2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Diehl

Gemeindeduell elektrisiert Karlsdorf-Neuthard

Spitzenreiter Büchig erwartet Ligadritten Mingolsheim +++ Kaffee-und-Kuchen-Duell zwischen Stettfeld und FV Wiesental +++ Kellerduell in Ubstadt

Verlinkte Inhalte

Der zwölfte Spieltag der Kreisliga steht ganz im Zeichen des Gemeindeduells zwischen dem FC Karlsdorf und dem FV Neuthard. Tabellenführer Büchig misst sich mit Mingolsheim, während Verfolger TSV Stettfeld auf den FV Wiesental trifft. Im Tabellenkeller ringen Ubstadt und Menzingen um wichtige Punkte.

FC Odenheim - FVgg Neudorf (Sa 14:30)
Die zweite Niederlage in Folge kassierte der FC Odenheim am Wochenende. Chancen für ein besseres Ergebnis als das 1:3 in Rheinsheim waren nach Aussage Fabian Ferschings vorhanden: „Leider haben wir zu viele richtig gute Torchancen liegen lassen. Zudem wurde uns ein klarer Elfmeter nicht gegeben und als wir alleine auf das Tor zulaufen konnten, wurden wir wegen Abseits zurückgepfiffen, obwohl wir aus der eigenen Hälfte kamen. Das Schiedsrichtergespann hat nach dem Spiel die beiden Fehler auch eingeräumt, was man den Unparteiischen zugutehalten muss. Das bringt uns dann aber natürlich nichts mehr.“ Die Defensivleistung bot Fersching ebenso keinen Grund zur Freude: „Defensiv haben wir mal wieder zu leichte Gegentore bekommen.“
Die Viktoria, vor der Saison mancherorts durchaus hochgehandelt, droht, in der Grauzone der Liga zu verschwinden. Gegen Neudorf will der Achtplatzierte daher unbedingt punkten, wie Fersching verdeutlicht: „Ich hoffe, dass wir den Abwärtstrend stoppen können.“ Dazu hat er folgendes Rezept: „Wir müssen es schaffen, defensiv permanent konzentriert zu bleiben. Vorne müssen wir die sich bietenden Chancen endlich nutzen.“

Zweifach war die FVgg Neudorf gegen Karlsdorf am Ende in Unterzahl, doch man hielt nicht nur den 1:0-Vorsprung, sondern verwandelte diesen noch in einen 3:0-Heimsieg. Nach dem denkwürdigen Spiel rang Senad Nadarevic um die richtigen Worte: „Dieses Spiel war mit Überschrift ‚unglaublich‘ zu betiteln. So was habe ich nicht erlebt es war alles dabei. Unglaubliche Schiedsrichterentscheidungen für und gegen uns, das war auf beiden Seite nicht zu ertragen. Was meine Mannschaft an diesem Tag abgeliefert hat, dazu gibt‘s keine Worte. Wir haben toll verteidigt und nach vorne immer wieder Chancen kreiert. Karlsdorf hatte einige Hundertprozentige auf dem Fuß, aber da war immer einer von uns dazwischen.“
Somit ist die Niederlage in Ubstadt fulminant korrigiert und die FVgg liegt vor dem Gastspiel im Siegfriedstadion nun zwei Punkte vor dem FCO. „Wir wollen unsere Kräfte wieder sammeln und schauen, was wir dort machen können. Die zwei roten Karten schwächen uns jetzt, aber dafür müssen jetzt andere einspringen“, hofft der FVgg-Trainer auf ein weiteres Zusammenrücken seiner Mannschaft. Dabei ordnet Nadarevic auch die Odenheimer Niederlage in Rheinsheim in den Kreisliga-Gesamtkontext ein: „Dieses Wochenende gab es viele überraschende Ergebnisse, das war ganz gut für die Liga.“

Schiedsrichter: Nico John

SV Kickers Büchig - TuS Mingolsheim (So 14:30)
Die zweite Heimniederlage in Folge bezog der SV Büchig am letzten Sonntag. Nach dem 1:3 gegen Kronau musste man sich nun dem TSV Stettfeld mit 2:3 geschlagen geben. Das war nach Ansicht von Viktor Göhring mehr als vermeidbar: „Ich denke, es war eine sehr ärgerliche Niederlage für uns. Da war auf jeden Fall mehr drin. Klar ist Stettfeld eine gute Mannschaft. Das wussten wir und das hat sich auch so bestätigt, doch bis zum Ausgleich hatte der TSV keine gefährliche Aktion Richtung Tor. Wir hatten mehr oder weniger alles im Griff. Schon vor dem 1:0 hatten wir zwei gute Chance. Auch nach der Pause hatten wir ein oder zwei gute Möglichkeiten und natürlich den Elfmeter. Da muss das 2:0 fallen, dann ist das Spiel, denke ich, unter Dach und Fach. So wurde es aus dem Nichts ein ganz anderes Spiel und das hat Stettfeld ausgenutzt. Wir nehmen es trotzdem auf unsere Kappe. Ich denke, es war eine absolut vermeidbare Niederlage. Ich sehe den Fehler bei uns liegen, nicht unbedingt beim Gegner. Stettfeld hat das nach dem 1:1 gut ausgenutzt und clever gemacht, da sind wir unkonzentriert gewesen. In den letzten Minuten haben wir nochmal alles rausgerissen und hatten vor dem 2:3 nochmal mehrere Hochkaräter, aber es sollte irgendwie nicht mehr sein. Wir müssen es akzeptieren, auch wenn es ärgerlich ist.“
Ungeachtet der Niederlage gegen den ersten Verfolger ist der Vorsprung von fünf Punkten noch recht komfortabel. Ein weiteres Abschmelzen dieses Vorsprungs ist jedoch nicht im Sinne der Büchiger. Zugleich möchte Göhring die kleine Negativserie im Bürgerwaldstadion gleich beenden: „Wir versuchen, gegen Mingolsheim wieder mehr Konstanz und mehr Konzentration auf den Platz zu bringen. Wir wollen unsere Stärken wieder mehr einsetzen. Wir wissen, dass Mingolsheim eine junge Truppe ist, die laufstark ist und viel arbeitet. Es wird eine interessante und schwierige Aufgabe, Mingolsheim ist nicht umsonst auf Rang drei geklettert. Trotzdem wollen wir das letzte Heimspiel des Jahres gewinnen. Dazu gehen wir es voller Elan an. Wir wollen offensiv konsequenter sein und defensiv wieder besser stehen. Das sind unsere Ziele. Ganz klar, wir wollen das Jahr erfolgreich zu Ende spielen und damit wollen wir gegen Mingolsheim beginnen.“

Gleich zweimal lag der TuS Mingolsheim in Flehingen zurück, doch die Elf von Andreas Schmidt stellte noch vor der Pause ein Remis her. Die Krönung erfolgte kurz vor Abpfiff, als man mit dem dritten Tor alle Punkte sichern konnte. Nach der anstrengen Partie atmete Schmidt erst einmal tief durch: „Das war schon ein hartes Stück Arbeit. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so richtig in der Partie. Die Gegentore haben wir uns ja mehr oder weniger selbst eingeschränkt. Darüber hinaus hatten wir auch ein wenig Glück und einen guten Torhüter. Das Positive war, dass wir immer sehr schnell den Ausgleich erzielen konnten. Das spricht für unsere Moral. In der zweiten Halbzeit waren wir bis auf zwei bis drei Chancen der Flehinger meiner Meinung nach mit zunehmender Spieldauer die stärkere Mannschaft und deswegen denke ich auch, dass der Sieg nicht unverdient war.“
Drei Siege in Folge haben die Mingolsheimer auf Rang drei gebracht. Kann man nun auch beim Tabellenführer ein Ausrufezeichen setzen? „Gegen Büchig ist die Favoritenrolle klar. Büchig hat gefühlt schon 100 Tore geschossen und steht deswegen auch völlig verdient an der Tabellenspitze. Die Qualität der Mannschaft ist schon sehr, sehr gut. Sicherlich hat Büchig die letzten zwei Heimspiele verloren, aber gerade deswegen wird es besonders schwer dort zu bestehen“, hat Schmidt größten Respekt vor den Kickers. Dennoch hofft er auf Zählbares: „Bei uns muss schon über 90 Minuten alles passen, um dort etwas zu holen. Aber im Fußball ist alles möglich und ich denke, der Rest der Liga drückt uns die Daumen, damit die Liga nochmal spannend wird.“

Schiedsrichter: Uwe Klotz (SG Rockenau)

TSV Stettfeld - FV 1912 Wiesental (So 14:30)
Als erst zweite Mannschaft in dieser Spielzeit brachte der TSV Stettfeld dem SV Büchig eine Niederlage bei. Nach dem 3:2-Auswärtserfolg lobte Elvis Karam aber zunächst den Gegner: „Die Kickers haben schon eine klasse Mannschaft.“ Dabei kam der TSV von einem 0:1-Rückstand zur Pause zurück. „Wenn man den Spielverlauf betrachtet, dann brauchst du die entscheidenden Momente auf deiner Seite, um so ein Spiel zu gewinnen“, so Karam, der anschließend auf die Schlüsselsituationen einging: „Büchig geht verdient mit einer Führung in die Halbzeit, der Zeitpunkt mit dem Halbzeitpfiff war bitter für uns. Ich habe in der Kabine immer wieder betont, dass wir an unsere Qualitäten glauben müssen. Verstanden hat es jeder, als unser Torwart erneut einen Elfmeter hielt. Danach ging ein Ruck durch alle und wir haben 30 Minuten richtig gut nach vorne gespielt, ein gutes Umschaltspiel gehabt und dabei drei schöne Tore erzielt.“ Zum Schluss der Analyse kam der TSV-Trainer nochmal zum entscheidenden Moment nach der Pause zurück: „Fällt das 2:0, gewinnt Büchig. Der Elfmeter von Aykut war gut geschossen, wir haben aber auch Top-Torhüter, die uns immer wieder mal im Spiel halten.“
Stettfeld hat Rang zwei gefestigt verteidigt und erwartet nun den Ligafünften FV Wiesental, bei dem sich zuletzt Sieg und Niederlage abwechselten. „Dann müsste es ja gegen uns wieder ein Sieg sein. Das finde ich nicht so gut“, hofft Karam angesichts der jüngsten FV-Niederlage gegen Kronau auf ein Ende dieser Serie. Seine eigene Mannschaft will er vom Kraftakt in Büchig möglichst kurieren: „Das Spiel gegen die Kickers hat uns alles abverlangt und wir haben einige angeschlagene Spieler. Für uns heißt es die Woche über gut regenerieren. Wir brauchen eine gute körperliche Verfassung, wenn wir gegen die Zwölfer gewinnen wollen.“

Drei Heimsiege holte der FV Wiesental zu Saisonbeginn, doch seit der Derbyniederlage gegen den TSV Wiesental läuft es daheim überhaupt nicht mehr. Gegen Kronau ging nun der dritte Auftritt vor eigenem Publikum in die Hose. Dabei führten die Zwölfer sogar lange, am Ende musste allerdings ein enttäuschter Kristian Tomasovic ein 1:2 kommentieren: „Wieder einmal mussten wir eine unnötige Niederlage in unserem Heimspiel gegen Kronau hinnehmen. Das war jetzt die dritte Niederlage in Folge zu Hause und die vierte Niederlage insgesamt. Alle vier Spiele wurden mit 1:2 verloren, daran sieht man, dass alle Niederlagen vermeidbar bzw. unnötig waren. Aber das Jammern hilft nicht. Wir hatten Kronau 60 Minuten lang im Griff und auch Chancen zum vorentscheidenden 2:0, aber wie wir nach der 60. Minuten gespielt haben, ist mir immer noch unerklärlich. In solchen Spielen muss man auch mal mit einem Remis zufrieden sein können, aber wir machen zu viele einfache Fehler und machen es so dem Gegner einfach gegen uns Tore zu erzielen. Dann muss man sich im Endeffekt die Frage stellen, ob wir eine Mannschaft sind, die oben mitspielen kann bzw. will oder nicht. Nach dem Sonntag würde ich Nein sagen. Außerdem ist es mühselig, darüber zu diskutieren, ob wir zwei Handelfmeter hätten bekommen können - wir sind an der Niederlage selbst schuld. Gratulation an Kronau zum Sieg.“
In strenger Regelmäßigkeit wechseln sich seit Wochen Sieg und Niederlage beim FVW ab, was aktuell Rang fünf bedeutet. In welche Richtung es nun weitergeht, entscheiden laut Tomasovic die nächsten drei Spiele: „Sollten wir gegen Stettfeld, Büchig und Rheinsheim nicht punkten, müssen wir unsere Augen nach unten richten und nicht mehr nach oben. Nach diesen Spielen wird sich entscheiden, ob wir fußballtechnisch eine besinnliche Weihnacht feiern können oder nicht. Entscheidend ist, dass wir wieder eine gewisse Konstanz zeigen. Das wird auf jeden Fall erforderlich sein, sonst wird es sehr schwer – und das gegen jeden Gegner.“ In diese Partien startet man auswärts – ein Vorteil? „Nach drei Niederlagen in Folge zu Hause freue ich mich richtig auf ein Auswärtsspiel“, so Tomasovic, der den Gegner sehr lobt: „Mit Stettfeld erwartet uns der aktuelle Zweite der Kreisliga. Dieser Tabellenplatz ist für mich keine Überraschung. Die Stettfelder haben tolle Fußballer und einen sehr guten Trainer in ihren Reihen. Elvis hat in den letzten Jahren da was aufgebaut und erntet jetzt seine Früchte – Platz eins oder zwei ist für Stettfeld in dieser Saison möglich.“ Zur eigenen Motivation kramt der FVW-Verantwortliche in der Statistik: „Wir haben in den vergangenen sechs Begegnungen kein Spiel gegen Stettfeld gewinnen können, es wäre also mal wieder höchste Zeit. Dafür müssen wir 90 Minuten Vollgas geben, ansonsten werden wir keine Chance haben. Ich lasse mich einfach mal überraschen, wie wir in Stettfeld auftreten werden.“ Zumindest einen ersten Sieg konnte Tomasovic erringen: Kaffee und Kuchen vor der Partie sind sicheren Quellen zufolge von Karam als Willkommensgeschenk schon angerichtet.

Schiedsrichter: Johannes Steinbrenner

VfR Kronau - VfR Rheinsheim (So 14:30)
Daheim pfui, auswärts hui. Während der VfR Kronau daheim noch auf den ersten Sieg warten muss, läuft es auswärts umso besser. Mark Geckler deutete dieser Statistik nach dem Sieg beim FV Wiesental allerdings aus einem eigenen Blickwinkel: „Ich würde es nicht an Auswärts- oder Heimspielen festmachen, sondern eher daran, wie der Gegner gegen uns agiert. Gegen Mannschaften, die selbst aktiv sind und nach vorne spielen, tun wir uns zur Zeit eben leichter. Das war am Sonntag auch so, der FV wollte nicht das dritte Heimspiel in Folge verlieren und hatte überwiegend den Vorwärtsgang drin. Da boten sich uns immer wieder Räume, die wir dann in der zweiten Halbzeit auch nutzen konnten.“ Dabei stufte der VfR-Verantwortliche den knappen Sieg durchaus als etwas glücklich ein: „Sicherlich hätten wir uns über ein Unentschieden auch nicht beklagen können, denn meiner Meinung nach war es ein ausgeglichenes Spiel.“
Zurück aber zur Statistik, denn gerade der Umstand, dass Kronau den letzten Platz in der Heimtabelle bekleidet, verhindert eine bessere Platzierung als Rang neun. Das hat auch Geckler erkannt und so fordert er gegen Rheinsheim einen Sieg: „Jetzt müssen wir endlich auch zuhause gewinnen und da spielt es für mich keine Rolle, wie der Gegner heißt oder wo er in der Tabelle steht. Ich betone extra, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen. Wir müssen nach einem Sieg endlich mal nachlegen, ansonsten treten wir, was die Tabelle angeht, auf der Stelle. Ntürlich wollen wir unserem Publikum im sechsten Anlauf endlich den ersten Heimsieg schenken, aber das geht nur, wenn wir die gleichen Leistungen wie in Büchig oder wie am Sonntag abrufen. Wir müssen die Begeisterung und die positive Stimmung über die Woche retten und mit ins Spiel nehmen, dann bin ich sicher, dass wir auch erfolgreich sein werden.“

