Vereinsbündnis in Jena-Saale-Orla – Beschwerde eingelegt

„Wir haben uns entschlossen Beschwerde einzulegen, was laut Satzung möglich ist und der einzige Weg aktuell scheint. Wir haben ein Satzungsvergehen festgestellt und lassen dies aktuell juristisch prüfen“, sagt André Lorbeer – Stellvertretender Abteilungsleiter und Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit beim SV Jena Zwätzen gegenüber FuPa Thüringen. Mit der Beschwerde steht der mitgliederstarke Jenaer Verein, der drei Männermannschaften und zahlreiche Jugendteams unterhält, nicht alleine da.

Aktuell unterstützen 15 Vereine diesen Zusammenschluss, wobei schon acht Vereine auch von Vorstandsebene offiziell als Bündnispartner genannt werden können. Bei den sieben anderen Amateurklubs steht noch die Bestätigung der Vorstände/Vorsitzenden aus. Alle diese Vereine unterstützen die Beschwerde des SV Jena Zwätzen und haben sich gegen eine Fortsetzung der Spielzeit 2019/20 in allen Altersbereichen, also im Nachwuchs- und Herrenbereich, ausgesprochen. Zu diesem Vereinen gehören neben dem SV Jena Zwätzen, die BSG Chemie Kahla, der FSV Grün-Weiß Stadtroda, der SV Moßbach, der FV Rodatal Zöllnitz, der SV Hermsdorf/Thüringen, der SV Gleistal und jüngst auch der FC Carl Zeiss Jena e.V.

Das prominenteste Mitglied vom FCC e.V. ist als Verein und nicht mit der Lizenzabteilung Mitglied des Vereinsbündnisses. „Der FC Carl Zeiss Jena Spielbetriebs GmbH hätte ab Juli kaum A-Junioren-Spieler mehr. Die Spieler der B-Junioren gehören den Verein an und könnten nach aktuellem Stand nicht in den A-Juniorenbereich aufrücken, welcher zum Lizenzbereich gehört. Der Drittligist hätte damit große Probleme eine spielfähige Mannschaft bei den A-Junioren zu finden“, erklärt André Lorbeer die Hintergründe warum der FCC e.V. sich ebenfalls im Vereinsbündnis stark macht.

Ein großes Problem sieht der Zwätzener Verantwortliche im mangelnden Austausch zwischen Verband und Vereine vor dem TFV-Beschluss Anfang Mai. „Mit dem Webinar wurde uns suggeriert, dass wir mit dem Verband ins Gespräch kommen und gemeinsam Lösungen finden. Das ist so aber überhaupt nicht passiert. Manche Vereine waren sich überhaupt nicht bewusst für was sie abstimmen, da die Folgen durch den TFV nicht erläutert wurden. Dadurch haben viele Vereine die Tragweite nicht abschätzen können. Auch das gleiche Stimmverhältnis zwischen Vereinen mit organisiertem Nachwuchs von G- bis A-Jugend und Vereinen mit keinem oder geringen Nachwuchs ist ein Manko in unseren Augen“, so Lorbeer.

Am Sonntag reichte der SV Jena Zwätzen entsprechend Beschwerde beim Thüringer Fußball-Verband ein. Nun hat der TFV sechs Wochen Zeit das Verfahren abzuschließen. „Unser Ziel ist es den Beschluss satzungskonform stattfinden zu lassen. Dafür sollte es einen außerordentlichen Verbandstag geben, wo beraten wird, wie es weitergeht. Wir fordern die Beendigung der Saison sowohl im Nachwuchs- als auch Männerbereich“, formuliert André Lorbeer den Kern der Beschwerde. Zudem hat sich das Vereinsbündnis mit einem Positionspapier an den eigenen KFA Jena-Saale-Orla gewandt. „Wir wollen gerne gemeinsam mit unserem KFA eine Lösung finden“, so der Zwätzener Trainer und Vereinsverantwortliche. Zu diesem Zweck wird diese Woche noch der Austausch mit dem Kreisfußballausschuss gesucht.