2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Martinschledde
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FC Gütersloh geht mit 2:6 unter

Oberliga Westfalen: Heimklatsche für den FC Gütersloh +++ Trainer Fatmir Vata: "Die ganze Mannschaft hat versagt."

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Statt dem Heidewaldpublikum nach dreimonatiger Flaute endlich mal wieder einen Heimsieg zu schenken, lieferte der FC Gütersloh am Sonntag einen weiteren fußballerischen Offenbarungseid. Das Oberligateam von Trainer Fatmir Vata kassierte gegen den SV Lippstadt eine auch in der Höhe verdiente 2:6-Klatsche und kann nur von Glück sagen, dass mit den wirtschaftlich gescheiterten TSV Marl-Hüls und SC Hassel die beiden festen Absteiger in die Westfalenliga bereits feststehen.

FC Gütersloh - SV Lippstadt 2:6
Die Chance, den sicheren Klassenerhalt zu schaffen, also mindestens Fünftletzter zu werden, scheint angesichts der gestrigen Leistung nur gering. Auf dem Rasen hat der FC Gütersloh nämlich fast genau so viele Baustellen wie der Heidewald-Parkplatz Pfützen. „Die ganze Mannschaft hat versagt“, ließ sich Vata sogar zu einer Generalschelte hinreißen. Tatsächlich beginnen die Probleme im Tor. Vor den Augen des erneut auf der Tribüne zuschauenden Ex-Stammkeepers Radoslaw Libera, dessen Vertrag aus disziplinarischen Gründen aufgelöst wurde, machte der hilfsweise eingesprungene Torwarttrainer Sebastian Wessel wieder keine sichere Figur. Die beiden Außenverteidiger Sinan Karadag und Mergim Deljiu waren überfordert. Im zentralen Mittelfeld bekamen Kapitän Matthäus Wieckowicz und Sinan Aygün überhaupt keinen Zugriff. Und für die Offensive eines Oberligisten ist es ein Armutszeugnis, mangels Alternativen einen Innenverteidiger wie Don Niketta als zweiten Angreifer neben Saban Kaptan aufbieten zu müssen.
Die frühe Führung durch Orkun Tosun in der 3. Minute konnte die Schwächen des FC Gütersloh nicht lange übertünchen. Der SV Lippstadt glich fast postwendend durch den besten Mann auf dem Platz, den früheren Wiedenbrücker Regionalligaspieler Tobias Puhl, aus (7.) und ging durch weitere Treffer von Puhl (30.), Marcel Todte (36.) und Kevin Holz (44.) bis zur Pause mit 4:1 in Führung. „Wir haben uns selbst geschlagen“, kommentierte Vata die zu den Gegentoren führenden Fehler und Zweikampfdefizite. Ein Spiel nach vorne fand beim FC Gütersloh nicht statt – die völlig unstrukturierten Versuche brachten regelmäßig nur die wie mit einer Überzahl agierenden Gäste in Ballbesitz.
Fatmir Vata versuchte zur Pause, mit einem Doppelwechsel Akzente zu setzen. Lars Schröder ersetzte Niketta im Angriff, und Zakaria Azrioual kam als Linksverteidiger, wodurch Wieckowiz von Mergim Deljiu als „Sechser“ abgelöst wurde. Die beiden Neuen waren zwar am zweiten Gütersloher Treffer durch den kämpferisch überzeugenden Jannis Flaskamp beteiligt (56.), doch vorher (50.) hatten die Rot-Schwarzen ihre Führung schon auf 5:1 erhöht.
Weil sich die auf Rang acht gekletterten Gäste fortan nur noch aufs Kontern beschränkten, blieb den Gütersloh ein Debakel erspart. Ihr Mitspieler aus der letzten Saison, der jetzt beim finnischen Zweitligisten FF Jaro unter Vertrag stehende Charalampos Chantzopoulos, musste auf der Tribüne nur noch einmal aufstöhnen, als Björn Traufetter mit dem 2:6 in der 84. Minute den Schlusspunkt für die jubelnden Lippstädter setzte.


Schiedsrichter: Sören Storks (VfL Ramsdorf) - Zuschauer: 515
Tore: 1:0 Orkun Tosun (3.), 1:1 Tobias Puhl (7.), 1:2 Tobias Puhl (29.), 1:3 Marcel Todte (38.), 1:4 Kevin Holz (44.), 1:5 Fabian Lübbers (50.), 2:5 Jannis Flaskamp (56.), 2:6 Björn Traufetter (86.)

Aufrufe: 019.11.2017, 18:09 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor