2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit Josip Bajic, Laurin Klaus und Alexander Freitag (weiß, v. li.) nehmen gleich drei Klosterer Xaver Müller in die Zange. Foto: Udo Weller
Mit Josip Bajic, Laurin Klaus und Alexander Freitag (weiß, v. li.) nehmen gleich drei Klosterer Xaver Müller in die Zange. Foto: Udo Weller

Ein Remis, das dem SVS kaum nutzt

Zunächst recht schwach, erkämpft sich der SVS in Großbardorf noch ein 1:1, fällt damit aber im Spitzenkampf weiter zurück.

Wer von den 215 Zuschauern mit der Absicht gekommen war, für das Auge ansprechende Fußballkunst zu sehen, der wäre mit einem Besuch des im nahen Bad Kissingen gelegenen ehemaligen Schlachthofes besser beraten gewesen. Ein Meisterwerk des Jugendstils, wird dieses beeindruckende Gemäuer auch „Ochsenkathedrale“ genannt. Eher einer Ochsentour, weil bar jeglicher Ästhetik und stattdessen von jeder Menge Kampf und Einsatz geprägt, glich indes das Geschehen beim 1:1 (1:0) des TSV Großbardorf gegen den SV Seligenporten.

Zunächst hatte es den Anschein, als wollten die Gastgeber ihren Rivalen einfach niedertrampeln. Denn kaum war der Anpfiff verklungen, rollte auch schon Angriff auf Angriff in Richtung des von David Paulus gehüteten Klosterkastens.

Erst zwang Simon Snaschel Paulus zu einer Parade, bevor die SVS-Abwehr gegen Xaver Müller klärte und erneut Snaschel per Kopf knapp vorbeizielte. Was sich liest wie die Chronologie einer halben Stunde, dauerte gerade einmal vier Minuten. So war es nur zu verdient, dass Snaschel seine dritte Großchance gegen den bis dato überforderten Gegner zum 1:0 (6.) nutzte, indem er eine Steilvorlage zu seinem 19. Saisontreffer verwandelte.

Extrem giftige Hausherren

Die extrem giftige Spielweise der Hausherren mit ihren langen Bällen nach vorne beschäftigte den SVS dermaßen, dass dieser zunächst fast keine Zeit und Gelegenheit fand, seinerseits die Initiative zu ergreifen. Lediglich ein Solo von Christian Schrödl verursachte etwas Gefahr (15.).

So hätten die Klosterer schon aussichtslos zurückliegen können, bevor der Großbardorfer Elan etwas nachließ und dem SVS die Gelegenheit verschaffte, endlich strukturiert nach vorne zu agieren. Richtig gut gelang dies nach einer halben Stunde, als Bernhard Neumayer von rechts zum in der Nähe des langen Pfostens lauernden Andreas Schuster flankte, der mit seinem Kopfball Keeper Julian Schneider zu einer echten Großtat herausforderte.

Hier noch ganz vorne, verhütete die sich zum besten Klosterer aufschwingende Nummer 19 wenige Augenblicke später im Duell gegen Weiß Schlimmeres. Bislang also recht verschreckt, scharrten die Klosterer nach der Pause selbst mit den Hufen und drängten den Gegner in dessen eigene Hälfte zurück. Die Belohnung sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Nach einem von Marco Wiedmann hoch in den Strafraum getretenen Eckball, wuchtete sich Christian Schrödl unwiderstehlich in die Lüfte und platzierte das Spielgerät mit seinem Haupt mit aller Schärfe zum 1:1 (51.) ins Netz der Großbardorfer.

Ein verbissenes Match

Nun entwickelte sich ein verbissenes, mit aller Leidenschaft und Zweikampfhärte geführtes Match. Einen gewaltigen Aufschrei bei den Gastgebern produzierte dann Paulus, als er nahe der linken Bande einen gegnerischen Spieler sehr robust zu Fall brachte, von Schiedsrichter Manuel Steigerwald aber nur mit „Gelb“ bedacht wurde.

Die enorme Laufbereitschaft aller 20 Feldspieler produzierte zwar Angriffe zu Hauf, weil diesen aber immer wieder der präzise finale Pass in die Tiefe fehlte oder diese rigoros unterbunden wurde, kam es nur zu recht wenigen Torszenen auf beiden Seiten, so dass die Punkteteilung, so schmerzlich sie für den SVS sein mag, der dadurch wieder Boden auf die Spitze verliert, letztlich in Ordnung geht.

Aufrufe: 018.10.2020, 13:36 Uhr
Udo WellerAutor