2024-04-29T14:34:45.518Z

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Endlich wieder dem Ball nachjagen: Nach über einem halben Jahr Wettkampfpause haben die Kicker der SpVgg (hier Alexandru Prodea im schwarzen Trikot in der Partie gegen Kinsau im vergangenen Oktober) das Training wieder aufgenommen.
Endlich wieder dem Ball nachjagen: Nach über einem halben Jahr Wettkampfpause haben die Kicker der SpVgg (hier Alexandru Prodea im schwarzen Trikot in der Partie gegen Kinsau im vergangenen Oktober) das Training wieder aufgenommen. – Foto: wieland

SpVgg Schwabbruck/Schwabsoien: Große Resonanz auf Laufwettbewerb- Vorfreude auf die Saison

Die Spieler der SpVgg Schwabbruck/Schwabsoienwaren auch während Corona aktiv

Die Spieler der SpVgg Schwabbruck/Schwabsoien können den Re-Start kaum erwarten. Der Kreisklassist hofft auf eine coronafreie Saison und eine erfolgreiche Zukunft.

Schwabbruck/Schwabsoien – Es gibt genügend Trainer, die sich an den Grundsatz des Amateurfußballs halten. Länger als drei Jahre sollte man keine Fußballmannschaft trainieren. Zu eingefahren sind die Methoden, zu wenig Fluktuation verzeichnet der Kader. Der Abnutzungseffekt überwiegt nach dieser Zeit. Hubert Strobel gehört eigentlich zu den Verfechtern dieses stetigen Wechsels.

Nachdem er im Juli 2019 sein Amt bei der SpVgg Schwabbruck/Schwabsoien angetreten hat, stünde er nun vor seiner letzten Saison. Schon mal daran gedacht, Herr Strobel?

„Ich habe nichts dagegen, wenn es länger wird.“

Trainer Strobel kann sich eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen

Gewiss, bei jedem Coach ticke innerlich eine Uhr, sagt er. Aber in diesem Fall betont der Trainer: „Ich habe nichts dagegen, wenn es länger wird.“ Denn sind wir mal ehrlich: Genau genommen ist der 55-Jährige bislang nur so eine Art Teilzeitarbeiter. Einmal Unterbrechung, einmal Abbruch – das ist seine Bilanz. Zudem hat er schon Kollegen erlebt, die sechs, sieben oder acht Jahre beim selben Klub verbracht haben. Aber so weit nach vorn zu blicken, lohnt sich nicht. Fürs Erste hat Hubert Strobel für ein weiteres Jahr verlängert bei der SpVgg. „Ich hab’ ja noch keine Saison fertig gemacht“, scherzt er.

Natürlich gab es auch Anfragen von anderen Vereinen. Der Trainermarkt glänzt derzeit nicht gerade mit einem Angebotsüberschuss. Außerdem hat er beim Verbund aus Schwabbruck und Schwabsoien einige Trümpfe in der Hand. Eine derart exquisite Anlage mit zwei Plätzen samt Kunstrasen hat kaum ein Kreisklassist zu bieten. Alle drei Wochen, erzählt Strobel, schwärmt er vor seinen Burschen von der erstklassigen Infrastruktur. „Es ist alles da, was wollen wir mehr?“ Zudem sieht er beide Vereine „top geführt“.

Schwabbruck und Schwabsoien können sehr wohl sehr gut miteinander

Strobel kann gar nicht nachvollziehen, wo denn dieses Geschnatter von früher herkommt, dass die Nachbarn nicht miteinander können. „Eine ganz tolle Chemie“ nimmt er wahr. Und nicht zuletzt stellt die SpVgg ein blutjunges Team, wo doch die Frage erlaubt sein muss: Geht da nicht bald was Richtung Kreisliga? Man hat das Hubert Strobel zuletzt sehr oft gefragt, doch er bleibt bei seinem defensiven Stil: Nein, nein, erst einmal wolle man seine Stellung in der Kreisklasse festigen. Außerdem gehöre bei so einem Aufstieg viel Glück dazu. Er verweist auf die Konkurrenz in Utting mit vielen Top-Kickern oder auf Denklingen mit den hochklassigen Neuzugängen aus Kaufbeuren. Das Konglomerat aus Schwabbruck und Schwabsoien beschäftigt sich lieber mit dem Aufbau der Zukunft. Das Morgen ist wichtiger als das Heute.

SpVgg Schwabbruck/Schwabsoien: Spieler nehmen Laufwettkampf an - Vorfreude auf die neue Saison

In der Corona-Zwangspause hat der Coach die Vorzüge der Jugend auskosten dürfen. Sie verhielt sich zum Glück nicht wie eine Ansammlung von Zuchtkatzen, die den Winter lustlos und faul auf dem Sofa verbringen. Sie nahmen den virtuellen Wettkampf an, den ihnen der Trainer vorgegeben hatte. Strobel rief einen Laufbewerb über die Dauer von drei Wochen aus. Martin Linder, der Fleißigste unter den 18 Teilnehmern, kam auf 74 Kilometer. „Der hat auch Zeit gehabt“, witzelt sein Coach und ergänzt: „Er hat das richtig gut gemacht.“ Der Zweitplatzierte im Team knackte die 50er-Marke. Strobel selbst hielt sich in den Bergen fit, war viel auf Tourenskiern unterwegs. „Als Trainer muss du nicht so fit sein wie die Spieler“, sagt er.

Vergangenen Mittwoch sah der Trainer seine Mannschaft zum ersten Mal wieder auf dem Fußballplatz. „Wir werden auf der Waage sehen, wer weniger gemacht hat“, scherzt er. Nach der harten Zeit ließ Strobel sein Personal viel mit dem Ball arbeiten und spielen. Im Gegensatz zu anderen hat die Pause bei ihm die Lust auf Fußball nur genährt und verstärkt. „Ich hab’ voll Bock drauf.“ Diese Motivation färbt ab, was bei einem jungen Kader nicht so schwer fällt. „Die sind mit Feuer und Flamme dabei.“ Nun hoffen sie in Schwabbruck und Schwabsoien nur noch, dass das Virus auch dem Fußballplatz fern bleibt. Einmal, im Herbst, haben sie erlebt wie Corona das ganze Team und praktisch zwei Dörfer nach einer Infektion lahm legte. Das ist Stoff von gestern. Hubert Strobel betont: „Ich bin froh, dass wir das in den Griff bekommen haben.“

(Andreas Mayr)

Aufrufe: 017.6.2021, 10:10 Uhr
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