2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Diehl

Fernduell um Rang zwei am Samstag

Stettfeld erwartet Odenheim +++ Neudorf fordert TSV Wiesental heraus +++ Ligaprimus Büchig mit neuntem Sieg?

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Zwei spannende Spiele gibt es am neunten Spieltag der Kreisliga bereits am Samstag. Im Fernduell um Rang zwei trifft Stettfeld auf Odenheim, während der TSV Wiesenal bei der FVgg Neudorf gastiert. Tags darauf peilt Spitzenreiter Büchig gegen Kronau den neunten Sieg an.

TSV Stettfeld - FC Odenheim (Sa 15:00)
Mit 2:1 behielt der TSV Stettfeld in Karlsdorf die Oberhand, doch Elvis Karam berichtete zunächst von einer Szene, die mit dem sportlichen Spielverlauf doch eher wenig zu tun hatte, für den TSV-Trainer aber umso mehr Bedeutung hatte : „Das Wichtigste vom Spiel gegen Karlsdorf ist für mich nicht der Sieg. Mich hat am meisten eine Szene begeistert. Als unser Spieler Marius Schwarz sich in einem Zweikampf verletzt hat, waren sofort Tobi Geiß, Sebastian Löchner und Julian Becker da und haben uns die vollen zehn Minuten bei der Behandlung unterstützt. Riesenrespekt vor diesem Verhalten, Danke an die Jungs und zum Glück hat sich im Krankenhaus das Ganze als nicht ganz so schlimm herausgestellt.“ Erst im Anschluss widmete sich Karam der Analyse des Auswärtssieges, den er als mühsam beschrieb: „Jeder weiß, dass es nicht immer einfach ist mit elf gegen zehn. Die zehn wachsen über sich hinaus, kämpfen, verteidigen und kontern gut. Die elf sind nicht mehr zu 100 Prozent da, sind beeindruckt und du merkst kaum die Überzahl. Karlsdorf hätte sich aufgrund des großen Einsatzes einen Punkt verdient. Unser Sieg war aber auch nicht unverdient, wir müssen direkt nach dem 1:0 das zweite Tor nachlegen, dann ist es vermutlich früher entschieden. Der Ausgleich hat die Karlsdorfer nochmal stark gemacht.“ Mit einem Schmunzeln schloss Karam den Rückblick: „Ich weiß dennoch schon, warum wir am Ende gewonnen haben.“
Die Stettfelder bleiben also am Relegationsplatz dran und spielen im Fernduell mit dem TSV Wiesental nun gegen Odenheim. Denn FCO schätzt Karam als sehr stark ein: „Odenheim habe ich als Mitfavorit in der Meisterschaft gesehen. Von den Ergebnissen bisher bin ich echt überrascht, gerade 0:6 und 0:7 hätte ich überhaupt nicht erwartet. Dafür sind die Odenheimer einfach viel zu gut. Ich bin immer noch überzeugt, dass sie jede Mannschaft in der Liga beherrschen können. Es könnte stark von ihrer Tagesform abhängig sein und wenn die am Samstag passt, dann haben wir eine sehr schwere Aufgabe vor uns.“ Daher freut sich Karam auf eine interessante Partie: „Wir haben eine gewisse Konstanz in unseren Leistungen und haben sicher auch die Qualität für herausragende Spiele. Es wird schon spannend, welche Gesichter sich am Samstag begegnen.“

Die Talfahrt ist gestoppt. Nach dem Debakel von Büchig setzte sich der FC Odenheim mit 3:0 gegen Kronau durch. „Ja, wir standen am Sonntag etwas besser gegen den Ball, auch in den Zweikämpfen waren wir präsenter. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch hatten wir auch etwas Glück, kein Gegentor kassiert zu haben“, freute sich Fabian Fersching über den ersten Sieg nach fünf sieglosen Partien.
Damit sind die Odenheimer wieder Fünfter und können in Stettfeld bis auf einen Zähler an den TSV heranrücken. Dafür benötigt man jedoch einen Dreier und genau dieser auf keinen Fall leicht, wie Fersching unterstricht: „In Stettfeld tun wir uns traditionell schwer. Wir brauchen am Samstag auf jeden Fall eine weitere Leistungssteigerung, sonst gibt es gegen starke Gastgeber wohl nichts zu holen.“

Schiedsrichter: Robin Eckner

FVgg Neudorf - TSV Wiesental (Sa 15:00)
Wie in der Vorwoche reichte der FVgg Neudorf ein Tor zu einem Dreier. Nach dem Sieg gegen Flehingen setzte sich die FVgg nun auch knapp in Mingolsheim durch. Senad Nadarevic berichtete von einem mühsamen Start seiner Elf in die Partie, allerdings auch von einer stetigen Steigerung bis zum Schlusspfiff: „Das war ein großes Stück Arbeit in Mingolsheim. Die Mingolsheimer haben uns in den ersten 25 Minuten sehr große Probleme bereitet. Wir haben aber auch versucht, uns einige Chancen herauszuspielen. Danach sind wir immer besser und besser im Spiel gewesen. Ich hatte auch den Eindruck von außen, dass unsere Jungs vor allem in der zweiten Hälfte unbedingt die drei Punkte wollten. So sind wir dann auch belohnt worden. Bis zum Schluss haben wir dann toll verteidigt.“
Mit den beiden Siegen hat Neudorf Abstand zur bedrohten Zone gewonnen. Als Siebter erwartet man nun Aufsteiger TSV Wiesental. Vor dem Gegner hat Nadarevic sehr großen Respekt: „Jetzt kommt eine Mannschaft zu uns, die sich wirklich ‚Mannschaft‘ nennen darf. Was die Wiesentaler mit ihrem Spielertrainer Tim Ronecker aus ihren Möglichkeiten gemacht haben, verdient alle Achtung.“ So kann sich der Neudorfer Trainer auf ein tolles Aufeinandertreffen freuen: „Ich denke, dass es ein interessantes Spiel wird. Natürlich wollen wir zuhause gewinnen, aber erst muss man dafür einiges tun. Dann sehen wir, ob wir den TSV stoppen können.“

Nach 120 schweren Pokalminuten gegen B-Ligist Flehingen II meisterte der TSV Wiesental die Ligahürde Rheinsheim mit Bravour. Das 4:0 war für Ronecker genau die richtige Reaktion auf das zwar erfolgreiche, aber eben nicht überzeugende Pokalspiel: „Ich glaube, dass das Spiel gegen Flehingen II uns nochmal die Augen geöffnet hat. Wenn wir nicht mit der richtigen Einstellung in das Spiel gehen, haben wir gegen jeden Gegner Probleme. Das haben wir gegen Rheinsheim deutlich anders gemacht. Das war ein bockstarkes Spiel, wir haben verdient 4:0 gewonnen.“
Pokalhalbfinale, Zweiter in der Kreisliga – alles scheint also in bester Ordnung beim Aufsteiger. Vor der Auswärtspartie in Neudorf plagen den verletzten Spielertrainer jedoch große Personalprobleme: „Gegen Neudorf fehlen mir neben den verletzten noch einige andere Spieler. Die Personaldecke sieht sehr bescheiden aus. Mal schauen, was wir hingezaubert bekommen.“

Schiedsrichter: Sven Beisel

SV Kickers Büchig - VfR Kronau (So 15:00)
Zwar mussten die Büchiger Kickers nach dem 1:0 bei Ligaschlusslicht Menzingen den Ausgleich hinnehmen, doch mit dem 2:1 kurz vor der Pause und spätestens dem 3:1 nahm die Partie den erwarteten Gang. „Ich denke, der Sieg gegen Menzingen war absolut verdient. Wir sind eigentlich echt gut reingekommen, hatten Chancen und machten das 1:0. Da nahmen wir den Dampf heraus und meiner Meinung nach war das nicht sehr clever. Menzingen hatte seine Chancen und kam zum Ausgleich. Das hat uns wieder wachgerüttelt, wir kamen zu Chancen und machte vor der Pause das 2:1. Das war schon optimal. Bis zum 3:1 war das Spiel offen. Danach hatten eigentlich nur noch wir Chancen und gewann in der Höhe verdient. Wir wissen, dass es nicht unsere beste erste Halbzeit war. Wir nehmen den Sieg aber so mit“, sah Viktor Göhring Licht und Schatten bei seiner Mannschaft. Lob hatte er für den Gegner übrig: „Menzingen hat sich gut angestellt. Ich fand das Spiel gar nicht schlecht, obwohl Menzingen Letzter ist.“
Trotz des Vorsprungs von bereits sieben Punkten wird der SVB-Spielertrainer nicht müde, seine Mannschaft kontinuierlich auf die anstehenden Aufgaben einzustellen. Die nächste lautet nun Kronau und so beschäftigt er sich intensiv mit dem neunten Ligaspiel, damit am Sonntagabend 27 Punkte im Bürgerwald sind: „Wir wissen, dass wir gegen Kronau wohl mehr gefordert sind. Kronau schwächelt aktuell ein wenig, aber das heißt im Fußball nichts. Wir spielen daheim, wollen offensiv agieren und gewinnen. Kronau hat eine Mannschaft, die körperlich gut dagegen hält. Wir wollen uns aber auf unser Spiel konzentrieren. Jedes Mal, wenn wir das tun, ist es für den Gegner sehr schwer. Dann können wir unser Potenzial nach vorne gut ausspielen, das ist ja unsere Stärke. Aber auch hinten wollen wir gut stehen und wenig zulassen. Das war bisher so und soll auch weiter so bleiben. Wir gehen mit voller Vorfreude in das nächste Heimspiel und wollen den nächsten Dreier holen. Wir wissen aber, dass Kronau keine einfache Aufgabe wird. Jeder Spieler weiß jetzt schon, dass wir uns im Vergleich zum Menzingen-Spiel steigern müssen. Das ist auch wichtig, um den nächsten Sieg einzufahren.“

Mark Geckler fühlte sich beim 0:3 in Odenheim in gewisser Weise wie im falschen Film: „Wir verlieren ein Spiel, in dem wir mindestens einen Punkt mitnehmen müssen, aber mach‘ das mal irgendjemand glaubhaft, wenn man das Ergebnis sieht. Dabei zeigte sich die Mannschaft vom Debakel gegen Karlsdorf anfangs gezeichnet, wie er einräumte: „Man merkte den Jungs die Verunsicherung nach der hohen Niederlage an. In den ersten etwa 25 Minuten hatten wir Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten.“ Danach sah Geckler eine Steigerung, deren Belohnung ein ehemaliger Kronauer verhinderte: „Die größte Ausgleichschance in der ersten Halbzeit köpfte ausgerechnet Tzino Mezini von der Linie, schon da hätten wir den Ausgleich machen können.“ Auch nach dem Seitenwechsel gelang dem VfR allerdings kein Treffer. „Im zweiten Durchgang sah ich uns spielerisch überlegen, aber wer den FC kennt, weiß dass die Odenheimer mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln ihr Tor verteidigen“, konnte sich Geckler einen Seitenhieb in Richtung Odenheim nicht verkneifen. „Dennoch hatten wir Chancen, darunter eine glasklare und einen berechtigten Foulelfmeter, doch selbst hier haben wir zur Zeit die Seuche am Fuß. Dass wir am Ende in Unterzahl zweimal ausgekontert werden, ist ärgerlich, denn jetzt sieht es nach einer deutlichen Sache aus. Das war es sicher nicht“, so der VfR-Verantwortliche weiter. Weiter beschäftigen wollte er sich mit der Partie dann nicht mehr: „Wir dürfen uns nicht lange mit dem Spiel aufhalten, dazu sind die kommenden Spiele zu wichtig. Wir dürfen nicht groß darüber nachdenken, was wir nicht geschafft haben bzw. was schlecht gelaufen ist, wir müssen versuchen, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen.“
Nur einen Sieg konnte Kronau in den letzten sechs Partien feiern und nun geht es ausgerechnet nach Büchig. Geckler nimmt die Situation kämpferisch an: „Dass wir jetzt nach Büchig müssen, ist halt so, aber irgendwann müssen wir da ja eh hin. Wann ist schon der richtige Zeitpunkt, um gegen den ungeschlagenen Tabellenführer zu spielen? Jeder geht davon aus, dass Büchig durch die Liga marschiert, aber genau da liegt unsere Chance, denn Büchig hat meiner Meinung nach mehr zu verlieren als wir. Jeder rechnet doch schon mit einer klaren Angelegenheit, aber wir können ohne großen Druck dort hinfahren und wollen zeigen, dass wir besser sind, als es die letzten Ergebnisse aussagen.“

Schiedsrichter: Florian Kuppinger (Ötisheim)

SV Menzingen - FC Flehingen (So 15:00)
Die Rollen waren klar verteilt zwischen Schlusslicht Menzingen und Spitzenreiter Büchig. Dennoch zeigte sich der SVM gerade in der ersten Halbzeit nicht chancenlos, kam man doch zwischenzeitlich zum 1:1. Warum man am Ende doch 1:5 unterlag, führte Trainer Christian Viola in seinem Rückblick detailliert aus: „Am Sonntag war mit dem SV Büchig der Tabellenführer zu Gast in Menzingen. Daher wussten wir natürlich, dass es eine schwere Aufgabe sein würde, einen Punkt oder mehr zu holen. Es war klar, dass der Gegner das Spiel bestimmen würde und wir nur über Einsatz und Kampf eine Chance haben konnten. Bis zur 14. Minute konnten wir auch dagegenhalten, aber als wir den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekamen, haben wir den Gegner zum 0:1 eingeladen. Trotz des frühen Rückstandes haben wir uns nicht aufgegeben und konnten uns auch Chancen erarbeiten. Leider haben wir diese nicht in etwas Zählbares umsetzen können. In der 35. Minute erzielte Pierre Härzer dann aber doch das 1:1-Ausgleichstor. Aufgrund unserer kämpferischen Leistung war das bis zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Leider wurden wir in der Folge unkonzentriert und luden kurz vor der Halbzeit den Gegner zu 1:2 ein. Nach der Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild – eine spielerisch starke Büchiger und eine kämpfende Menzinger Mannschaft. Büchig erhöhte den Druck und bekam letztendlich einen unberechtigten Handelfmeter zugesprochen. Der Schiedsrichter bestätigte nach dem Spiel, dass es wohl kein Elfmeter war, er in diesem Moment aber anders entschieden hatte. Die Folge war das 1:3. Das war der K.O. für Menzingen und die Tore zum letztendlichen 1:5 waren nur noch Formsache. Wenn wir den ein oder anderen Konter besser ausgespielt und unsere wenigen Chancen besser genutzt hätten, wäre das Spiel vielleicht bis zum Ende offen geblieben und es wäre ein Punkt möglich gewesen. Unter dem Strich ein verdienter Sieg für Büchig, der am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist.
Der nächste Gegner liegt zumindest tabellarisch schon deutlich näher in der Menzinger Reichweite. Robert Ettner hat die Wichtigkeit der Partie gegen Flehingen längst erkannt: „Zuletzt hat der FC Flehingen gegen Neuthard drei Punkte einheimsen können. Um an den Mannschaften vor uns dran zu bleiben, wird es jetzt höchste Zeit, daheim zu punkten. Ich denke, dass die Gutknecht-Elf wieder alles rein hängen wird, um uns auf Distanz zu halten. Ich hoffe, wir gehen hoch motiviert in das Spiel und zeigen endlich mal von der ersten bis zur letzten Minute eine geschlossene Mannschaftsleistung, welche zuletzt fehlte. Nur so können wir um wichtige Punkte kämpfen.

Im Vorfeld der Partie gegen Neuthard hatte Patric Gutknecht unmissverständlich ausgedrückt, dass für Flehingen nur ein Sieg zählt. Diesen lieferten seine Schützlinge mit dem 4:0-Erfolg. „Es ging mit dem 1:0 in der sechsten Minute ja super für uns los. Dann kam Neuthard aber zu seinen Chancen und wir hatten das Glück, das uns in den letzten Wochen vielleicht gefehlt hat, kein Gegentor zu fangen. Nach dem Seitenwechsel machten wir dann das wichtige 2:0, womit die Luft letztlich aus dem Spiel war. In der Schlussphase erhöhten wir noch auf 4:0. Das Ergebnis ist toll, aber letztlich nur Nebensache. Ich habe einen Sieg gefordert, mir hätte auch ein 1:0 gereicht. Mich freut die Leistung meiner Mannschaft natürlich. Meine Spieler haben die Wichtigkeit der Partie verstanden und sind dementsprechend aufgetreten.“
Mit dem Sieg hat sich der FCF auf Rang zehn geschoben, muss den Blick aber weiterhin nach unten richten. So misst Gutknecht auch der Partie in Menzingen große Bedeutung bei. „Ganz klar, der Sieg gegen Neuthard bringt uns nur etwas, wenn wir auch in Menzingen punkten. Mich interessiert es nicht, dass Menzingen nur vier Punkte, aber schon 26 Gegentore hat. Vielmehr sollte uns der SVM-Sieg gegen einen starken FV Wiesental eine Warnung sein. Wir müssen das Spiel in höchstem Maße konzentriert angehen, sonst erleben wir eine Bauchlandung. Wir spielen auch in Menzingen auf Sieg, damit wir den Abstand nach unten vergrößern können.“

Schiedsrichter: Sven Gadow (VfR Mannheim)

FV Neuthard - TuS Mingolsheim (So 15:00)
Weit war die Auswärtsfahrt für Neuthard am letzten Sonntag und umso ärgerlicher war es für den FVN, dass es in Flehingen eine 0:4-Niederlage gab. Diese war laut Christopher Heneka allerdings prinzipiell verdient: „Leider hat an diesem Tag in der Offensive die letzte Konsequenz gefehlt. Flehingen stand kompakt und hatte schnelle Umschaltsituationen. Leider waren wir nicht effektiv genug und scheiterten am Aluminium oder am Torhüter. Die letzten beiden Tore fielen ziemlich spät und das 0:4 spiegelt nicht wirklich den Spielverlauf wieder. Aber an diesem Tag hätten wir noch drei Stunden spielen können und wir hätten nicht getroffen.“
Erst zwei Saisonsiege hat der FVN gesammelt – zu wenig, um einen komfortablen Abstand nach unten zu haben. Daher ist die Marschroute Henekas für das Heimspiel gegen Mingolsheim klar: „Gegen Mingolsheim muss jetzt endlich ein Sieg her. Das schaffen wir aber nur, wenn wir als Mannschaft auftreten. Dies war in letzter Zeit nicht immer der Fall, ist aber Grundlage, um in der Kreisliga bestehen zu können.“

Nach dem klaren Auswärtserfolg in Rheinsheim unterlag Mingolsheim daheim knapp gegen Neudorf zwei. Statt also in Sichtweite des zweiten Platzes zu bleiben, vergrößerte sich der Rückstand für die sechstplatzierten Mingolsheimer auf sechs Zähler zum Relegationsrang. Ganz und gar nicht zufrieden war Andreas Schmidt folglich nach der Partie, denn die Leistung genügte ihm nicht: „Ich bin natürlich sehr enttäuscht mit dem Spiel. Die ersten 20 Minuten waren sehr ordentlich, aber mit der ersten Chance für Neudorf kippte unser Spiel in eine mir unerklärliche Richtig. Leichte Abspielfehler, inkonsequente Zweikampfführung und eine geringere Laufbereitschaft konnte man für die restlichen 70 Minuten ‚bewundern‘. Neudorf zeigte einfach den größeren Willen, das Spiel zu gewinnen. Wenn du den nicht über 90 Minuten hast, dann wird es gegen jede Mannschaft in der Liga schwer zu gewinnen. Leider war dies schon des Öfteren in dieser Saison der Fall. Vielleicht sollte sich der eine oder andere aber auch fragen, ob er alles tut damit die Mannschaft erfolgreich ist. Letztendlich war es ein verdienter Sieg der Neudörfer.“
Die erwähnten sechs Zähler liegt man auch vor dem 13. und vorletzten Rang, weshalb die Elf von Andreas Schmidt aktuell irgendwo im Nirgendwo der Kreisliga rangiert. In welche Richtung geht es nun bis zur Winterpause weiter? Mit einem Sieg in Neuthard würde man wieder nach oben schauen, bei einer Niederlage wäre der FVN dicht im Nacken der Mingolsheimer. Die Schmidt-Mannschaft erwartet eine interessante Partie. Der Trainer bindet die Vor- an die Rückschau an: „Da bin ich auch schon beim Punkt für das kommende Spiel in Neuthard. Wir müssen es wieder schaffen, konzentriert über 90 Minuten eine leidenschaftliche Leistung abzurufen, dann ist auch in Neuthard etwas zu holen. Neuthard steht für mich sehr überraschend so tief in der Tabelle. Da sind richtig gute Kicker im Team und ich denke, wenn bei denen alles passt, sind sie in der Lage, jede Mannschaft in der Liga zu schlagen.“

