2024-05-10T08:19:16.237Z

Transfers
Erster Auftritt im Trikot des SV Nierfeld: der kolumbianische Neuzugang Daniel Garcia Montoya (l.), hier im Duell mit Erftstadts Sven Allinger. Foto: Brackhagen
Erster Auftritt im Trikot des SV Nierfeld: der kolumbianische Neuzugang Daniel Garcia Montoya (l.), hier im Duell mit Erftstadts Sven Allinger. Foto: Brackhagen

Kicker aus Kolumbien verstärkt SV Nierfeld

25-jähriger Daniel Garcia Montoya möchte sich für den Profibereich in Deutschland empfehlen

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Völlig unbekanntes Terrain betritt der SV Nierfeld mit der Verpflichtung eines Akteurs aus Südamerika. „Das ist eine ganz neue Erfahrung für uns. Wir sind sehr gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird, und haben die Hoffnung, einen tollen Spieler hinzu gewonnen zu haben“, sagt der Sportliche Leiter Mario Held.

Daniel Garcia Montoya kommt aus Kolumbien und möchte sich in Europa als Fußballer durchsetzen. Der Landesligist aus der Eifel ist dabei als Zwischenstation vorgesehen, um sich dort für höhere Aufgaben zu empfehlen.

„Er wird mindestens ein halbes Jahr in Nierfeld bleiben, danach wird man weitersehen. Wichtig ist vor allem, dass Daniel in Deutschland schnell heimisch wird und dies in einem familiären Umfeld passiert“, betont Francisco Martin, der sich um den Neuzugang kümmern und bei dem der 25-Jährige vorerst auch wohnen wird.

Der Spanier Martin lebt in Heimbach und pflegt geschäftliche Kontakte nach Südamerika. Dort lernte er Montoyas Schwiegervater kennen und erfuhr von dessen Wunsch, mit dem Sport im Ausland Geld zu verdienen. Martin wiederum ist der angehende Schwiegervater von Nierfelds Defensivspieler Daniel Bildstein und so entstand der Kontakt ins Schleidener Tal.

Der SVN ist für Montoya übrigens nicht die erste Station in Europa: Der Familienvater, dessen Frau und Kinder so bald wie möglich nachkommen sollen, versuchte sein Glück bereits als Profi in Litauen und Skandinavien – ohne den gewünschten Erfolg. Ende des vergangenen Jahres kehrte der Mittelfeldspieler aus der zweiten finnischen Liga zurück in seine Heimat und hielt sich bis zuletzt bei einem großen Klub in Medellin (zweitgrößte Stadt des Landes nach der Hauptstadt Bogota) fit.

Seinen Lebensunterhalt wird der ehemalige Jugendauswahlspieler beim SV Nierfeld natürlich nicht mit dem Fußballspielen verdienen, sondern einem Beruf nachgehen. „Einer unserer Spieler hat bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass Daniel einen Job bei einer Firma in Düren, in der er selbst beschäftigt ist, beginnen kann. Ein anderer Teamkollege hat ihn nach seiner Ankunft am Bahnhof abgeholt. Insgesamt ist er von der Mannschaft sehr offen empfangen worden“, berichtet Held, der bis zur Ankunft Montoyas in der vergangenen Woche viele bürokratische Dinge – unter anderem alles für die Aufenthaltsgenehmigung – zu regeln hatte. Auch wenn er den enormen Aufwand selbstredend im Interesse des Vereins betrieb, vergisst der Verantwortliche den menschlichen Aspekt nicht. „Wenn es uns vielleicht gelingt, dass Daniel über den SV Nierfeld den Weg zu einem höherklassigen Klub gehen und hier zusammen mit seiner Familie ein besseres Leben führen kann als in Kolumbien, hat sich die Sache auf jeden Fall gelohnt“, bekräftigt Held.

Aufrufe: 03.8.2017, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor