2024-05-08T14:46:11.570Z

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Dominik Sperlein (li.) hat sich mit bereits 27 Treffern in den Fokus anderer Klubs gespielt. F: Meier
Dominik Sperlein (li.) hat sich mit bereits 27 Treffern in den Fokus anderer Klubs gespielt. F: Meier

Memmelsdorf: Vitzthum geht im Sommer, begehrter Sperlein

Der Coach sagt nach vier Jahren ade: Über die Saison-Zielsetzung herrscht Uneinigkeit +++ Mit 27 Treffern hat Daniel Sperlein auf sich aufmerksam machen können

Auf Platz sechs in der Landesliga Nordost überwintert der SV Memmelsdorf, zufriedenstellend, wie Trainer Rolf Vitzthum findet. Dennoch wird der 50-Jährige den Verein am Saisonende verlassen, macht Abnutzungserscheinungen geltend. Einen neuen Klub hat der Chefanweiser, der dann im Sommer vier Jahre als Nachwuchstrainer und vier Spielzeiten bei den Herren hinter sich haben wird, noch nicht gefunden. Spielerwechsel wird es über den Jahreswechsel hinweg nach jetzigem Stand nicht geben. Bei bereits eingespielten 33 Punkten sollte der Klassenerhalt problemlos erreichbar sein. Nach oben geht aber aufgrund der Dominanz des Spitzenquartetts nichts mehr, denn die Tabellenspitze ist schon 19 Zähler entfernt.

Mit dem Ziel Klassenerhalt ist der SV Memmelsdorf laut Coach Vitzthum in diese Saison gegangen, die vierte Spielzeit in Folge unter ihm. Nach dem 2:2 im Eröffnungsspiel gegen den Aufsteiger FC Eintracht Bamberg will der gehört haben: "Es war auf einmal von Platz eins bis vier die Rede." Das war für Vitzthum eine nicht realistische Einschätzung. Denn die eigentlichen Favoriten aus Bamberg, Neudrossenfeld, Feucht und Schwabach setzten sich alsbald deutlich ab. "Ich sehe uns im Soll", stellt der Memmelsdorfer Übungsleiter fest. Nun ist Vitzthum, der in Memmelsdorf wohnt, der aber wegziehen möchte und einen Bauplatz sucht, zur Überlegung gekommen, den Verein im Sommer verlassen zu wollen. "Es sind dann acht Jahre, vier davon im Nachwuchs, vier bei der ersten Mannschaft. Da gibt es gewisse Abnutzungserscheinungen." Neue Pläne hat Vitzthum noch nicht.

F: Meier
F: Meier


Die Analyse der ersten zwei gespielten Saisondrittel fällt positiv aus. In der Nachbetrachtung kann Vitzthum erklären, warum es nicht zu mehr gerecht hat: "Wir haben im vorigen Sommer acht Abgänge gehabt, haben fünf Neuzugänge bekommen. Da fehlt es an der Quantität." Mit Peter Koch und Jonas Hummel gingen beide Außenverteidiger. Zudem sind seit Saisonstart die beiden Innenverteidiger Dominik Leim und Nicolas Müller verletzt. Das sei eine Hypothek, die schwer zu kompensieren sei. "Wir haben nur drei Innenverteidiger im Kader, die Mannschaft hat das daher gut gemacht. Ich will auch nicht über Verletzte jammern, die haben andere Mannschaften auch." Fakt ist aber, dass es immer schwer war den Spagat zwischen attraktivem Offensivspiel und sicherer Defensive hinzubekommen. "Wir haben immer versucht, nach vorne zu spielen, haben viele Tore erzielt", erklärt Vitzthum, der mit Dominik Sperlein, der 27 Mal getroffen hat, den erfolgreichsten Stürmer aller fünf bayerischen Landesligen in seinen Reihen hat. Eines steht aber auch für den Trainer der Oberfranken aus dem Bamberger Vorort fest: "Wir haben aus den genannten Gründen zu viele Gegentore kassiert." 39 Gegentreffer bedeuten in der Liga nur Platz 14.

Marco Krötsch, der Sportliche Leiter beim SV Memmelsdorf, sagt zur Thematik: "Unser Ziel war eigentlich Platz eins bis vier. Das wird aber nach jetzigem Stand schwer zu erreichen sein." Dass Coach Vitzthum seinen Abschied angekündigt hat, überrascht Krötsch nicht. "Wir hatten uns eh darauf verständigt, dass es das letzte Jahr von Rolf Vitzthum bei uns wird. Daher wissen wir ja schon länger, dass wir einen neuen Trainer suchen müssen", so Krötsch, der dazu ergänzt: "Wir befinden uns in Gesprächen, fix ist aber noch nichts." Der Manager bestätigt, dass keine personellen Kaderänderungen in der Winterpause geplant sind. "Aber wir haben erst Mitte Dezember, da kann noch etwas passieren." Ob Anfragen anderer Klubs bezüglich Landesliga-Toptorjäger Sperlein vorliegen, dazu sagt Krötsch: "Ja, die liegen vor. Das ist aber bei seiner Trefferquote nicht verwunderlich." Abgeben wird der SV Memmelsdorf seine Lebensversicherung aber nicht, Sperlein hat ja mit 27 von 51 Treffern mehr als die Hälfte aller Einschüsse für sein Team markiert und da dürften in der Restrückrunde noch einige Tore hinzukommen. Außerdem werden die Innenverteidiger Leim und Müller wohl nach ihren Verletzungen zurückkehren und die sind ja praktisch wie Neuzugänge.

Aufrufe: 014.12.2018, 12:05 Uhr
Dirk MeierAutor