Schiedsrichter: Gabriel Grundl

VfR Rheinsheim - FV Ubstadt (So 15:00)
Von einem letztlich gebrauchten Tag berichtete Florian Marek beim 0:4 in Wiesental. Wie der VfR-Stürmer ausführte, gerieten die Rheinsheimer früh und entscheidend auf die Verliererstraße: „Wir waren die ersten 20 bis 30 Minuten im kollektiven Tiefschlaf. Und wenn du dann bei einer Mannschaft, die einen Lauf hat und eine beeindruckende Mannschaftsgeschlossenheit an den Tag legt, nach 20 Minuten 0:2 zurückliegst, wird es extrem schwierig. Mit einem 0:2-Rückstand wärst du nach der Pause nochmal anders auf den Platz, aber wir kassieren kurz vorher noch das 0:3. Im zweiten Durchgang war etwas offener, aber eine klare Torchance hatten wir nicht. Stattdessen wurden wir einmal noch eiskalt ausgekontert und haben somit mehr als verdient verloren.“
Nach etwa einem Drittel der Saison liegt der VfR nur zwei Zähler vor dem letzten Platz. Droht nach zuletzt drei einstelligen Platzierungen nun wieder Abstiegskampf? Eine Antwort kann das Heimspiel gegen Ubstadt geben, wie Marek weiß: „Dies ist natürlich ein sehr richtungsweisendes Spiel. Mit einem Sieg kann man sich etwas Luft verschaffen, bei einer Niederlage steckt man richtig dick unten drin. Es wird ein hartes Stück Arbeit gegen Ubstadt, das wissen wir. Aber alles reden hilft nicht: Wir müssen jetzt an unsere Leistungsgrenze gehen, als Team auftreten und punkten!“

Nichts zu holen war für den FV Ubstadt bei der 0:4-Niederlage gegen den FV Wiesental, wie Andreas Bronner umstandslos einräumte: „Definitiv war Wiesental die vier Tore stärker, wir hätten sogar noch höher verlieren können. An diesem Tag waren wir grottenschlecht. Zudem hatten wir drei oder vier Spieler auf dem Platz, die angeschlagen mit Muskelproblemen kämpfen musste. Die musste ich dann auch frühzeitig auswechseln. Momentan geht alles nach hinten los, egal was wir machen. Es ist einfach schade, wir haben noch zwei Verletzte mehr.“
Angesichts der Personalmisere ist für Bronner die erste Aufgabe vor dem Gastspiel in Rheinsheim klar: „Wir müssen schauen, wie wir irgendwie elf Leute auf den Platz bekommen.“ Dann blickt er auf die Bedeutung, die die Partie am Rhein für den FVU besitzt: „Definitiv sind wir jetzt ohne Zugzwang, denn ohne Punkte wird es immer schwieriger. Auch wenn jetzt die Gegner kommen, gegen die man punkten könnte, ist es in der personellen Situation sehr schwer. Da gibt es nicht so viel Hoffnung, aber man muss das Beste daraus machen. Wir fahren nach Rheinsheim natürlich mit einem gewissen Druck, aber auch mit dem Wissen, dass wir dort was holen können.“

Schiedsrichter: Walter Beisel (SG Dielheim)

