2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Björn Niedrig

SV Orsoy setzt auf Typen wie Sven Küppers

Der 24-Jährige, einer von bisher sieben Neuen beim A-Ligisten, soll helfen, eine erneute Horror-Saison zu vermeiden.

Die Fußballer des SV Orsoy haben die katastrophale vergangene Spielzeit ohne einen einzigen Sieg gründlich aufgearbeitet und endgültig abgehakt. Spätestens seit dem Trainerwechsel – Ex-Spieler Björn Wenzel folgte auf Daniel Zvar – sind die Blicke am Gildenkamp nur noch nach vorne gerichtet.
Zum Vorbereitungsstart vor eineinhalb Wochen war die Aufbruchstimmung im Team zu spüren. „Wir haben ein bisschen was nachzuholen“, sagt Wenzel über die ersten Eindrücke als Coach. „Ich mache die Jungs schon lang, insgesamt war der Auftakt aber sehr positiv. Alle sind voller Tatendrang“, so der neue Trainer. Alle 21 Spieler waren beim ersten Aufgalopp mit dabei. Sieben Neuzugänge wurden verpflichtet. Einige davon traten bereits in der Vergangenheit für den SVO vor den Ball, andere streifen sich ab sofort zum ersten Mal das grün-weiße Trikot über.

So auch Sven Küppers. Der 24-jährige „Sechser“ war einer der Wunschspieler für die kommende Saison. Fußball-Abteilungsleiter Timm Ernicke, selbst Abwehrspieler in der A-Liga-Truppe, kennt den Mittelfeldmann aus früheren gemeinsamen Tagen beim VfL Rheinhausen und nahm bereits in der abgebrochenen Rückrunde Kontakt zu seinem alten Kumpel auf. Viel Überzeugungsarbeit musste daher nicht geleistet werden. Küppers sagte sofort zu, sehr zur Freude seines neuen Trainers. „Egal ob Kreativität, Spielverständnis oder Technik. Er bringt alles mit.“

Allerdings: Sven Küppers hat seit knapp zwei Jahren kein Pflichtspiel mehr bestritten. Der SV Scherpenberg II war seine letzte Station. „Ich wollte eigentlich kürzertreten“, sagt der 24-Jährige, der mit seiner schwangeren Freundin zusammen in Baerl lebt und bei den Moersern keine einzige Spielminute verbuchte. Durch die kurze Entfernung und die Freundschaft zu Timm Ernicke hat er es sich nun aber noch einmal anders überlegt. Björn Wenzel kannte der 24-Jährige zwar nicht. „Aber hier sind alles echte Typen. Der Charakter der Mannschaft hat mich sofort überzeugt“, so Küppers.

Der Baerler weiß, wovon er spricht. Vor einigen Monaten machte er sich im Bereich Garten- und Landschaftsbau (Schwerpunkt Pflege) selbstständig. In seinem Job ist er für sich selbst verantwortlich, auf dem Platz möchte Sven Küppers auch gerne vorangehen. Grund für sein selbstbewusstes Auftreten waren sicherlich auch seine prägenden Jugendjahre beim VfL Repelen und beim SV Straelen, wo er unter Thomas Geist sogar in der A-Jugend-Niederrheinliga spielte. „Das Training fand auf einem sehr hohen Niveau statt. Da habe ich sehr viel gelernt und das versuche ich natürlich immer weiterzugeben.“ Auch wenn sich Küppers noch ein wenig beim SVO einfügen muss, eine Führungsrolle möchte er irgendwann auch einnehmen.

Erstmal will sich der 24-Jährige aber auf sein eigenes Spiel konzentrieren und einige Defizite mit Blick auf Kondition und Fitness aufarbeiten. Trotz seiner eher defensiven Rolle schätzt sich der Mittelfeldspieler durchaus auch torgefährlich ein. „Ich möchte so viel es geht den Ball haben und in so gut wie jeden Angriff involviert sein“, sagt er. In der B-Jugend des SV Straelen erzielte Küppers vor acht Jahren sogar einmal 23 Tore und schrammte nur knapp an der Torjägerkanone vorbei. Seinen Spielstil habe er zwar mit der Zeit verändert. „Aber ich weiß auch noch, wo das Tor steht.“

Bleibt nur zu hoffen, dass der Körper weiterhin so mitspielt, wie er es soll. Eine schwere Knieverletzung in der A-Jugend verursachte immer wieder Probleme mit der Patellasehne. „Die traten immer wieder mal auf. Mittlerweile bin ich aber schmerzfrei.“ Menschlich war Sven Küppers bereits nach wenigen Tage von seinem neuen Verein angetan. Auch sportlich sieht der 24-Jährige den SV Orsoy für die kommende Saison besser aufgestellt. „Ich denke, dass wir eine konkurrenzfähige Mannschaft haben. Der Klassenerhalt muss das Ziel sein.“ Bleibt der SVO vom Verletzungspech verschont und hat zugleich auch das nötige Spielglück auf seiner Seite, dürfte dieses Ziel realistisch sein.

Inwieweit Björn Wenzel seinem neuen Team in kurzer Zeit schon seinen Stempel aufdrücken konnte, wird man am Sonntag sehen. Im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung hat der SVO den SV Menzelen zu Gast, eine Woche später geht’s beim SV Viktoria Birten weiter.

Mit Senad Plavci (33, TV Kapellen) und Eric Maas (SV Budberg, A-Jugend) präsentiert der SV Orsoy seine Neuzugänge sechs und sieben. Pierre Drößmar (36) sollte eigentlich zum GSV Moers wechseln. Er steht laut SVO-Trainer Wenzel auf Abruf zur Verfügung.

Aufrufe: 028.7.2020, 19:00 Uhr
RP / Fabian Kleintges-TopollAutor