2024-05-08T11:10:30.900Z

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Die Beecker Abwehr wirkt wie erstarrt: Nahezu ohne Gegenwehr von Sebastian Wilms (von links), Danny Fäuster, Simon Küppers und Keeper Stefan Zabel kann Kölns Kapitän Mike Wunderlich (vorne) das 4:0 erzielen. Foto: Rainer Dahmen
Die Beecker Abwehr wirkt wie erstarrt: Nahezu ohne Gegenwehr von Sebastian Wilms (von links), Danny Fäuster, Simon Küppers und Keeper Stefan Zabel kann Kölns Kapitän Mike Wunderlich (vorne) das 4:0 erzielen. Foto: Rainer Dahmen
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Kopf wollte, aber der Körper konnte nicht

Fußball-Regionalligist FC Wegberg-Beeck fehlt die Frische nach zwei Englischen Wochen.

Aufsteiger unterliegt 0:7 bei Viktoria Köln.


Gegenwehr war an diesem Nachmittag ein Fremdwort – zumindest auf Gästeseite. Zu brav, nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen, stets zu weit weg von den Gegenspielern bestaunte der FC Wegberg-Beeck eher die Künste von Viktoria Köln. Der Meister der Fußball-Regionalliga 2016/17 ließ vor 832 Zuschauern im Sportpark Höhenberg von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer zum Schluss jubeln würde: Mit 7:0 (2:0) siegten die Gastgeber.

„Das Spiel schnell abhaken“

„Wir waren heute nicht in der Verfassung, dem Gegner Paroli zu bieten. Das Spiel müssen wir schnell abhaken“, sagte FC-Teamchef Friedel Henßen. Eindeutig steckten den Gästen, die im Gegensatz zu Köln noch echte Amateure sind, aber auch die beiden Englischen Wochen mit dem kräftezehrenden Pokalspiel am Dienstag bei Borussia Freialdenhoven in den Beinen. Das unterstrich auch Gastgeber-Coach Marco Antwerpen: „Unsere Gäste haben zwei Englische Wochen in den Beinen mit einem kräftezehrenden Pokalspiel am Dienstag. Es ist nicht leicht, dann vier Tage später hier wieder aufzulaufen. Wir waren dagegen frisch und hatten Glück, so früh das erste Tor zu schießen.“ Und direkt an seinen Kollegen Henßen gewandt: „Durch die Bank macht ihr das diese Saison sehr gut. Ihr werdet weiter Punkte holen. Also abhaken und weitermarschieren.“

Erst 2:15 Minuten waren auf der Uhr runtergelaufen, da rappelte es im Beecker Tor: Beinahe mühelos setzte sich Timm Golley durch, schob – von der Gästeabwehr nur beobachtet – zur frühen Führung ein. Das war zu einfach, von der Gegenwehr, die Beeck noch gegen Rödinghausen gezeigt hatte, war nichts zu sehen. Während Wegberg-Beeck eher zögerlich in die Zweikämpfe ging, setzten die Kölner sich energisch durch, eroberten immer wieder den Ball früh und schalteten schnell um.

Erst in Minute 8 rückte der Gast erstmals bis zum Viktoria-Strafraum vor – gefährlich war das nicht. Ganz anders ein Konter von Golley (12.), dessen Schuss der herausgelaufene Beecker Keeper Stefan Zabel abwehrte. Nur zwei Minuten später verzog Golley freistehend nach einer präzisen Flanke von Simon Handle, der sich links durchgesetzt hatte. Und noch einmal Golley (18.), doch diesmal war Sascha Tobor zur Stelle. Nur zwei Minuten später ließ Handle aber Danny Fäuster aussteigen – 2:0.

Minute 21 – der erste Schuss der Gäste aufs Kölner Gehäuse, doch Keeper Sebastian Patzler hatte beim Schuss von Nico Czichi keine Mühe. Eine Flanke von Joshua Holtby (28.) wurde abgewehrt, die folgende Ecke klärte Patzler.

Nach der Pause brachte Henßen überraschend Sahin Dagistan, der nach einer Muskelverhärtung nur Lauftraining gemacht hatte. „Der Physio hatte grünes Licht gegeben, daher wollte ich mit Sahin eine Option nach vorne haben“, so Henßen. Doch offensiv waren vor allem die Gastgeber: Ecke Beeck – Balleroberung Köln, ein schneller Konter mit Pass von Kevin Holzweiler auf Handl, doch Zabel ging mutig dazwischen (52.). Chancenlos war er aber beim Schuss von Holzweiler (55.) zum 3:0, Marius Müller hatte ihn ohne Gegenwehr passieren lassen.

Vor dem 4:0 (65.) bestaunten die Gäste die Ballkünste der Kölner: Golley flankt auf Wunderlich, der in Seelenruhe und völlig unbedrängt links oben in den Winkel traf. Und so ging es weiter, nahezu ohne Gegenwehr erhöhte Holzweiler (67.), der in der 73. Minute für Golley auflegte, der aus 20 Metern durch die reglose Beecker Abwehr hindurch auf 6:0 erhöhte. Und dann durfte noch einmal Handle, der nach einer Vorlage des Baesweilers Marc Brasnic auf 7:0 (85.) erhöhte. „Wir hatten insgesamt keinen Zugriff auf die Gegenspieler. Ich denke, der Kopf wollte, aber der Körper machte nicht mehr mit“, resümierte Henßen.

Aufrufe: 023.10.2017, 12:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor