2024-04-25T14:35:39.956Z

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Auch zu Hause wird trainiert: Lukas Blauensteiner im heimischen Hohenfurch.  Friebel
Auch zu Hause wird trainiert: Lukas Blauensteiner im heimischen Hohenfurch.  Friebel

Lukas Blauensteiner träumt im DFI Bad Aibling von der Profikarriere

15-Jähriger will nach oben

Lukas Blauensteiner träumt im DFI Bad Aibling von der Profikarriere. Dafür nimmt der 15-Jährige einiges auf sich.

Hohenfurch – Fußball ist die große Leidenschaft von Lukas Blauensteiner, einmal als Fußballprofi Geld zu verdienen der große Traum. Dafür schindet sich der 15-Jährige täglich im Fußball-Internat in Bad Aibling, oder zu Hause in Hohenfurch, wo er sich aufgrund der Corona-Krise derzeit aufhält. Gleichbedeutend mit einer Pause ist das aber nicht. Online-Training ist angesagt. „Alles, was möglich ist“, so der 15-Jährige. Ob sich der Profi-Traum tatsächlich verwirklichen lässt, steht auf einem anderen Blatt. Am Ehrgeiz und Einsatz von Lukas Blauensteiner soll er nicht scheitern.

Ab 6.30 Uhr aufstehen, frühstücken, waschen und umziehen fürs Individualtraining. Ab 8.15 Uhr wird eine Stunde lang in kleinen Gruppen trainiert. Anschließend duschen, umziehen, und ab 10 Uhr wird die Schulbank gedrückt – bis 16 Uhr, inklusive 50 Minuten Mittagspause. Ab 16.30 Uhr finden sich Blauensteiner und seine Fußballer-Kollegen auf dem Trainingsplatz wieder. Bis 18 Uhr. Anschließend erneut duschen, essen, lernen, und wenn noch Zeit bis zum Zapfenstreich um 21 Uhr bleibt, dann werden Spiele gespielt, oder Nachrichten versendet.

„Ich würde mich heute wieder für das Fußball-Internat entscheiden“

So sieht ein gewöhnlicher Tagesablauf des 15-Jährigen aus, der sich aber zu keiner Zeit beklagt. „Mir macht es immer noch Spaß und ich würde mich heute wieder für das Fußball-Internat entscheiden“, sagt er, „auch wenn noch ein beschwerlicher Weg vor mir liegt.“ Die Konkurrenz in den Fußball-Internaten ist groß, alle haben den Traum vom Profi-Fußball. Im Jahrgang 2005 sind es in Bad Aibling immerhin 20 bis 30 Spieler. Oft schon groß gewachsen, während sich Blauensteiner mit seinen 1,52 Metern Körpergröße durchbeißen muss.

Schon in der Zeit, als Lukas Blauensteiner beim SV Hohenfurch in der F- und E-Jugend kickte, wurde sein Talent offensichtlich. „Das und die Aussicht, vielleicht einmal ein großer Fußballer zu werden, haben mich motiviert, mich bei einem Fußball-Internat anzumelden“, erzählt der Hohenfurcher. Es begann damit, dass Mutter Birgit Blauensteiner bei der Fernsehsendung „Galileo“ einen Bericht über das Deutsche Fußball-Internat gesehen hatte. Nach einer Video-Analyse luden die Verantwortlichen Lukas Blauensteiner 2016 zu einem dreitägigen Probewohnen mit Fußball und Schule nach Bad Aibling ein. Es sollte erfolgreich enden. Nach einem Gespräch mit dem dortigen Geschäftsführer, der sich wiederum mit den Trainern abgestimmt hatte, war Blauensteiner auf der Fußball-Schule aufgenommen. „Weil er so gut war, hat unser Sohn vom Internat sogar ein Stipendium bekommen“, berichtet Birgit Blauensteiner stolz. Denn die 2000 Euro im Monat, die für das Internat fällig werden, wären allein nicht zu stemmen gewesen.

