2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
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Neun Tore, packender Pokalfight: Gasteier lässt Langsur jubeln

Kreispokal: Warum der FC Könen trotz einer 3:1-Führung in Zewen am Ende mit leeren Händen dasteht. -VIDEOINTERVIEWS.

Dieses Match hatte Rasse und Klasse, lebte aber auch von vielen Fehlern und war spannend bis zum Schluss: In einem Spiel der zweiten Runde um den Kreispokal setzte sich die SG Langsur/Zewen/Igel-Liersberg am Mittwochabend in einem A-Liga internen Vergleich gegen den FC Könen mit 5:4 durch. Die Gäste führten dabei nach 45 Minuten bereits mit 3:1, hatten es verpasst, weitere Treffer zu erzielen. In Überzahl – Könens Sahel Djedda musste nach einem Foulspiel 15 Minuten vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz – gelang es den spielerisch etwas besseren Hausherren aber, am Ende die Nase vorn zu haben.

„Eigentlich können Stefan und ich uns demnächst mit unseren Jungs treffen, und gemeinsames defensives Standardtraining üben“, konnte Langsurs Coach Patrick Zöllner nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Jonas Klar weitaus eher über die Unzulänglichkeiten einiger seiner Schützlinge schmunzeln, wie sein Könener Kollege Reifenberg. Immerhin sieht dieser seine Mannschaft nach dem ganz schwachen Start in der Liga mit null Punkten aus drei Spielen und 2:12-Toren auf dem richtigen Weg. Nach dem miserablen Auftritt beim 1:4 gegen den SV Föhren hatte Reifenberg sogar mit Rücktrittsgedanken gespielt. Einige interne Gespräche und deutliche Worte der Verantwortlichen – notfalls hätte man sich nach FuPa-Informationen auch von einigen Akteuren getrennt – zeigten aber ihre positive Wirkung. Bereits am Mittwoch zuvor beim 3:0 in Reinsfeld bewiesen die Könener Charakter. Auch die Leistung auf dem Zewener Kunstrasen war anspruchsvoll, obgleich nicht nur defensiv, sondern auch offensiv in entscheidenden Situationen das zupackende Element zu kurz kam.

Vor 100 Zuschauern erwischte der FCK aus dem Konzer Stadtteil einen Start nach Maß. Bereits in der vierten Minute köpfte der aus der Jugend des Bonner SC hervorgegangene, später in der fünftklassigen Mittelrheinliga aktive und zuvor bei Rot-Weiß Wittlich aktive Jordy Mvulu nach Ecke von Burak Tepe aus kurzer Distanz ein – vorbei auch an Joachim Klaar. Der 42-jährige Torwarttrainer stand zwischen den Pfosten, weil die etatmäßigen Torleute berufsbedingt fehlten (Dominik Wintersig) oder aus Verletzungsgründen passen mussten (Alexander Hinz).

Könens Coach Stefan Reifenberg:

Langsur versuchte das Spiel an sich zu reißen. Ausgerechnet dem im Sommer aus Könen gewechselten Dennis Thon gelang mit einem genialen Schuss aus 25 Metern ins Tordreieck der Ausgleich (8.). Klasse Einzelleistungen gab es aber auch auf der anderen Seite zu bewundern. Djedda krönte ein gekonntes Solo zum 1:2 (19.). Thon probierte es noch mal aus der Distanz (24.), scheiterte um Haaresbreite. Dann leistete sich der Motor des Langsurer Spiels einen fast fatalen Fehlpass, Könens Astrit Berisha steuerte alleine auf Klaar zu, der hielt aber stark (38.). Wenig später blieb Klaar auch gegen Djedda Sieger (39.). Als Marco Brosius mit einem Freistoß aus 40 Metern linker Position zum 1:3 traf (42.) – der Ball wurde länger und länger, senkte sich dann hinter Klaar ins Netz – keimten die Hoffnungen im Könener Lager, den zweiten Pflichtspielsieg in Folge für diese Saison feiern zu können.

Die Halbzeit-Standpauke Zöllners – die Besprechung fand im Freien statt – war über den ganzen Zewener Sportplatz zu hören. Dem Coach fehlte es an Zweikampfverhalten, einen Pokalfight machte er bei seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten noch nicht aus.

Langsurs Trainer Patrick Zöllner:

Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Schnell fielen durch Denis Hansen (50.) und Erik May (60.) – Thon und Tim Höfer hatten mal per Freistoß, mal aus dem Spiel heraus klug vorgelegt – die Langsurer Treffer Nummer zwei und drei. Nur wenig später waren die Gäste wieder dran. Erneut fiel ein Treffer nach einer Standardsituation. Eine Ecke von Tepe konnte die SG nur unzureichend klären, Mvulu war mal wieder aus der Abwehr mit aufgerückt und schoss zum 3:4 ein (64.).

Die auf hohem läuferischem Niveau angesiedelte Partie wurde hektischer. Bissige Zweikämpfe standen nun im Blickpunkt. Schiri Klar fehlte mitunter die eindeutige Linie – genauso den Teams beim Verteidigen von ruhenden Bällen. So war Carsten Hein nach Freistoß von Alexander Dauns zur Stelle und markierte das 4:4 (73.). Drei Minuten später musste der starke Djedda wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot (zu Recht) vom Feld.

Könen spielte weiter nach vorne, war aber mit einem Mann weniger anfälliger bei Angriffen der Langsurer. Nachdem Lukas Görgen knapp gescheitert war, legte er bei einem Konter in der Nachspielzeit stark auf Dennis Gasteier, der zum 5:4 abschloss (90.+2). Zur verrückten Partie hätte gepasst, wenn der eingewechselte Marcel Herrig kurz vorm Abpfiff statt die Latte ins Tor getroffen hätte.

Siegtorschütze Dennis Gasteier:

Erleichtert konnte Siegtorschütze Gasteier sein Fazit ziehen: „Könen hat gut gepresst, viel mit langen Bällen gespielt. Damit hatten wir so unsere Probleme. Am Ende waren wir die glücklichen Gewinner.“

Im Achtelfinale des Kreispokals gastiert die SG Langsur nun am Mittwoch, 28. Oktober, 19.30 Uhr, beim Mosel-/Hochwald-B-Ligisten SG Longuich-Kirsch.

Der Liveticker und die Spielstatistik:
https://www.fupa.net/spielberichte/sv-langsur-fc-koenen-9681599.html

Aufrufe: 01.10.2020, 10:42 Uhr
Andreas Arens Autor