SV Pfaffenhausen - Kesselstadt 5:2 (3:1)
Nachts um drei Uhr verließen die letzten SVPler das Vereinsheim. Vielleicht etwas angetüdelt, aber glücklich, denn gegen den Tabellenletzten hatte Pfaffenhausen nur wenige Stunden nach dem frustrierenden Last-Minute-Ausgleichstreffer von Obertshausen ein Erfolgserlebnis erspielt. "Es war gut, direkt wieder ein Spiel zu haben, denn die Obertshausen-Partie hing uns allen schon noch ziemlich nach", so Spielführer Magnus Brandt. Die personell dauergebeutelten Gäste kassieren traditionell heftige Klatschen - ein Gegner wie gemacht also für die Gastgeber, die prompt druckvoll loslegten und durch Tore von Fritz Reuter (4., 18.) und Marco Christ (13.) früh mit 3:0 in Führung lagen. "Balsam für die Seele", nannte Brandt diesen Spielbeginn, bei dem die Gäste noch munter mitspielten und dem SVP somit Räume für schöne Spielzüge boten.
Damit war ab Minute 29 jedoch Schluss. Eine gelb-rote Karte für die ohnehin nur zu elft angereisten Gäste hatte zur Folge, dass diese sich tief in die eigene Häfte zurückzogen. Bundesweite Schlagzeilen wie nach dem 1:27 gegen Hochstadt braucht das abgeschlagene Schlusslicht nicht mehr in der Vereinshistorie. Kurioserweise kamen die Gäste in Unterzahl zum Anschluss: Ein langer Ball aus der Gemeinschaftsabwehr tropfte weit in die SVP-Hälfte, und der schnelle Tolga Kurt traf zum 1:3.
In Hälfte zwei besorgte Kenan Demir per Freistoß sogar das 2:3 aus Gäste-Sicht (59). "Eine nervige Situation für uns, plötzlich kommt man ins Grübeln, ob man so ein Spiel noch vergeigt", schilderte Brandt die Gemütslage seiner Mannschaft nach dem Treffer. Spielertrainer Roberto Manega wechselte sich in direkt nach dem Gegentor selbst ein und es war wohl eine gute Entscheidung, denn der dribbelnde Coach setzte sich in der 74. Minute schön im Strafraum durch und bediente Timo Sinsel: 4:2 und die Entscheidung. Um ganz sicherzugehen, legte Manega nur 60 Sekunden später noch das 5:2 nach, dann plätscherte die "Handball-Partie" (Brandt) langsam ihrem Ende entgegen. Und spontan feierten die Pfaffenhausener Spieler dann wie erwähnt in die Nacht hinein. Wer will es ihnen im Abstiegskampf vergönnen? Für den Endspurt ist Brandt positiver Dinge: "Wir spielen noch gegen vier Konkurrenten in den nächsten Wochen, schauen dabei nur auf uns und wollen unbedingt die vollen zwölf Punkte aus diesen Begegnungen holen." Gut gefallen hat den Manega-Schützlingen dennoch der zeitgleiche Sieg von Viktoria Nidda über den VfR Wenings. "Klar, kommt uns entgegen, aber was die anderen machen, können wir eh nicht beeinflussen, deswegen sollten wir in erster Linie selbst für den Klassenerhalt sorgen", resümierte Brandt.