Nach harten und punktlosen Wochen konnte der VfR Rheinsheim mal wieder einen Sieg feiern. „Vielleicht lag es am Kabinenfest, das am Freitag zuvor stattgefunden hat“, kommentierte Florian Marek den 3:1-Heimsieg gegen Odenheim zunächst scherzhaft. Dann widmete er sich doch einer fundierten Analyse: „Wir haben meiner Meinung nach eine klasse kämpferische und läuferische Leistung an den Tag gelegt. Nach der Pause mussten wir eine lange Drangphase der Gäste überstehen, die in dieser auch hochverdient den Ausgleich erzielen konnten. Wir hatten etwas Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Nach der erneuten Führung haben wir gar nichts mehr zugelassen und konnten einen Konter noch sauber zu Ende spielen. Insgesamt ist der Sieg nicht ganz unverdient.“
Mit dem Dreier hat der VfR wieder zu den davor platzierten Teams aufgeschlossen, mit einem weiteren Sieg könnte man auch den vorletzten Tabellenplatz verlassen. „Mit einem Sieg in Kronau hätten wir natürlich wieder Tuchfühlung zum Mittelfeld. Dass es nicht einfach wird, weiß hoffentlich jeder. Die letzten beiden Spielen haben von der Einstellung her gepasst und genau da müssen wieder anknüpfen, dann können wir auch in Kronau was holen“, möchte Marek endlich die ersten Auswärtspunkte einfahren.

Schiedsrichter: Bahri Kurz (TSV Wimsheim)

FC Karlsdorf - FV Neuthard (So 14:30)
Wieder mal war bei einem Spiel mit Karlsdorfer Beteiligung einiges los, doch nach den denkwürdigen Siegen gegen Wiesental und Rheinsheim setzte es nun eine ebenso denkwürdige Niederlage. In Neudorf schaffte der FCK den Ausgleich trotz zweifacher Überzahl nicht und musste am Ende gar mit einem 0:3 im Gepäck abreisen. „Sehr schweres Spiel in Neudorf, wie eigentlich erwartet. Wir verschießen nach knapp 15 Minuten leider einen Elfmeter. Die Führung hätte uns gut getan und wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen. Dass wir dann durch einen zentralen Freistoß und durch eine sehr unglückliche Torwartaktion unsererseits in Rückstand geraten, passte zum Sonntag. Teils wurden große Chancen in der ersten Halbzeit von uns sehr fahrlässig ausgelassen. Auch als sich Neudorf in der zweiten Halbzeit selbst zweimal dezimiert hat, hatten wir davor und danach weitere, riesengroße Chancen. Dass Neudorf dann noch zwei Tore macht, passt noch mehr zum Sonntag. Alle drei Gegentore waren große individuelle Fehler unsererseits. Das dritte Tor fällt aus gut 35 Metern und ist als Marke ‚Sonntagsschuss‘ einzuordnen. Fazit: Eine Punkteteilung wäre verdient gewesen, Neudorf hat seine Chancen genutzt, wir waren an diesem Tag einfach zu schlecht beim Abschluss und die Fehlerquote war einfach viel zu hoch“, resümierte Björn Christ die Partie ausführlich, um anschließend noch einen Akteur besonders hervorzuheben: „ Der gegnerische Torwart wuchs halt über sich hinaus, das muss man klar anerkennen, das Tor war für uns definitiv vernagelt an diesem Tag.“
Für diese Niederlage kann man sich jedoch gleich wieder rehabilitieren, denn es steht das prestigeträchtige Gemeindederby auf dem Programm. Dementsprechend klar ist Karlsdorfs Trainer in der Vorschau: „Es muss nichts gesagt werden, die Voraussetzungen sind klar: Wollen wir oben dran bleiben, benötigen wir drei Punkte. Ebenfalls müssen wir nicht um den heißen Brei herum reden: Für alle Germanen ist es das wichtigste Spiel des Jahres! Wer am Sonntag nicht heiß genug ist, wer zu wenig Einstellung und Motivation mitbringt, ist einfach fehl am Platz.“

