Schlagen "Pooligans" erneut zu?

SV Großseelheim – SV Bauerbach II: Gerade die Heimmannschaft ist aktuell nicht nur bei den Konkurrenten aufgrund ihrer gezeigten Leistungen (3. Tabellenplatz) in aller Munde, sondern auch über ihre Dorfgrenzen hinaus. Dort kennt man sie vielmehr unter dem Begriff „Pooligans“.

Alles begann mit der Idee, ein bis zwei Planschbecken für die Abkühlung nach ihren anstrengenden Trainingseinheiten beim Trainingslager für die Spieler zu bauen. Aus den Planschbecken wurde letztendlich mit Hilfe des 1. Vorsitzenden der aus Heuballen und Silofolie selbstgebaute Swimmingpool, der aufgrund eines Zufalls große mediale Aufmerksamkeit genießt. Innerhalb von sechs Stunden wurde die Pool-Idee in die Tat umgesetzt, als der Abteilungsleiter Fußball und vier bis fünf weitere Mannschaftskameraden des SV Großseelheim anpackten. In der Woche, als es teilweise bis zu 40 Grad Celsius heiß war, lohnte sich diese Idee, sodass Teile der Mannschaft grillten und andere wiederum im Pool planschten, als ein Teammitglied auf die Badenden zu kam und fragte: „Ob man nicht bei dem Gewinnspiel der BILD mitmachen möchte, die das „Coolste Hitze-Foto“ suchten.“ Es gab keine zwei Meinungen und nachdem das Bild hingeschickt wurde, meldete sich auch sofort ein Redakteur, der mehr Informationen haben wollte.

Dass dieses Foto vom Swimmingpool mit der Bildüberschrift „Pooligans“ plötzlich auf der Titelseite erschien, damit rechnete vom Verein keiner. Doch die Titelseite war nur der Anfang, denn daraufhin meldete sich auch der TV-Sender RTL Hessen, die die Poolgeschichte im Zusammenhang mit dem Spiel gegen die Spvgg. 1930 Rauischholzhausen aufgriff. Die Pool-Idee wurde nicht nur filmisch (der geplante Beitrag wurde bisher noch nicht ausgestrahlt), sondern auch in einer Lokalzeitung in Szene gesetzt.

Am Sonntag hat der SV Großseelheim nun sein zweites Ligaheimspiel und empfängt die Zweitvertretung des SV Bauerbach, die sich nun auch ein reelles Bild des so „gehypten“ Pools machen kann. Allerdings soll der Pool doch auch beim vierten Ligaspiel nur eine Randnotiz spielen und allenfalls für die Abkühlung und Feierlichkeiten nach dem vielleicht gewonnenen Spiel herhalten. Dass es allerdings kein Selbstläufer wird, davor mahnt der Trainer des SV Großseelheim, Nils Steitz. „Die erste Mannschaft des SV Bauerbach hat am Wochenende spielfrei, sodass der ein oder andere Spieler aus der ersten Mannschaft aushelfen wird.“ Somit erwartet er eine interessante, aber auch schwere Partie, wobei die drei Punkte das Ziel sind. Hierfür kann der Trainer auch auf das gesamte Repertoire seiner Mannschaft zurück greifen, lediglich Kapitän Philipp Löber fällt aus, für den die Partie noch zu früh kommt. Dieser soll dann im Derby gegen Kleinseelheim wieder im Kader sein.

SG Salzböde-Lahn – FV Cölbe: „Ein großes Dankeschön geht an den FV Cölbe, der einer Verschiebung der Partie von Sonntag auf Samstag zugestimmt hat, damit die Jungs anschließend auf die Kirmes gehen können“, freut sich SG-Trainer Armin Dahlhoff über die Spielverlegung.

Dass seine Spieler dann am Ende auch mit glücklichen Gesichtern über das Dorffest gehen können, liegt nicht in der Hand des Trainers, sondern dafür ist das Team selbst verantwortlich. Dass die Heimmannschaft neben den zwei Langzeitausfällen, Mittelstürmer Lenny Bogicevic und Defensivspieler Sebastian Loch, noch drei weitere Ausfälle zu beklagen hat, soll allerdings nicht als Vorwand herhalten. „Schließlich können fast alle Teams in dieser Liga nicht immer aus dem Vollen schöpfen“, meint der Trainer und probiert damit die Situation der Ausfälle zu relativieren. Dem Aufsteiger der letzten Situation, der SG Salzböde-Lahn, kommt auf jeden Fall die „neue“ Liga entgegen, denn im Gegensatz zu früher müssen sie nicht immer das Spiel machen und können auch mal abwarten. „Abwarten“ wird der FV Cölbe allerdings wohl nicht, da das Team noch bis zum Sommer zwei Ligen über der Heimmannschaft spielte, nun durch den Abstieg sich allerdings mit der SG auf Augenhöhe befindet. Wer am Samstagabend also mehr zu lachen haben wird, muss man schauen. Die Heimmannschaft wird nicht nur aufgrund der Kirmes extra motiviert sein.