FV 1912 Wiesental - FC Karlsdorf (So 15:00)
Am letzten Donnerstag zog der FV Wiesental in das Halbfinale des Kreispokals ab, bereits am Sonntag schüttelten die Zwölfer beim 4:0 in Ubstadt mehr überzeugend die Müdigkeit aus den Beinen. „Nach den schweren 120 Minuten im Pokal gegen Rheinsheim mussten wir nur drei Tage später beim FV Ubstadt antreten. Die Mannschaft ist dieses Spiel sehr seriös angegangen und machte bereits zur Halbzeit alles klar. Unser Torwart Nicholas Gäng musste nur einmal eine große Torchance vereiteln, ansonsten standen wir in der Defensive sehr sicher und nach vorne kamen wir immer wieder zu guten Tormöglichkeiten. Am Ende sind wir mit dem Ergebnis und mit dem Spiel zufrieden“, freute sich Kristian Tomasovic über den gelungenen Auftritt.
Halbfinale im Pokal erreicht, Vierter in der Liga – Zeit für ein Zwischenfazit, wie Tomasovic findet: „Nach acht Spieltagen haben wir 16 Punkte auf der Habenseite und dazu sind wir noch im Pokal Halbfinale vertreten, das ist bisher soweit gut.“ Darauf ausruhen will sich der FVW-Verantwortliche vor dem Heimspiel gegen Karlsdorf allerdings nicht: „Nun müssen wir konzentriert weiter arbeiten und unsere Topleistung zeigen. Am besten wir fangen damit gleich im Heimspiel gegen Karlsdorf an. Insgesamt fünf Mal trafen wir in den vergangenen zwei Jahren auf Karlsdorf und alle Spiele waren immer sehr eng. Dabei blieben wir erfreulicherweise ohne Niederlage. Karlsorf hat eine gute Mannschaft, die immer alles gibt und bis zur letzten Minute alles versuchen wird, etwas Zählbares mitzunehmen. Wir sind also gewarnt. Ich freue mich auf ein gutes und faires Spiel.“ Einen Gast grüßt Tomasovic vorab besonders: „Für Andreas Weschenfelder ist ja das wieder ein Heimspiel bei uns, da freut er sich, wieder mit dem Fahrrad kommen zu können.“

Elfmeter verschossen, dann einen Platzverweis und per Strafstoß das 0:1 kassiert, aber noch vor der Pause zurückgekommen, um nach dem Wechsel erneut auf die Siegerstraße zu geraten: Das 1:2 des FC Karlsdorf gegen Stettfeld las sich im Anschluss wie eine Achterbahnfahrt. Björn Christ teilte diese Ansicht indes nicht: „Als auf und ab kann ich das im Nachhinein nicht sehen. Wir waren über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft, obwohl wir knapp 70 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Wir verschießen einen berechtigten Elfmeter und kassieren ein Tor zum 1:2 nach einem Eckball, der gefühlte zwei Meter in der Luft im aus war. Brutal ärgerlich, da Stettfeld an diesem Tag schlagbar war und man an der Reaktion der Stettfelder Spieler nach dem Spiel gesehen hat, dass sie froh waren, als der Schlusspfiff ertönte. In der ersten Halbzeit kam noch ein Außenpfostentreffer unsererseits dazu beim Stand von 1:1, in der zweiten Halbzeit hatten wir zwei bis drei sehr, sehr gute Chancen, die wir allesamt liegen lassen. Nach dem Spiel wäre eine Punkteteilung gerecht gewesen. Wer was anderes behauptet, hat schlichtweg keine Ahnung von Fußball. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, wir sind auf dem richtigen Weg. Nur das Ergebnis vom Wochenende hat nicht gestimmt!“ Auch die frühe rote Karte gegen Torwart Andre Just kommentierte Karlsdorfs Trainer: „Zum Platzverweis gegen uns kann ich nur sagen, dass diese Doppelbestrafungen hart sind, Elfmeter für den Gegner, absolut berechtigt, aber Rot zu zeigen ist in der Szene zu hart, so war das Spiel für uns eben schwer. Ich bin überzeugt, hätten wir 11 gegen 11 spielen dürfen, wären drei Punkte drin gewesen, zumal Stettfeld nicht so stark war wie erwartet und große Probleme mit unserem Spielsystem hatte.“
Sechs Punkte liegen zwischen Karlsdorf und seinem nächsten Gegner. Diesen Rückstand will Christ möglichst verkürzen. Deshalb bastelt er schon am Rezept: „Wir wissen, wie man gegen Wiesental spielen muss, um Punkte zu holen. Dass es derzeit schwer ist, gegen Wiesental zu punkten, wissen wir auch. Wir werden uns gut auf den Zwölfer vorbereiten, schauen, wie wir unser ‚Problem‘ im Tor lösen, und alles dafür tun, dass wir was Zählbares mitnehmen können.“ Auch er bringt Vorstand Andreas Weschenfelder in der Vorschau ein: „Andi wohnt ja nicht weit weg vom Fußballplatz und wird diese Woche nach dem Donnerstagstraining in unserer Teambesprechung sicherlich die richtigen Worte ans Team richten, sodass die Jungs eine zusätzliche Motivation haben am Sonntag.“

Schiedsrichter: Marcel Heger (VfB St. Leon)
Aufrufe: 010.10.2019, 07:00 Uhr
Florian WittmannAutor