Nach 80 Minuten sah es überhaupt nicht gut für Neuthard im Heimspiel gegen Ubstadt aus. Zu diesem Zeitpunkt führte die Viktoria 2:0 beim FVN, doch dieser berappelte sich in den Schlussminuten und holte sich tatsächlich noch einen Zähler. Damit war Trainer Christopher Heneka zufrieden: „Wenn du 0:2 hinten liegst, ist es natürlich ein Erfolg und zeigt im Moment unsere Moral. Wir haben auch nach dem 0:2 nicht aufgegeben, das spricht für uns. Halbzeit eins geht klar an Ubstadt. Aber nach der Pause waren wir dominanter und haben das Spiel bestimmt. Mit dem Punkt können, glaube ich, beide leben und die Zuschauer hatten auch was davon. Mit etwas Glück machen wir noch das 3:2, aber das wäre zu viel des Guten gewesen.“
Fünf Punkte fehlen dem FVN auf den Lokalrivalen, bei dem Neuthard jetzt gastiert. Wie sieht dieser Abstand nach dem Derby aus? „Ein Highlight in der Saison. Wir sind richtig heiß und wollen natürlich gewinnen. Leider müssen wir auf einige Leistungsträger verzichten, aber alle anderen haben gezeigt, was sie können. Wir gehen das alles sehr optimistisch an“, freut sich Heneka auf die Partie, die er schon einmal mit einem Zwinkern eröffnet: „Ein lieber Gruß vorab nach Karlsdorf, aber am Sonntag wird leider der FV Neuthard als Sieger vom Platz gehen.“ Dann wird er nochmal ernst: „Alles Spaß, solange es fair bleibt, möge der Bessere gewinnen.“

Schiedsrichter: Jan-Philipp Bräumer (N´bischofsh.)

FV Ubstadt - SV Menzingen (So 14:30)
Auf dem besten Weg zum zweiten Dreier in Folge war der FV Ubstadt in Neuthard, denn die Viktorianer führten nach knapp 80 Minuten schon 2:0. Dann wurden sie allerdings von der FVN-Schlussoffensive ausgebremst und mussten noch die Punkte teilen. „Zweifelsohne“, antwortete Andreas Bronner daher auf die Frage, ob sich das Remis ein wenig wie eine Niederlage anfühlte, „wenn man nach knapp 80 Minuten 2:0 führt, ist es im Endeffekt schade, dass man den Sieg nicht über die Ziellinie bringt.“ Bronner honorierte trotzdem die eigene Leistung und auch die des FVN: „Ich muss allerdings sagen, dass wir nach dem 2:0 postwendend das Gegentor kassiert, was den FVN wirklich aufgebaut hat. Neuthard muss man ein Lob zollen, denn der FVN hat in den letzten zehn Minuten enorm viel investiert und eine unheimliche Moral erwiesen. Wir wurden an die Wand gedrückt. Man sieht es ja in der Bundesliga und im DFB-Pokal. Tore fallen immer wieder in den letzten Minuten, Fußball dauert eben diese 90 Minuten. Es war schon schade, aber insgesamt war es ein tolles Fußballspiel. Es ging hin und her, jede Mannschaft hatte Kontrolle. Wenn meine Mannschaft jeden Sonntag so performen würde, hätte ich wohl keine Sorgen. Das war ein gutes Kreisligaspiel.“
Vier Punkte aus den letzten beiden Partien haben die Situation Ubstadts verbessert, aber ein wirklicher Meilenstein wäre ein Sieg gegen Ligaschlusslicht Menzingen. Bronner warnt hier vor Überheblichkeit: „Jeder denkt jetzt an lockere drei Punkte. Das ist natürlich völliger Quatsch. Die Kreisliga ist so ausgeglichen, jeder kann hier jeden schlagen, das zeigen die Ergebnisse. Menzingen hat den FV Wiesental geschlagen, was sicherlich keine Laufkundschaft ist. Für mich waren die Zwölfer unser bisher stärkster Gegner. Hier gilt es, 120 Prozent Konzentration und Aufmerksamkeit zu haben, um die guten letzten Wochen mit einem Heimsieg zu belohnen.“ Die Tabelle hat er doch auch im Blick: „13 Punkte wären dann ein ganz anständiges Ergebnis.“

