2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Perlesreut musste bislang viel Lehrgeld bezahlen F: Nagl
Der SV Perlesreut musste bislang viel Lehrgeld bezahlen F: Nagl

Perlesreut: Ladehemmung statt Aufstiegseuphorie

Bezirksliga-Neuling hängt mit zwei Punkten im Tabellenkeller fest und hat erst drei Tore erzielt

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Mit einer bärenstarken Frühjahrsrunde zog der SV Perlesreut in der Kreisliga Bayerwald an den höher eingeschätzen Teams des SC Zwiesel und SV Grainet vorbei und schnappte sich den Vizemeistertitel. In der Relegationsrunde düpierte das Team um Klassekeeper Patrick Billinger den TSV Regen und den FC Fürstenzell und schaffte nach acht Jahren die Rückkehr auf die Bezirksbühne. In der neuen Umgebung kommt der Aufsteiger aber bislang nur mühsam in Tritt. Nach sechs Spielen warten die Schwarz-Gelben immer noch auf ihren ersten Saisonsieg.

"Wir mussten in den ersten Spielen viel Lehrgeld bezahlen. In der Kreisliga feierten wir viele knappe Siege, in der Bezirksliga konnten wir die engen Spiele bislang nicht für uns entscheiden. Das Niveau ist deutlich höher als es viele bei uns im Verein im Vorfeld glaubten", berichtet Perlesreuts Coach Oliver Aigner, der auch das eine oder andere konkrete Beispiel nennt: "In Freyung führen wir bis zur 87. Minute 2:1 und ziehen am Ende mit 2:3 den Kürzeren. Daheim gegen Mariaposching war es ein typisches 0:0-Spiel, dann fangen wir uns kurz vor Schluss einen Konter ein. In Schöfweg hat der Gegner eineinhalb Chancen und wir verlieren das Spiel letztlich durch eine Standardsituation. Das sind Dinge, die einfach nicht passieren dürfen." Der Schuh drückt das Team zweifellos im Angriff. Erst dreimal konnten die SVler das Spielgerät in den gegnerischen Kasten befördern. "Perlesreut hat seit Jahren keinen Stürmer mehr, der in einer Saison 15 oder 20 Tore macht. Mit Josip Celcic haben wir einen Angreifer mit viel Potenzial verpflichten können, der aber aufgrund einer Mandeloperation die ersten Spiele verpasste und deshalb nun auch noch nicht wieder hundertprozentig fit ist. Ihm traue ich aber zu, dass er für wesentlich mehr Durchschlagskraft sorgen wird."

Aigner: »In der Kreisliga feierten wir viele knappe Siege, in der Bezirksliga konnten wir die engen Spiele bislang nicht für uns entscheiden.«

Zu allem Überfluss musste mit Simon Kern ein wichtiger Offensivmann zuerst eine Rotsperre abbrummen, jetzt hat sich 28-Jährige einen Muskelfaserriss zugezogen. Der vom FC Tittling gekommene Michael Haidn hat sich für längere Zeit in den Urlaub verabschiedet. "Das sind alles Dinge, die sich summieren. Auch die Trainingsbeteiligung ist nicht immer optimal, wir können deshalb selten gezielt im mannschaftstaktischen Bereich arbeiten", erzählt Aigner, der dennoch die Flinte nicht ins Korn wirft: "Es ist natürlich nicht optimal, wenn man von Anfang an unten festhängt. Aber bis auf das schlechte Spiel gegen Tiefenbach waren wir mit den jeweiligen Gegnern immer auf Augenhöhe und haben gesehen, dass wir mithalten können. Wir müssen uns in ein paar Bereichen verbessern, dann sind wir auch in der Lage, in der Bezirksliga Spiele zu gewinnen." Am kommenden Samstag wird es wohl nichts mit dem ersehnten Saisondreier werden, denn die Perlesreuter Fußballer laufen beim verlustpunktfreien Tabellenführer 1. FC Passau als krasser Außenseiter auf.

Aufrufe: 023.8.2017, 10:21 Uhr
Thomas SeidlAutor