SV Kranzberg: Bei der Chancenverwertung ist noch Luft nach oben

Kranzberg – Auf den ersten Blick hat sich die Lage des SV Kranzberg in der Kreisliga 2 durch die vier Spiele im Jahr 2020 nicht großartig verändert: Nach wie vor steht das Team auf Relegationsplatz elf, zwei Konkurrenten sitzen den Ampertalern mit einem Punkt Rückstand im Nacken. Doch der Sprung auf den rettenden zehnten Rang ist kürzer geworden: Waren es Anfang des Jahres vier Zähler zum direkten Klassenerhalt, so trennt die Mannschaft von Trainer Anton Kopp aktuell nur noch ein Punkt vom TSV Moosburg.

„Ich bin nicht unzufrieden. Die Ergebnisse sind zwar nicht ganz so, wie ich sie gerne gehabt hätte – aber ich schaue sportlich schon optimistisch in die Zukunft“, zieht der 54-jährige Übungsleiter Bilanz. „Wir hatten, was die Resultate anbelangt, auch keine tolle Vorbereitung. Doch es waren gute Ansätze zu sehen – wir haben meist gut mitgespielt. In den Punktspielen war es dann ähnlich.“ Gegen Erding (2:2) und in Taufkirchen (0:2) sei man „sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft“ gewesen, habe am Ende jedoch mit nur einem Punkt aus zwei Spielen dagestanden. „Bei unserem 4:1 in Wartenberg waren wir dann klar besser und haben endlich einen Dreier geschafft. Lediglich beim Auftaktduell gegen den SC Kirchdorf mussten wir, was Zweikampfverhalten und spielerische Reife angeht, noch Lehrgeld zahlen.“

Trainer Kopp über Torjäger Daniel Mömkes: „Der tut uns gut.“

Im Jahr 2019 war das Hauptproblem beim SV Kranzberg die Torquote gewesen: Gerade einmal zwölf Treffer aus 15 Spielen bedeuteten den Negativwert in der Liga. Im Sommer 2020 schloss sich dann Torjäger Daniel Mömkes den SVK-Fußballern an. „Der tut uns natürlich schon gut“, bilanziert Trainer Anton Kopp. „Er brauchte am Anfang etwas Eingewöhnung, aber dann hat er in den letzten beiden Spielen drei Tore gemacht.“

Mit Daniel Mömkes waren es nun zumindest sechs Treffer in vier Spielen. Doch vier davon fielen erst im letzten Ligaspiel in Wartenberg – und auch da ließ der Tabellenelfte wieder einige Hochkaräter ungenutzt. Daher sieht der Trainer in Sachen Chancenverwertung noch Luft nach oben. Ein weiterer Punkt, an dem gearbeitet werden müsse, sei die Cleverness im Zweikampfverhalten: Häufig hatte die Truppe um Kapitän Dominik Grabmair vieles gut im Griff, verursachte dann aber unnötig Freistöße in Strafraumnähe – und kassierte prompt Gegentore aus dem Nichts.

SVK-Coach Anton Kopp ist guter Dinge, dass sein Team den Klassenerhalt schafft.

Aus Sicht von Trainer Anton Kopp war das vergangene Jahr in der Vorbereitung auf die wenigen Pflichtspiele extrem schwierig. Die langen Trainingspausen und die Ungewissheit, wann es losgeht oder ob Spiele überhaupt stattfinden können, sorgten dafür, dass das Team schwer in Tritt kommen konnte. Zudem standen nur vier Ligapartien auf dem Spielplan, sodass ein guter Start extrem wichtig gewesen sei. Wer den nicht gehabt habe, habe aufgrund des kompakten Spielplans nicht mehr in einen Lauf kommen können. Für den 54-jährigen Übungsleiter war Ex-Tabellenführer Lengdorf das beste Beispiel für diese These: Der Ligaprimus büßte in vier Partien ganze neun Punkte Vorsprung auf die Verfolger ein – und gerade als man sich etwas gefangen hätte, da war schon wieder Winterpause.

SV Kranzberg plant ohne Neuzugänge

Auch im neuen Jahr sieht Anton Kopp diese Problematik. Nach einer enorm langen Winterpause wäre ein guter Start in die restlichen sieben Begegnungen extrem wichtig. Helfen könnte den Kranzberger Fußballern dabei Anfang März ein erster Härtetest unter Wettkampfbedingungen im Ligapokal-Achtefinale beim TSV Gaimersheim.

Personell werde im Frühjahr alles beim Alten bleiben, sagt Kopp. Derzeit seien weder Neuzugänge noch Abgänge geplant. „Oberstes Ziel ist es im neuen Jahr, die Liga zu halten“, gibt der Coach die Richtung vor. „Ich bin da auch guter Dinge, weil die Entwicklung vorangeht. Aber das ist momentan alles noch so spekulativ, weil man erstmal abwarten muss, ob und wann es weitergehen kann.“

Josef Fuchs

Ebenfalls interessant: SE Freising bleibt im neuen Jahr nur die Rolle des Jägers