Die nächste Niederlage handelte sich Schlusslicht Menzingen gegen Aufsteiger TSV Wiesental ein. Das 1:3 am Samstag war für Robert Ettner überaus ärgerlich: „Das Spiel gegen die TSV hätte eigentlich für uns entschieden werden müssen. Im Gegenteil zu den letzten Spielen hatten wir richtig viele und sehr gute Torchancen. Leider pfiff bzw. winkte uns das Schiedsrichtergespann uns zwei Tore weg. Dies muss ich an dieser Stelle stark betonen. Sogar nach dem Spiel bestätigte der Unparteiische diese Fehlentscheidungen. Dies waren ganz spielweisende Entscheidungen. Somit kassierten wir das erste Gegentor nach solch einer Fehlentscheidung und einem Foulspiel an unseren Spieler. Naja, um nicht alles an den Schiedsrichtern anzukreiden, muss ich leider auch sagen, dass wir bei den Gegentoren nicht gut ausgesehen haben und trotzdem zu viel Chancen liegen gelassen haben.“
Durch den Rheinsheimer Sieg ist der Rückstand zu Rang 13 auf sechs Punkte angewachsen. Um nicht abgeschlagen in Richtung Winterpause zu schauen, muss in Ubstadt im Grunde gepunktet werden. Diese Rechnung stellt auch Ettner an: „Ich bin mir sicher, dass wir in Ubstadt punkten werden, wenn wir uns wieder solche Torchancen erarbeiten. Irgendwann platzt der Knoten. Ich hoffe, wir können den Abstand halbieren, um im Rennen zu bleiben.“

Schiedsrichter: Marius Wild

TSV Wiesental - FC Flehingen (So 14:30)

3:1 gewann der TSV Wiesental in Menzingen und punktete damit nach zwei Niederlagen erstmals wieder, doch Tim Ronecker war mit dem Auftritt alles andere als zufrieden: „Gegen Menzingen haben wir kein gutes Spiel gemacht. Wir haben in der Defensive viel zu viele Chancen zugelassen und das ist definitiv nicht unser Anspruch. So wollen wir nicht Fußball spielen. Positiv war somit allein, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben.“
Sportlich mit 20 Punkten ist der TSV absolut im Soll, nur zwei Zähler fehlen auf Rang zwei. Ronecker selbst will davon aber nichts wissen. Er fordert nun erst einmal eine Leistungssteigerung ein, um dem FC Flehingen Paroli bieten zu können: „Gegen Flehingen sollten wir das schnellstmöglich ändern, dass wir so viele Torchancen zulassen, ansonsten sehe ich da schwarz. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir das am Sonntag auf die Kette bekommen, wieder besser zu verteidigen.“

Eine bittere Niederlage kassierte der FC Flehingen gegen Mingolsheim. Zweimal führte der FCF schon, doch jedes Mal musste man den Ausgleich hinnehmen. Doch es kam noch schlimmer für die Auswahl von Patric Gutknecht: In der Schlussminute kassierten die Flehinger das 2:3, was die zweite Niederlage in Folge bedeutete.
So ist der FCF zwar Zehnter, aber eben nur einen Zähler vor dem Vorletzten. Deshalb sollte man beim Aufsteiger aus Wiesental Punkte ins Visier nehmen. Mit einem Sieg könnte man wieder den Kontakt zum sicheren Mittelfeld herstellen.


Schiedsrichter: Maximilian Gottmann (Helmstadt)
Aufrufe: 031.10.2019, 12:10 Uhr
Florian WittmannAutor