2024-04-25T14:35:39.956Z

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Laufenburger Titelsause mit Meisterbier und Schaumbad
Laufenburger Titelsause mit Meisterbier und Schaumbad – Foto: Matthias Konzok

Doppelmeister: Auch SV 08 Laufenburg II macht Titelgewinn perfekt

SV Obersäckingen stößt Nullachter im Meisterschaftsfinale jedoch beinahe vom Thron

Nach der "Ersten" nun auch die Reserve: Der SV 08 Laufenburg II ist Meister der Kreisliga B III. Beim 2:2 im Titelfinale rüttelte der SV Obersäckingen jedoch nochmal vehement am Laufenburger Thron.
Die ersten Worte kamen Fabio Cocuzza nur schwerlich über die Lippen. Mit heiserer Stimme kämpfte er gegen die dröhnende Musik aus den Boxen an. Man hätte glatt meinen können, hinter dem 37-Jährigen liegen drei Tage Dauerparty. Dabei stand dem Coach der Laufenburger Reserve die Titelsause erst noch bevor. Doch das spannende Meisterschaftsfinale hatte Cocuzzas Stimme leiden lassen, bis zur letzten Sekunde mussten die Nullachter um den zwischenzeitlich sicher geglaubten Titel bangen. Als der Schlusspfiff ertönte, fielen sich mehrere Laufenburger in die Arme, und von ihnen zugleich auch die Anspannung.



Im Vorjahr hatte die Nullachter-Reserve zwar die Abstiegsspiele der Kreisliga A gegen den FV Fahrnau gewonnen, musste aber dennoch absteigen - weil die "Erste" es nicht in die Landesliga schaffte, und die zweite Mannschaft für einen Bezirksliga-Absteiger Platz machen musste. "Die Mannschaft hat ein Jahr gelitten, heute hat sie sich belohnt", so Cocuzza. Ein zentraler unter vielen Erfolgsfaktoren: "Das Kollektiv. Wir sind mehr als eine Mannschaft, die Jungs sind eine kleine Familie geworden", sagte der Laufenburger Trainer. Zudem sei man spielerisch in der Breite gut aufgestellt - auch dank eines gut besetzten Kaders der ersten Mannschaft. Im Meisterschaftsfinale verstärkte die Startelf mit Angelo Armenio, Alija Kapidzija und Steffen Späthe ein Trio, das eigentlich zu jenem Team zählt, das dem SV 08 in der Bezirksliga den ersten Meistertitel bescherte und in die Landesliga aufgestiegen ist.

Obersäckingen krönt positive Entwicklung beinahe mit dem Titel

Ein 2:2-Remis hievte Laufenburg nun auch auf den Meisterthron in der Kreisliga B, Staffel III, dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen SV Obersäckingen. "Glückwunsch an Laufenburg", sagte SVO-Trainer Thomas Duffner nach dem Meisterschaftsfinale. Der 50-Jährige betreut Obersäckingen in seiner zweiten Saison, der Titel wäre die Krönung einer kontinuierlichen Entwicklung gewesen - inmitten eines eingeleiteten Umbruchs. Der SVO setzt gezielt auf nachrückende Nachwuchsspieler, in Laufenburg standen deren zwei in der Startelf, zwei wurden eingewechselt, darunter Torschütze Jannis Wiethüchter, zwei weitere standen als Joker parat. In der Rückrunde sind für den SVO in 13 Spielen elf Siege vermerkt, bei nur einer Niederlage. Duffner hat sein Team zur besten Defensive der Staffel geformt, zwölfmal blieb Obersäckingen ohne Gegentor. Sagenhaft die Serie zwischen dem 17. und 24. Spieltag: 683 Minuten blieb die Mannschaft ohne Gegentor.

Bis zur 1:2-Niederlage gegen den SV Unteralpfen. Diese war am Freitag in einen 3:0-Sieg für den SVO umgewandelt worden, weil Unteralpfen einen gesperrten Spieler unter falschem Namen eingesetzt hatte. Dadurch zog Obersäckingen nach Punkten mit Laufenburg gleich, und das Titelrennen war neu eröffnet. In der ersten Hälfte des Meisterschaftsfinales gestaltete Laufenburg das Spiel, die Gäste agierten zurückhaltend und setzten auf eine stabile Defensive und schnelles Umschaltspiel. Die Nullachter verzeichneten kaum hochkarätige Chancen, eine jedoch nutzte Armenio zum 1:0 (35.). Als Obersäckingen forsch in die zweite Halbzeit startete, verpasste Laufenburg den Gästen die kalte Dusche: 2:0 durch Armenio. "Bis dahin war alles tipptopp", so Cocuzza. Doch dann folgten turbulente sieben Minuten: Jannis Wiethüchter köpfte zum 1:2 (60.), SVO-Torhüter Jonas Schöneich parierte einen Strafstoß von Kapidzija (63.), wohingegen Lamin Kanteh für Obersäckingen vom Punkt traf - 2:2 nach 67 Minuten. "Nach dem 1:2 war Obersäckingen mehr am Drücker", sagte Cocuzza, der bei seiner Elf "zu viele Ballverluste" konstatierte. Die Gäste drängten auf das dritte Tor, den Treffer zur Meisterschaft - jedoch vergeblich.

SVO nun gegen Grießen - Nullachter wollen Stadt beben lassen

Der Vizemeister schaffte es indes, als einzige Mannschaft neben dem Tabellendritten SG Höchenschwand-Häusern in dieser Saison nicht gegen den Meister zu verlieren. Nun haben die Obersäckinger die zweite Chance, nach fünf Jahren in die Kreisliga A zurückzukehren: In den Aufstiegsspielen trifft der SVO auf den FC Grießen, "ein ebenbürtiger Gegner", betonte Duffner. Der erfahrene Coach hat bereits einige Aufstiegsspiele erlebt, "mit Höhen und Tiefen". Entscheidend sei in diesen Begegnungen der Kopf, die Tagesform und auch das nötige Glück.

Die Laufenburger können entspannt verfolgen, wer ihnen in die A-Klasse folgen wird. Für die Nullachter waren die Feierlichkeiten im Waldstadion mit Meisterbier und Schaumbad erst der Anfang. Schon vor dem Spiel hatte Cocuzza seiner Mannschaft ankündigt: "Laufenburg wird beben. Und das nicht durch ein Unwetter." Es könnte sein, dass demnächst so mancher Nullachter mit heiserer Stimme umherwandert.

SV 08 Laufenburg II - SV Obersäckingen 2:2
SV 08: Scheible, Widmann, Späthe, Sevda (90. Herr), Lerch, Schiewe, Kutschki, Willmann, Armenio, Kapidzija (75. Sibold), Weisser.
SVO: Schöneich, Wiedemann, Schlachter, Leirer, Kanteh, Wewiorski (21. Wiethüchter), Ciarmiello (80. Sinz), Kunzen, Hasenkopf (60. Pfuhl), Noller, Weindl.
Tore: 1:0 Armenio (35.), 2:0 Armenio (50.), 2:1 Wiethüchter (60.), 2:2 Kanteh (67. Foulelfmeter)
Besonderes: Schöneich hält Foulelfmeter von Kapidzija (SV 08/63.).
Schiedsrichter: Satriano (Zell).
Zuschauer: 200.
Aufrufe: 016.6.2019, 22:57 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor