2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nach drei vergeblichen Anläufen hat es endlich geklappt: Die Fußballerinnen des SV Leerstet­ten haben sich mit einer tollen Leistung in die Landesliga geschossen. F: Jainta
Nach drei vergeblichen Anläufen hat es endlich geklappt: Die Fußballerinnen des SV Leerstet­ten haben sich mit einer tollen Leistung in die Landesliga geschossen. F: Jainta

SV Leerstetten: Aller guten Dinge sind vier

Die Meisterspielerinnen hatten zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten

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Dreimal hatten die Fußballerinnen des SV Leerstetten in den zurückliegenden Spielzeiten den Aufstieg jeweils haarscharf verpasst. Da erübrigte sich die Frage nach der internen Vorgabe für die Saison 2012/13: „Der Aufstieg war schon die absolute Zielsetzung“, sagt Spielleiter und Co-Trainer Michael John im Rückblick.
Gesagt, getan: Mit zehn Punkten Vorsprung auf den Zweiten und Absteiger Post SV holten sich die Leerstettenerinnen den Meistertitel in der Bezirksoberliga Mittelfranken. 58 Zähler aus 22 Partien,

19 Siege, ein Remis und nur zwei Niederlagen sowie eine Tordifferenz von 88:31 standen am Ende zu Buche.

Ein gewachsenes Team und „wichtige Neuzugänge, die sofort eingeschlagen und die Mannschaft verstärkt haben“, nennt John als wesentliche Erfolgfaktoren. Die Namen der Neuen: Tamara Böhm, die vom TV 48 Schwabach kam, sowie Katharina Grießemer, eine frühere Juniorinnennationalspielerin, die einst beim

SV Weinberg spielte und Bundesligaerfahrung beim FC Bayern München, Hamburger SV und TSV Crailsheim gesammelt hatte. Sie wohnt im Ort, hatte wegen zweier Kreuzbandrisse kürzergetreten und ein Kind bekommen und dann nach einem Jahr wieder angefangen.

Grießemer war neben Elke Theiler, Nadja Vestner und Tina Welsch eine von vier Spielerinnen, die in allen 22 Partien dabei waren, während Helena Eberhardt nur einen „Auftritt“ verpasste. Aber auch als Torjägerin war Grießemer unverzichtbar: Nach Torschützenkönigin Theiler (23 Treffer) traf sie am häufigsten (17). Ebenfalls als sehr treffsicher erwiesen sich Jasmin Kraus (15), Welsch (9) und Vestner (7).

„Die Mädels haben trotz einiger Widrigkeiten eine überragende und souveräne Saison gespielt“, schwärmt John und nennt eine ungewöhnliche Begebenheit: Da Stammtorhüterin Ariane Hebebrand wegen eines Auslandssemesters in Frankreich die komplette Vorrunde nicht zur Verfügung stand, wurde die Feldspielerin Isabella Sammiller „umgeschult“ und ersetzte Hebebrand tadellos. „Auch ein Verdienst von Torwarttrainer Thomas Lang“, sagt John und weiß ebenso die Arbeit von Trainerin Daniela Seitzinger zu würdigen.

Die machte es möglich, dass die Mannschaft schwere Verletzungen von Stammspielerinnen wie Cornelia Stamminger (Schlüsselbeinbruch), Böhm (Knieverletzung) und Laura Purucker (Kreuzbandriss) während der Saison wegsteckte.

„Möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommen“, nennt John neben dem Klassenerhalt als nächstes Saisonziel: „Wir wollen uns in der Landesliga etablieren.“ Dabei helfen soll der neue Trainer Otto Grießemer, der Vater der erfahrensten Spielerin. Der war als Berufssoldat in Memmingen stationiert und dort lange Jahre als Trainer und Jugendleiter in der Nachwuchsarbeit des Regionalligisten FC Memmingen aktiv, hat aber im nahen Rothaurach mit dem dortigen TSV auch einen Männer-Kreisligisten gecoacht.

Mit der komplett gebliebenen Aufstiegsmannschaft und drei externen Neuzugängen nimmt der SV Leerstetten das Abenteuer Landesliga in Angriff: Carolin Schellenberg, die Schwester der Weinberger Zweitligaspielerin Christina Schellenberg, Büsra Köksal und Torhüterin Anja Schwarz sind vom 1.FC Nürnberg II nach Leerstetten gekommen, dazu 13Spielerinnen aus der eigenen „U17“. „Das Tolle ist ja, dass unsere zweite Mannschaft in der Kreisliga Meister geworden und in die Bezirksliga aufgestiegen ist – und um allen Mädels eine Spielmöglichkeit zu bieten, haben wir jetzt auch noch eine dritte Frauenmannschaft angemeldet“, weiß John zu berichten.

Aufrufe: 023.7.2013, 09:26 Uhr
Philipp Roser (Nürnberger Zeitung)Autor