Hohenfurch – Die vergangenen fünf Jahre wurden Hohenfurchs Fußballer von einheimischen Kräften trainiert. Zwei Jahre lang von Edwin Arlt, dann drei von Michael Kees, der mit der Mannschaft in der vergangenen Saison in die Kreisklasse aufstieg. Dort behauptet das Team seit dem Corona-Stop als Aufsteiger den sechsten Platz. Nun hat ein Auswärtiger das Zepter übernommen: Michael Eiband aus Burggen, der viele Jahre in höherklassigen Ligen gespielt hat, ist Hohenfurchs neuer Trainer. Mit ihm komplettiert der Schongauer Michael Kaiser als Torwarttrainer das Gespann.
Eibands Verpflichtung war kurz vor knapp. „Ich habe mir vorgenommen, mit 50 Jahren kein Traineramt mehr zu übernehmen“, sagt er. Als Hohenfurchs Fußballchef Matthias Zeidlmaier und Betreuer Marco Fichtl beim Burggener anklopften, war er noch 49 – also nahm er an. Wenige Tage später feierte Eiband seinen 50. Geburtstag.
Sein Amt hatte er bereits übernommen, als nun der Pressetermin und die Jahresversammlung der Hohenfurcher Fußballer anstanden. Beide Termine konnten Eiband aber nicht davon abhalten, das vorherige Training bis zur letzten Sekunde durchzuziehen. „Die Jungs wollten noch spielen.“
Gut so, findet auch Fußballer-Chef Zeidlmaier, der den Burggener an die Schönach holte. „Wir lagen schnell auf einer Wellenlänge“, sagt Eiband und schmunzelt. „Das lag aber nicht nur daran, dass euer Fußballer-Chef wie ich Löwen-Fan und Fichtl Dortmund-Anhänger ist, die ich auch mag.“ Obendrein sei die Jugendarbeit des Vereins „vorbildlich“.
Eiband selbst stand auch schon mit jungen Jahren auf dem Platz. Bis zur C-Jugend kickte der Stürmer in seiner Burggener Heimat, ehe er nach Schongau und Geretsried wechselte und in der Starnberger A-Jugend in der höchsten Nachwuchsklasse für Tore sorgte. Als A-Jugendlicher wechselte er zum TSV Landsberg in die Oberliga, wo er mit Unterbrechung insgesamt 13 Jahre lang spielte. Dazwischen lagen fünf Jahre für Memmingen in der Bayernliga. Wieder in Landsberg kickte Eiband in der Landesliga, Bezirksoberliga und Bayernliga, ehe ihn ein Achillessehnen-Abriss stoppte. Noch eine Saison war Eiband in Landsberg aktiv, ehe er mit der C- und B-Lizenz der UEFA in der Tasche ins Lager der Trainer wechselte. Mit 32 Jahren.
Landsberg, Egg an der Günz, dann noch Fuchstal in der Bezirksliga sowie die SpVgg Kaufbeuren in der Bezirksoberliga waren seine Trainer-Stationen. „Nach einer vierjährigen Pause habe ich dann noch Schwabbruck/Schwabsoien trainiert.“
Torwarttrainer Michael Kaiser hütete in jüngeren Jahren zwar nie selbst das Tor, hat sich aber viel Erfahrung angeeignet. Auch mit seinem Sohn, der in Kaufering zwischen den Pfosten steht. Zudem trainiert er die Torhüterinnen in Peiting sowie in Schongau Nachwuchs-Keeper. Um ihn als Torwarttrainer zu gewinnen, musste Zeidlmaier keine weiten Wege gehen. Die Büros der beiden liegen bei der Sparkasse Oberland nebeneinander. „Aber die Abmachung haben wir nach der Arbeit getroffen“, bekräftigt der Hohenfurcher. Neben den beiden Seniorenteams betreut Kaiser die Torhüter der A-Jugend. „Bisher“, so Matthias Zeidlmaier, „hat sich immer einer unserer Torhüter um das Training gekümmert, doch inzwischen haben wir alle durch und es wollte keiner mehr machen.“ Deshalb ist er froh, mit Eiband und Kaiser ein erfahrenes Gespann zu haben, das, wenn es mal weitergeht mit der Saison, den Klassenerhalt sichern soll.
(DIETMAR FRIEBEL)