2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Helmut Weiderer

»Frechheit«: Prackenbach droht mit Ligapokal-Verzicht

Straubinger Kreisligist fühlt sich vom BFV bei der Gruppeneinteilung benachteiligt und fordert Umgruppierung

Am Samstag hat der Fußballbezirk Niederbayern per Fernseh-Übertragung die Liga-Pokal-Gruppen für die Bezirks- und Kreisligen ausgelost. "Losfee" Martin Huber vom TV Schierling bewies dabei ein glückliches Händchen und bescherte vielen Vereinen zahlreiche Nachbarderbys. Pech hatte allerdings der SV Prackenbach, dem in seiner Gruppe weite Auswärtsreisen zum SC Zwiesel, dem TSV Frauenau sowie dem TSV Mauth mit Fahrtstrecken zwischen 40 und 75 Kilometer bevorstehen. Der Straubinger Kreisligist fordert vom BFV nun eine Umgruppierung und droht bei Ablehnung mit einem Verzicht auf den Ligapokal.

"Die Auslosung ist aus unser Sicht eine Frechheit. Wir erwarten vom Verband, dass wir umgruppiert werden, sonst werden wir im Liga-Pokal nicht antreten", schimpft Prackenbachs Abteilungsleiter Alexander Eckl, der seine Forderung auch erläutert. "Wir müssen nach Mauth (Anm. d. Red.: 72 Kilometer Fahrtstrecke), Frauenau (46 km) und Zwiesel (40 km) fahren. In der anderen Gruppe spielen unsere Nachbarn Viechtach (6 km) und Geiersthal (15 km) sowie der TSV Regen (28 km). Wo ist da unser Derby? Grundsätzlich finde ich den Liga-Pokal eine gute Alternative, aber diese Einteilung ist Wahnsinn und für mich absolut unverständlich."

Der Prackenbacher Fußballchef liefert sogleich einen Lösungsvorschlag für die missliche Lage. "Riedlhütte und wir müssten die Gruppen tauschen. Das muss doch jedem klar sein, der ein wenig denken kann. Das habe ich auch Kreis-Spielleiter Wolfgang Heyne bereits mitgeteilt, aber für diesen Vorschlag wurde uns von dessen Seite wenig bis überhaupt kein Verständnis entgegen gebracht. Falls wir im Liga-Pokal nicht spielen sollten, würden wir nach zweimaligem Nicht-Antreten aus der Wertung genommen wurde mir von ihm gesagt", berichtet Eckl. Der SV Riedlhütte wäre für eine Umgruppierung zumindest gesprächsbereit. "Uns ist das egal, zumal der Liga-Pokal für uns ohnehin keine große Bedeutung hat. Es wird sich schon jemand von den Herren des Verbands melden, wenn eine solche Lösung angestrebt wird", sagt Riedlhüttes Abteilungsleiter Christian Sterr.

Sedlmaier: »Von einem Kreisliga-Verein kann man erwarten, dass er für ein Pflichtspiel auch mal 60 oder 70 Kilometer Anreise in Kauf nimmt

Verbands-Spielleiter Richard Sedlmaier kann den Prackenbacher Ärger nur bedingt verstehen: "Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken und große Mühe gemacht, um eine gut organisierte Auslosung auf die Beine zu stellen, die sogar im regionalen Fernsehen übertragen wurde. Bei der gewählten Prozedur kann ein Verein jedoch auch immer eine Portion Los-Glück oder halt auch Los-Pech haben. Ich kann den Prackenbacher Ärger nicht ganz nachvollziehen, denn nur die Fahrt nach Mauth ist etwas weiter. Von einem Kreisliga-Verein kann man erwarten, dass er für ein Pflichtspiel auch mal 60 oder 70 Kilometer Anreise in Kauf nimmt, das ist auf diesem Niveau im Liga-Alltag auch keine absolute Seltenheit." Dennoch wollte der Ihrlersteiner einen möglichen Gruppen-Wechsel von Prackenbach und Riedlhütte nicht komplett ausschließen: "Grundsätzlich möchten wir kein Fass aufmachen, da sonst zu guter Letzt noch mehr Vereine unzufrieden mit ihren Losen sind und in andere Gruppen möchten. Es müsste dann in diesem Fall schon so sein, dass sich alle acht beteiligten Vereine der beiden Gruppen einverstanden zeigen würden."




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Aufrufe: 017.8.2020, 10:40 Uhr
Tobias Wittenzellner / Thomas SeidlAutor