SV Obersäckingen verliert Hinspiel gegen FC Grießen

Im ersten Moment, da wirkte Thomas Duffner etwas zerknirscht. "Enttäuscht" sei er, sagte der Trainer des SV Obersäckingen wenige Minuten nach dem Schlusspfiff und der 0:1-Niederlage gegen den FC Grießen. "Von dem, was wir besprochen haben, haben wir zu wenig umgesetzt", kritisierte Duffner. Er vermisste im Hinspiel um den Aufstieg in die Kreisliga A bei seiner Elf "das schnelle Umschaltspiel", im Mittelfeld hätten seine Akteure "enger draufgehen" sollen. Weder gelang es den Gastgebern, die Kontrolle in der Zentrale zu erlangen, noch in der Offensive Akzente zu setzen. So traf Gäste-Coach Markus Eggert mit seinem Zwischenfazit, dass "wir in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren", den Nagel auf den Kopf.



Just als die Grießener gegen Ende der ersten Hälfte an offensivem Schwung verloren, und sich der SVO vor dem gegnerischen Gehäuse öfter bemerkbar machte, da schlugen die Gäste zu. In einem Zweikampf brachte Frank Schlachter seinen Gegenspieler Jörg Ritter zu Fall - Elfmeter. "Da haben wir Grießen ein Geschenk gemacht", haderte Duffner. Den Strafstoß verwandelte Ritter höchstpersönlich zum 1:0 nach 42 Minuten.

Obersäckingen dreht im zweiten Abschnitt auf

Doch beim zweiten Durchgang hellte sich Duffners Stimmung auf, "hinten raus hat sie es gezeigt", so der Coach über seine Mannschaft. Sie verfüge in der zweiten Halbzeit oft über die "Power, auch mal ein Spiel zu entscheiden". Obersäckingen bestimmte das Spielgeschehen, zeigte sich im Angriffsspiel nun temporeicher und variabler. Auch bei Standards kreierten die Gastgeber nun mehr Torgefahr. Grießen war in die Defensive gedrängt, mehrere verletzungsbedingte Auswechslungen "haben für einen kleinen Bruch im Spiel gesorgt", so FC-Coach Markus Eggert. So musste er zur Pause seinen Außenverteidiger Melvin Landwehr, nach 69 Minuten zudem Jörg Ritter auswechseln. "Ganz bittere Verluste", sagte Eggert.



Doch führte dies auch zu einem positiven Aspekt für den Grießener Coach, denn "wie alle gekämpft haben" nach den Ausfällen, das beeindruckte Eggert. Seine Elf habe versucht defensiv gut zu stehen und zugleich weiter hinten herauszuspielen, möglichst eine spielerische Lösung zu suchen. Indes, fernhalten konnten die Gäste die Obersäckinger von ihrem Gehäuse nicht. Zwischenzeitlich wankte die FC-Defensive, der SVO verzeichnete Chance um Chance, teils vielleicht nicht zwingend genug. Zudem brachten die Gastgeber häufig den finalen Pass nicht an den Mitspieler, mit zunehmender Spielzeit entstand der Eindruck fehlender Fortune vor dem gegnerischen Kasten. So blieb es beim 1:0 für Grießen, und Eggert durfte zufrieden "einen Arbeitssieg", bilanzieren.

"Junge Mannschaft darf Fehler machen." SVO-Coach Thomas Duffner

Beide Teams hatten in der Hitze kämpferisch alles gegeben, und auch wenn Grießen sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zuhause am Sonntag, 15 Uhr, erarbeitet hat - entschieden ist noch nichts. "Es wird wird schwierig, Grießen ist sehr heimstark", sagte Duffner. Doch mit ein paar Minuten Abstand zum Spiel war der SVO-Coach wieder in seinem Element: Wenn Duffner über seine Mannschaft spricht, ist das Glas in der Regel halbvoll und nicht halbleer, er strahlt stets eine positive Herangehensweise aus. Und so fügte er dann auch an, dass "wir sehr auswärtsstark sind". Und bei allem Hader, im Schlussfazit war seine Enttäuschung gewichen. "Meine junge Mannschaft darf Fehler machen", betonte Duffner. Das sei letztlich "ein Lernprozess, den wir mitmachen müssen".

SV Obersäckingen - FC Grießen 0:1 (0:1)
SVO: Schöneich, Wiedemann (55. Hasenkopf), Schlachter (85. Bauer), Leirer, Pfuhl, Wiethüchter (70. Atria), Kanteh, Ciarmiello, Kunzen, Noller, Weindl.
FCG: Jonas Aich, Gschell, Eric Landwehr, Marius Aich (46. Melvin Landwehr), Gsyel, Gisinger (90. Mustafa), Kaiser (80. da Silva), Jedlicka, Ritter (67. Danner), Hilpert, Maier.
Tor: 0:1 Ritter (42./Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Mera-Linz (Schopfheim).
Zuschauer: 450.