2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ochsenhausens Trainer Thomas Przibille (links) und sein Stiefsohn Simon Gropper freuen sich über die gute Genesung nach der schweren Verletzung im August.
Ochsenhausens Trainer Thomas Przibille (links) und sein Stiefsohn Simon Gropper freuen sich über die gute Genesung nach der schweren Verletzung im August. – Foto: Foto: Michael Mader

Nicht nur die Pandemie stört das Fußballerleben

Simon Gropper und Thomas Przibille vom Landesligisten SV Ochsenhausen sehnen sich nach ihrem Hobby.

Ochsenhausen / sz - Der Amateurfußball steht seit 2. November wegen der Corona-Maßnahmen still. So natürlich auch beim SV Ochsenhausen in der Landesliga. Die Heimniederlage gegen Straßberg war der letzte Auftritt der bis dahin gut aufspielenden Mannschaft des neuen Trainers Thomas Przibille, der das Team nach dem Abgang des glücklosen Duos Boscher/Wesolowski im März übernommen hatte. Schon unter deren Vorgänger Oliver Wild ein paar Spiele absolviert hat Simon Gropper. Der 19-Jährige ist der Stiefsohn von Przibille und hat sich am 15. August im Pokalspiel in Trillfingen schwer verletzt: Kreuzband, Innenband und Meniskus sind kaputt. Pause mindestens ein Jahr.

"Das war schon ein schwerer Schock, weil ich bislang verschont geblieben war von Verletzungen und dann gleich so ein schlimmes Ding", erinnert sich Simon Gropper ungern an den Tag vor rund drei Monaten. Inzwischen gehe es ihm aber wieder gut, die Operation in Ulm sei sehr gut verlaufen und auch der Physio sei sehr zufrieden mit ihm. "Seit zwei Wochen kann ich auch wieder ohne Krücken laufen." Simon Gropper war gerade auf dem Sprung ins Team und wollte dem SV Ochsenhausen helfen, für den er seit der A-Jugend spielt.

"Simon war auf einem richtig guten Weg"

Mit vier Jahren begann die Fußballkarriere beim SV Erolzheim, schon in der D-Jugend wechselte Simon Gropper zum FC Memmingen und spielte dort fast sieben Jahre lang. "Ich bin der klassische Mittelfeldspieler auf der Acht oder der Zehn", beschreibt Simon Gropper seine Lieblingsposition. Und genau da wollte ihn auch sein Trainer Thomas Przibille einsetzen. "Simon war auf einem richtig guten Weg. Sehr schade, dass es ihn jetzt zurückgeworfen hat, zumal mit Brehm, Schwarz und Niepel noch drei fast gleichaltrige Kumpels den Sprung in die Mannschaft geschafft haben." Die Tatsache, dass Simon Gropper sein Stiefsohn ist und seit acht Jahren mit ihm und seiner Mutter zusammenlebt, werde beim Kicken ausgeblendet. "Simon hat weder Vor- noch Nachteile deshalb", betont Thomas Przibille.

Der 43-Jährige gilt als strenger Coach, der sehr viel Wert auf Disziplin und Trainingsbeteiligung legt. "Das ist mir tatsächlich wichtig. Wenn nur acht Spieler im Training wären, würde ich sofort abbrechen." Przibille, der auch schon für Olympia Laupheim und den FV Illertissen als Spieler tätig war, ist nicht nur Trainer in Ochsenhausen, sondern definiert seine Rolle eher wie ein englischer Teammanager. "Ich mache auch noch viel neben dem Platz für den Verein und daran sind auch Bedingungen geknüpft, ob ich über das Saisonende hinaus beim SVO bleibe." Doch wann und wie es zu einem Saisonende kommt, weiß derzeit ja niemand. Przibille geht aktuell davon aus, dass die Saison im März kommenden Jahres fortgesetzt werden könnte. Dann wären es noch neun Spiele für den SV Ochsenhausen. Ob danach noch die Play-offs und -downs gespielt werden, hält er für eher unwahrscheinlich. "Das glaube ich nicht. Nach der Vorrunde wird der Verband wieder abbrechen, zumal wir ja dann schon Juni haben werden", orakelt er. "Irgendwann müssen die Spieler auch mal in Urlaub und wieder in den normalen Rhythmus kommen." Allerdings ist dies ja absolut abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie und deren möglicher Eindämmung.

"Auch ich vermisse die Treffen mit den Mitspielern und das Training"

Außer Joggen und Radfahren oder auf dem Heimtrainer arbeiten bleibt auch den Kickern des SV Ochsenhausen keine Möglichkeit, sich fitzuhalten und sich zu treffen. "Das ist sowieso das Schlimmste aus meiner Sicht, dass die Jungs nicht mehr zusammenkommen können", sagt Przibille. Auch für ihn sei das Gesellige schon immer wichtig gewesen beim Fußball. "Auch ich vermisse die Treffen mit den Mitspielern und das Training, auch wenn ich durch die Verletzung natürlich komplett außer Gefecht gesetzt bin", erklärt Simon Gropper. So kann sich der nächste Woche seinen 20. Geburtstag Feiernde ganz auf seine Ausbildung als Pharmakant konzentrieren und insbesondere auch seine Verletzung auskurieren. "Die Gefahr, dass ich zu früh anfange ist durch die derzeitige Entwicklung eher unwahrscheinlich. Ich gehe davon aus, dass ich in der Vorbereitung für die Saison 21/22 wieder einsteigen kann", freut sich Simon Gropper allerdings sehr auf seine Rückkehr auf den Platz.

Aufrufe: 020.11.2020, 05:00 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor