2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der große FuPa-Check: Wer steigt ab?

A-Klasse Mainz-Bingen +++ Sechs Vereine haben den Klassenerhalt noch nicht geschafft, ein sicherer Absteiger +++ Was glaubt ihr, wer absteigt? Stimmt ab im FuPa-Voting

MAINZ. Spannend, nervenaufreibend und ungewiss: So lässt sich vor dem letzten Spieltag der Abstiegskampf in der A-Klasse Mainz-Bingen beschreiben. Spannend vor allem für den neutralen Zuschauer, nervenaufreibend insbesondere für die betroffenen Spieler, Betreuer sowie Fans und ungewiss deshalb, da so gut wie noch nichts klar ist. Fest steht bisher nur eins: Als abgeschlagener Tabellenletzter ist Alemannia Laubenheim schon seit Wochen sicher abgestiegen.

Und sonst? Vieles hängt von den Bezirksligisten TSV Zornheim und Fontana Finthen ab. Sichern diese sich den Klassenverbleib, freuen sich die gefährdeten A-Klassisten, denn umso weniger Absteiger gibt es. Selbiges gilt, wenn der Vizemeister Italclub sich in den Aufstiegsspielen durchsetzt. Im besten Fall bleibt es bei Laubenheim als Absteiger, im schlechtesten Fall erwischt es gleich vier Vereine. Gefährdet sind vor dem letzten Spieltag am kommenden Sonntag daher mit der TuS Trechtingshausen (15., 30 Punkte), dem SV Gau-Algesheim (14., 31), dem 1. FC Nackenheim (13., 32), SKC Barbaros Mainz (12., 33), der SG Harxheim (11., 34) und dem TSV Mommenheim (10., 35) gleich sechs Vereine.

Abstiegskracher in Trechtlingshausen

Beim Spiel zwischen Trechtingshausen und Nackenheim handelt es sich am Sonntag somit um einen richtigen Abstiegskracher, schließlich verbessert der Gewinner der Partie seine Chance auf den Klassenerhalt ungemein. Dass beide Mannschaften sich dem Ernst der Lage bewusst sind, haben sie am vergangenen Wochenende bewiesen. Sowohl der Tabellenvorletzte (3:0 gegen Stadecken-Elsheim) als auch Nackenheim (4:2 in Wackernheim) hatten da als Sieger den Platz verlassen.
„Ohne den Sieg wäre der Drops gelutscht. So aber hat er noch mal richtig Begeisterung bei den Jungs entfacht“, blickt TuS-Trainer Thomas Klöckner optimistisch der kommenden Partie entgegen. „Die Ausgangslage ist klar: Wir müssen noch mal gewinnen. Klappt das nicht, brauchen wir nicht rechnen und spekulieren.“ Trotzdem sagt Klöckner: „Wir machen uns nicht verrückt. Schließlich konnten wir uns seit Wochen auf dieses Szenario vorbereiten.“ Auch deshalb ist er überzeugt, dass seine Jungs motiviert sind und noch mal alles geben. „Schließlich wollen wir uns positiv aus der Saison verabschieden. Ob es dann zum Klassenerhalt reicht, muss man sehen. Das liegt nicht mehr in unserer Hand.“ Besonders prekär: Thomas Klöckner wird TuS nach der Saison verlassen und nach Gau-Algesheim gehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Klöckner Trechtingshausen rettet und dafür sein künftiger Verein den Gang in die B-Klasse antreten muss.

Auch sein Nackenheimer Kollege Christoph Wilfer blickt erwartungsvoll auf das Abstiegsduell: „Wir freuen uns, werden alles reinschmeißen und unser bestes geben. Schließlich kann noch alles passieren.“ Auch wenn der neuliche Sieg gegen Wackernheim Mut macht und die Stimmung innerhalb des Teams nach zuvor neun sieglosen Spielen in Folge wieder etwas aufgehellt hat, weiß Wilfer ganz genau: „Das wird ein offenes Spiel.“ Schon am Sonntagmorgen will er deshalb sein Team zusammentrommeln um mit einem Frühstück, einer taktischen Einheit auf dem Platz und einem gemeinsamen Spaziergang auf das Duell einzustimmen. So hatte er es mit Erfolg schon in der letzten Woche gemacht. „Wir mussten einfach mal was anderes probieren. Schließlich war die Hinrunde gut, in der Rückrunde haben wir aber zu viele schlechte Spiele gezeigt.“ Das soll nun gegen Trechtingshausen nicht so sein. Doch nicht nur seine Mannschaft nimmt Wilfer in die Pflicht. Mit Hinblick auf die Duelle der anderen Abstiegskandidaten sagt er: „Ich hoffe, dass sich auch die Teams für die es um nichts mehr geht der Situation bewusst sind und sie alles geben.“ Und wenn es doch nichts wird mit dem Nackenheimer Klassenerhalt? „Dann ändert sich bis auf dass wir eine Liga tiefer spielen nicht viel. Das Team bleibt zusammen. Die Planung ist ligaunabhängig schon so gut wie abgeschlossen“, sagt Wilfer.

Unterschiedliche Ansichten bezüglich der Folgen eines Abstiegs

Egal wie das Saisonfinale endet, wird es beim SV Gau-Algesheim am Sonntag nach dem Spiel gegen den Tabellenfünften aus Oppenheim ein Saisonabschlussfest mit den Fans geben. Abteilungsleiter Markus Hassemer-Blass ist guter Dinge, dass es dann auch tatsächlich was zu feiern gibt. „Die Mannschaft zieht gut mit und ist absolut gewillt, das Spiel zu gewinnen.“ Mut macht ihm vor allem die Leistung beim Unentschieden gegen Meister Türkgücü am vergangenen Wochenende. „Da hat die Mannschaft bewiesen, was sie kann. Das Spiel gibt uns Rückenwind.“ Trotzdem kann er eine gewisse Anspannung nicht leugnen: „Wir müssen das Spiel gewinnen und können uns nicht auf andere verlassen.“ Auch wenn es nicht zum Klassenerhalt reichen sollte, geht für den SV Gau-Algesheim die Welt nicht unter, ist Hassemer-Blass überzeugt: „Ich glaube nicht, dass wir dadurch auch nur einen Spieler verlieren oder nicht bekommen.“
Anders beurteilt Angelo Casa als Trainer der SG 03 Harxheim die Folgen eines möglichen Abstiegs für seinen Club: „Das wäre eine Katastrophe und würde wohl einen großen Umbruch zur Folge haben.“ Doch Casa will darüber gar nicht nachdenken und bleibt vor dem Heimspiel gegen Wackernheim positiv gestimmt: „Wir haben es selbst in der Hand. Und ich bin überzeugt, dass wir gewinnen und so den Deckel drauf machen.“ Angespannt sei er vor dem „Endspiel“ trotzdem. „Schließlich ist uns bewusst, dass wir, wenn wir verlieren, noch unten reinrutschen können. Das wollen wir vermeiden.“
Ähnlich geht es SKC Barbaros, der mit dem SV Italclub den wohl schwersten Gegner erwartet. „Wir haben es uns selbst eingebrockt, dass es noch spannend ist“, kritisiert Trainer Özdem Güclü. Doch er ist sich sicher: „Wir können jeden Gegner schlagen. Ich bin guter Dinge, dass wir gewinnen und das rechnen somit den anderen Teams überlassen.“

Mommenheim hat harte Wochen hinter sich

Auch in Mommenheim ist die Anspannung groß. Und das, obwohl der TSV im März noch auf Rang Drei stand. Doch seitdem befindet sich der Verein in einer Abwärtsspirale aus neun Niederlagen in Serie. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Stimmung im Team momentan alles andere als gut ist. Daran hat auch der Trainerwechsel zu Manfred Heil vor drei Wochen nichts geändert. Und auch wenn es momentan so gar nicht läuft, ist Fußball-Abteilungsleiter Harald Kiene zuversichtlich, dass der TSV nicht noch absteigt: „Da müsste schon verdammt viel gegen uns laufen.“ Für ihn ist jedenfalls klar: „Wir sind alle froh, wenn die Saison endlich vorbei ist.“


Aufrufe: 020.5.2016, 07:00 Uhr
Pascal WidderAutor