Nur allzu gerne würde der 48-Jährige auch selbst über die B-Lizenz verfügen. Doch hier muss er seinen körperlichen Problemen Tribut zollen: Grundvoraussetzung für den Trainerschein ist das Bestehen eines Eignungstests. Im praktischen Teil müssen hier Übungen demonstrieren werden. „Es sind dabei unter anderem Sprünge zu absolvieren. Mein Arzt kann mir kein grünes Licht geben, weil ich ein teilkünstliches Kniegelenk und Arthrose im Sprunggelenk habe“, lässt Haubst durchblicken.
In Morbach können sie sich nicht damit anfreunden, dass damit die Lizenz für ihren Trainer unerreichbar sein soll. „Thorsten hat früher überkreislich gespielt, ist schon seit vielen Jahren im Jugend- oder Seniorenbereich als Coach unterwegs. Er hat so viel Ahnung und Erfahrung“, betont Vereinsvorsitzender Georg Schuh – und sieht Haubst wegen seiner Beeinträchtigung sogar diskriminiert. Beim Fußballverband in Koblenz verweist Michael Hilpisch als Abteilungsleiter Qualifizierung auf die DFB-Ausbildungsordnung, welche „die sportliche Tauglichkeit“ als Voraussetzung anführe. Einen Spielraum sieht er aktuell nicht.
Der SV Morbach habe den Verband auf die fehlende Lizenz seines Rheinlandligatrainers hingewiesen und um ein Gespräch gebeten, berichtet Schuh: „Als Antwort bekamen wir dann in der vergangenen Saison eine Geldstrafe von ein paar Hundert Euro aufgebrummt.“ In dieser Saison wären laut der Verbands-Strafordnung bis zu 1000 Euro und danach ein Abzug von bis zu sechs Punkten fällig.
Mit Petry als offiziellem Coach sind die Hunsrücker noch nicht aus dem Schneider. „Sollte sich der Verdacht ergeben, dass der gemeldete Trainer nur als Platzhalter agiert, werden wir dem nachgehen“, kündigt Dennis Gronau aus Sicht des Verbands-Spielbetriebs an. Zumindest im Pokalspiel am Mittwoch in Leiwen, das die Morbacher mit 2:0 gewannen, war Petry aktiv am Coaching beteiligt.
Gut möglich ist aber, dass der Fußballverband demnächst einen Beobachter zu einem Morbacher Spiel schickt, um zu überprüfen, wer de facto Trainer ist.