg II antritt, dann ist dies die Rückkehr an eine Stätte, welche im kollektiven Vereinsgedächtnis der Klosterer schon jetzt fest verankert ist und es wohl für alle Zeiten auch bleiben wird.

Erlitten die Klosterer doch dort am 30. Juli 2016 ein auch jetzt noch immer unfassbares 0:12-Fiasko. Ein Ereignis, welches sogar in der traditionsbeladenen und mit olympischen Weihen versehenen Fußballarena seine, wenn auch nur in Nuancen vorhandenen Spuren hinterließ.

So zeigte sich die nur für einstellige Werte ausgerichtete und nur manuell bedienbare Anzeigetafel nach dem zehnten Schuss ins SVS-Gehäuse überlastet. Um aber diesen hier im sportlichen Sinne gemeinten Hammer weiter optischen Ausdruck zu verleihen, brauchte es jetzt ein solch stoffliches Werkzeug. Damit wurde es möglich, den Ergebnisspeicher mit dem bloßen Einschlagen eines Nagels einer ebenso archaischen wie hochwirksamen Aufrüstung zu unterziehen.

„Damals hat mein Handy dauernd gepiepst und ich habe mir gedacht, dass es so was eigentlich gar nicht geben kann“, erinnert sich der seinerzeit vereinslose und jetzige SVS-Coach Roger Prinzen gut an dieses Ereignis.

Wie Prinzen selbst, geht auch der allergrößte Teil des Klosterteams ohne diese schwere Last ins Spiel. Damals standen lediglich die beiden Abwehrmänner Julian Schäf und Kevin Woleman von Beginn an auf dem Platz.

Kai Neuerer, Lino D’Adamo sowie Marco Weber wurde die zweifelhafte Ehre zuteil, als Einwechselspieler an diesem bizarren Geschehen mitwirken zu können. Das Letzterer aufgrund seiner fünften gelben Karte diesmal nicht eingesetzt werden kann, ist eine echte Schwächung.

Immerhin hat sich der 23-Jährige unter Prinzen zu einem Spielmacher mit Torjägerqualitäten entwickelt und ist nicht von ungefähr mit sechs Treffern bester SVS-Schütze. Hadern mag der Coach damit aber nicht, sondern blickt lieber optimistisch nach vorne: „Wir haben mit Fotios Katidis und Felix Wöllner gute Alternativen.“

Unabhängig davon, wer letztlich das Mandat erhält, wird es für das gesamte Team vor allen Dingen darauf ankommen, ein möglichst schnelles Umschaltspiel zu praktizieren. Ein Blick auf die Torbilanz weist den FCA als offensivstarkes Team mit Schwächen in der Abwehr aus, was Prinzen vermuten lässt, dass „den Augsburgern wohl etwas die Balance fehlt“.

Um sein Team bestmöglich auf diesen Kontrahenten einzustellen, wird er speziell auf diese Partie hintrainieren. Ein Verfahren, welches er sowie seine Co-Trainer Hendrik Baumgart und Florian Beck schon länger mit zunehmendem Erfolg praktizieren.

Die Chancen, die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage zu verlängern, macht Prinzen stark davon abhängig, wer im Aufgebot des Gegners steht. Ein Umstand, der den FCA in dieser Spielzeit zu einer echten Wundertüte werden lässt.

Sieg vor einer Rekordkulisse

Entscheidet sich der Tabellensiebte dazu, einige Spieler des Profikaders einzubauen, kann er es mit jedem Gegner locker aufnehmen.

So wurden der FC Bayern München mit 5:1 vom Platz gefegt und vor kurzen auch Spitzenreiter 1860 München vor der Rekordkulisse von mehr als 21.000 (!) Zuschauern mit 3:2 in die Schranken verwiesen. Lässt Trainer Dominik Reinhardt aber „nur“ die junge Garde ran, erweisen sich sogar die „Kleinen“ der Liga wie Eichstätt oder Schalding schon mal als Stolperstein.

Aufrufe: 027.10.2017, 16:15 Uhr
Udo WellerAutor