2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Niklas Schäfer, Sebastian J. Schwarz

Spielerisch aus der Talsohle raus

Die SG Niederkail hat sich nach schwachem Saisonstart in der A-Liga stabilisiert.

2:5 in Hetzerath, gar 0:5 gegen Morbach II: Der Start für die SG Niederkail verlief desaströs. Warum sich das Team in der A-Liga jetzt stabilisiert hat.

Erleichtert zeigte sich Stephan Metzen nach dem 3:2 gegen die SG Buchholz. Es war vor gut einer Woche der erste Sieg in der neuen Saison, nachdem der Auftakt völlig missraten war. „Es war ein klassisches Unentschieden-Spiel. Es war wichtig, die drei Punkte geholt zu haben. Ich war schon zufrieden, doch die Jungs müssen noch besser umsetzen, was ich verlange.“ Zuvor hatte es zu einem 2:2 in Gonzerath gereicht.

Trotz seiner vielen Tore, die der gelernte Stürmer in seiner Laufbahn für die Vereinigten aus Niederkail, Binsfeld und Landscheid erzielt hat, will der heute 37-Jährige der Mannschaft nur noch auf dem Spielfeld helfen, „wenn personell gar nichts mehr geht“. Als Verantwortlicher an der Seitenlinie „bekomme ich viel mehr mit, was auf dem Spielfeld passiert – man kann auf bestimmte Entwicklungen schneller reagieren und auch viel genauer korrigieren“.

Der Generationswechsel im Team sei längst vollzogen, die Mannschaft wurde verjüngt. Mit Helmut Heinen (37 Jahre) und Daniel Schappo (34) stehen nur noch zwei Spieler regelmäßig auf dem Platz, welche die 30er Marke deutlich überschritten haben. Im Offensivbereich, in dem Metzen über 20 Jahre zu Hause war, stehen mit Tim Reuland (29), dem Ex-Bitburger Frank Valerius (27) und Mike Pinjuh (31) erfahrene Leute bereit. Fabian Wey macht derzeit den Unterschied. Der 24-Jährige steuerte zwei Tore zum Erfolg gegen Buchholz bei. „Fabian hatte wesentlichen Anteil am Erfolg gegen Buchholz“, betont der Niederkailer Coach.

Die Mannschaft habe sich für ihn als Trainer ausgesprochen hat, nachdem Heini Irmisch im November vergangenen Jahres aufgehört hatte: „Ich bin seit 20 Jahren hier, kenne das Umfeld und die Vorstände bestens.“ Metzen freut sich sehr, dass der Kader endlich breiter geworden ist. „Einige jüngere Spieler sind dazu gekommen. Die Verletzten sind auch so weit zurück. Moritz Schäfer fiel die komplette letzte Saison aus, ist jetzt wieder richtig belastbar und hat für die Mannschaft nicht nur als zweiter Spielführer enorm viel Wert. Auch Frank Valerius hatte seit seiner Rückkehr aus Bitburg noch kein Spiel gemacht, ist aber wieder fit und kann der Mannschaft nun helfen.“

Mit dem 18-jährigen Deutsch-Rumänen Patric Vintan und dem 17-jährigen Alexej Weinmeier habe man gute Alternativen in der zweiten Reihe. Einer, der schon jetzt für Stabilität sorgt, ist Nico Hendle (18). Das Mittelfeldtalent, dessen Bruder Dustin schon länger bei der SG spielt, kam im Sommer aus der A-Jugend des JFV Wittlicher Tal. „Auch Salmrohr wollt ihn. Gut, dass er sich für Niederkail entschieden hat. Nico hat sehr gute Anlagen und belebt unser Mittelfeldspiel.“ Jonas Follmann ist einst aus der zweiten Mannschaft (diese Saison nicht gemeldet) nach oben geschafft hat. Der 23-Jährige hat alle vier Spiele absolviert und gibt nach Ansicht des Coachs im Abwehrverbund eine gute Figur ab.

Was Metzen in naher Zukunft noch verbessern will, ist die Defensivarbeit: „Wir kassieren zu viele Gegentore, die aus individuellen Fehlern resultieren. Da fehlt oft noch die Abstimmung in verschiedenen Situationen.“ Außerdem legt er viel Wert auf das Spielerische: „Ich möchte einen geordneten Spielaufbau sehen, ohne die langen Bälle, die wir früher oft praktiziert haben. Da wir keine so großen Stürmer haben und in den Kopfballduellen folglich oft ohne Wirkung bleiben, will ich, dass wir uns mit Flachpässen über die Außen bis nach vorne kombinieren.“

Nachdem zuletzt die Partie gegen die SG Neumagen wegen der Trauer um den plötzlich verstorbenen Ex-Keeper der Moselaner, Lars Görgen (TV berichtete), verlegt wurde, empfängt die Metzen-Elf nun den SV Blankenrath. „Die sehe ich relativ weit vorne, doch wir wollen gewinnen“, sagt Metzen, der auf den gesperrten Heinen und Dustin Hendle wegen eines Meniskusschadens verzichten muss.

Aufrufe: 09.10.2020, 15:22 Uhr
Lutz SchinköthAutor