2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Volkhard Patten

Großeinsatz bei Kreisliga-Spiel zwischen Türken und Kurden

Am Donnerstagabend hat es in Neuss einen großen Polizeieinsatz gegeben +++ Bei der Begegnung zwischen der SG Erfttal und Mesopotamia kam es zu Auseinandersetzungen

Ein Kreisligaspiel zwischen einem kurdisch und einem türkisch geprägten Verein hat am Donnerstagabend einen großen Polizeieinsatz in Neuss-Erfttal ausgelöst. Bei der Polizei waren Hinweise eingegangen, dass es zu einer Auseinandersetzung kommen könnte. Daraufhin zog die Polizei nach eigenen Angaben eine Vielzahl von Einsatzkräften zusammen.
Die Situation vor Ort stellte sich jedoch ungefährlicher dar als erwartet: Die erste Halbzeit verlief ruhig, wie die Polizei in einer Mitteilung berichtet. In der zweiten Halbzeit sei es dann zu verbalen Auseinandersetzungen auf der Sportanlage gekommen. Hinweise auf Straftaten gab es nicht.

Das Spiel wurde schließlich abgebrochen. Was Auslöser für den Spielabbruch war, ist laut Polizei unklar. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte die Herkunft der Neusser Fußballer Ausgangspunkt der Streitigkeit gewesen sein.

In den vergangenen Tagen war es bereits in anderen Städten in Nordrhein-Westfalen zu Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden gekommen. Bei einer Demonstration von Kurden gegen die türkische Militäroffensive in Syrien war es am Montagabend in Herne zu Ausschreitungen gekommen. Fünf Menschen waren verletzt worden. In einem türkischen Café waren zudem Schaufensterscheiben und Mobiliar zerstört worden. Es soll zunächst Provokationen von Türken aus dem Café gegeben haben, anschließend sei es zu den Angriffen gekommen.

Am Mittwoch waren außerdem in Bottrop und Lüdenscheid Kurden-Demos eskaliert: Bei einer Demonstration in der Innenstadt von Bottrop war es zwischen Teilnehmern der Demo und mehreren Passanten türkischer Herkunft zu Provokationen und Steinwürfen gekommen. Neben einem der verletzten Polizisten mussten auch drei Demonstranten ambulant im Krankenhaus versorgt werden. In Lüdenscheid war ein türkischstämmiger Deutscher bei einer Kurden-Demo durch Messerstiche schwer verletzt worden. Ein bislang Unbekannter hatte den 50 Jahre alten Mann mit einem Messerstich in den Rücken verletzt

Seit Mittwoch vergangener Woche gehen türkische Truppen mit verbündeten Rebellen gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien vor. Ankara betrachtet die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.

Aufrufe: 018.10.2019, 08:45 Uhr
NGZ / mbaAutor