„Ich bin damals schon schweren Herzens gegangen“

Der Wechsel nach Bad Aibling war für Lukas Blauensteiner ein riesiger Schritt. „Ich bin damals schon schweren Herzens gegangen“, gesteht der 15-Jährige, der gern zu Hause in Hohenfurch Zeit mit Familie und Freunden verbringt. „Aber das große Heimweh hat mich zu keiner Zeit gepackt.“ Verständlich: Mutter Birgit sowie die Großeltern Gerlinde und Anton Heubucher sind immer wieder mal dabei, wenn der Abwehrspieler einen samstäglichen Einsatz hat – zumindest bei kürzeren Anfahrten um die 100 Kilometer. Mit den Kollegen kommt Lukas Blauensteiner trotz der Konkurrenz gut aus. „Kleinigkeiten kommen immer mal vor, doch das ist nicht schlimm.“

Nach einem Probetraining im Winter ist Landesligist Ingolstadt ein Thema

In seiner Bad Aiblinger Mannschaft war Blauensteiner bisher Stammspieler in der Regionalliga – der höchsten Klasse in der U15. Nächste Saison soll es noch höher gehen. Nach einem Probetraining im Winter ist Landesligist Ingolstadt ein Thema. Die erste Mannschaft des FC spielt in der 3. Liga. „Vielleicht schaffe ich es sogar in die U17 und in die Leistungsklasse“, sagt der 15-Jährige, der Dortmunds Marco Reus als Vorbild nennt. „Der ist schnell und kann Tore schießen“, schwärmt Blauensteiner von seinem Idol. Wenngleich Reus Offensivmann ist, und Blauensteiner hinten links verteidigt. „Gute Linksverteidiger sind im Profifußball rar gesät. Der Sprung nach Ingolstadt wäre schon wichtig“, sagt die Mutter. Noch ist die nähere Zukunft in der Schwebe. „Aber Bezirksoberliga werde ich auf jeden Fall spielen“, so der Fußballer.

Bis aus Australien werden die Burschen von Scouts sogar gruppenweise gemeldet

Sein Zimmer im Internat teilt sich der 15-Jährige in diesem Jahr mit Huey Ständer aus Wolfsburg. Wobei die angehenden Fußballer nicht nur aus Deutschland kommen. Bis aus Australien werden die Burschen von Scouts sogar gruppenweise gemeldet. Seine Trainer sind Hans Haselreiter und Jannik Schleelein. Gut aufgestellt ist das Internat auch mit Physiotherapeuten und Athletiktrainern.

Trotzdem ist es „ein hartes Leben“, weiß Mutter Birgit, „aber das prägt einen Menschen zur Selbstständigkeit und Ordnung. Alles müssen die jungen Fußballer selbst organisieren.“ Fast täglich werden die Zimmer kontrolliert. Besonders stolz sind die Eltern, dass es bei dem jungen Fußballer schulisch so gut klappt. „Darauf wird im Internat akribisch geschaut“, sagt Birgit Blauensteiner. Klassenbester ist der Junior sogar, und nächstes Jahr macht er den Realschulabschluss.

Blauensteiner arbeitet hart für sein großes Ziel

Und wenn’s mit einer Profi-Karriere nichts wird? „Da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, gesteht der 15-Jährige. Ein Praktikum bei der Raiffeisenbank hat er schon mal hinter sich. Für Mädchen hat Lukas Blauensteiner noch keinen Kopf. „Dafür hätte ich auch gar keine Zeit“, sagt er schmunzelnd. Gerade mal der Sonntag ist frei. „Da wird dann länger geschlafen und gelernt“, so der Fußballer. „Im Fußball-Internat lernt Lukas fürs Leben“, sagt seine Mutter. „Er hat ein großes Ziel, und dafür arbeitet er sehr hart.“

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Aufrufe: 01.5.2020, 11:06 Uhr
Schongauer Nachrichten / Dietmar FriebelAutor