2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Vor­stands­su­che ge­stal­tet sich schwie­rig

Der SV Ost konn­te 2020 we­gen der Pan­de­mie bis­lang noch kei­ne re­gu­lä­re Mit­glie­der­ver­samm­lung durch­füh­ren.

Wie schwie­rig es ist, tat­kräf­ti­ge Mit­glie­der für die Vor­stands­ar­beit zu fin­den, ist Er­win We­ber hin­läng­lich be­kannt. Der selbst­stän­di­ge Un­te­neh­mens­be­ra­ter ist seit mehr als zehn Jah­ren im SV Hil­den-Ost eh­ren­amt­lich tä­tig, frü­her als Lei­ter der Fuß­ball­ab­tei­lung, spä­ter als 2. Vor­sit­zen­der und ak­tu­ell als 1. Vor­sit­zen­der.

Ein Amt, das er mit viel En­ga­ge­ment und Akri­bie aus­übt. Ihm zur Sei­te steht Karl Hu­bert, Ex-Vor­sit­zen­der des Hil­de­ner Stadt­sport­ver­ban­des und da­her mit Ver­eins­ar­beit bes­tens ver­traut. 2019 al­ler­dings woll­te Hu­bert sich auf der tur­nus­ge­mä­ßen Jah­res­ver­samm­lung als 2. Vor­sit­zen­der nicht mehr zur Wie­der­wahl stel­len – auch, um Platz für jün­ge­re Leu­te im Vor­stand zu schaf­fen. Doch das Un­ter­fan­gen miss­lang, trotz eif­ri­gen Wer­bens für ei­ne Neu­be­set­zung. Das Er­geb­nis ist be­kannt: Weil sich nie­mand für den Pos­ten in­ter­es­sier­te, be­steht der ge­schäfts­füh­ren­de Vor­stand seit Mai 2019 nach wie vor aus Er­win We­ber und Karl Hu­bert.

Im Ja­nu­ar die­ses Jahr schien ei­ne Lö­sung des Pro­blems ge­fun­den, denn auf ei­ner au­ßer­or­dent­li­chen Ver­samm­lung wähl­ten die Mit­glie­der Ste­fan Mon­re­al kom­mis­sa­risch zum 1. Vor­sit­zen­den und Chris­ti­an Meyn-Schwar­ze zu sei­nem Stell­ver­tre­ter. „Wir hat­ten bei­den Kan­di­da­ten Ein­blick in un­se­re Ar­beit ge­währt, bei­de konn­ten be­reits mit­ar­bei­ten“, be­rich­tet Er­win We­ber. Doch kei­ne sechs Wo­chen hat­te die Neu­be­set­zung Be­stand, dann stuf­te das Amts­ge­richt Düs­sel­dorf die au­ßer­or­dent­li­che Mit­glie­der­ver­samm­lung und da­mit auch die Neu­wahl als un­zu­läs­sig ein, „weil kei­ner von uns bei­den zu­rück­ge­tre­ten war“, er­läu­tert We­ber. Laut Sat­zung bleibt da­mit der bis­he­ri­ge ge­schäfts­füh­ren­de Vor­stand im Amt.

Da­mit steckt der Ver­ein wei­ter­hin in der Bre­douil­le. Denn ei­ne mög­li­che Amts­nie­der­le­gung des Vor­stands­du­os wür­de den Ver­ein rechts- und ge­schäfts­un­fä­hig ma­chen, das Amts­ge­richt wür­de dann ei­nen Not­vor­stand ein­set­zen. Doch das ist nicht im Sin­ne von We­ber und Hu­bert. Al­ler­dings tritt der Klub auf der Stel­le. We­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie und der da­mit ver­bun­de­nen Ein­schrän­kun­gen war es bis­lang nicht mög­lich, die tur­nus­ge­mä­ße Mit­glie­der­ver­samm­lung ab­zu­hal­ten. „Ich wür­de noch ein­mal wei­ter­ma­chen, um ei­nen Neu­en ins Amt ein­zu­ar­bei­ten“, sagt Er­win We­ber, be­tont zu­gleich: „Karl Hu­bert will schon seit zwei Jah­ren auf­hö­ren, al­lein al­ters­be­dingt. Doch er möch­te nicht, dass der Ver­ein in ei­ne schlim­me Si­tua­ti­on kommt. Wir se­hen uns bei­de in der Ver­ant­wor­tung.“ Und so geht die Su­che nach ei­nem 2. Vor­sit­zen­den hän­de­rin­gend wei­ter. Denn seit kur­zem steht fest, dass die bei­den Kan­di­da­ten, die sich im Ja­nu­ar zur Wahl stell­ten, in­zwi­schen nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen. „Man muss je­man­den fin­den, der be­reit ist, Zeit zu in­ves­tie­ren und am bes­ten noch ein paar Kennt­nis­se mit­bringt, die uns wei­ter­hel­fen. Dann könn­ten wir Auf­ga­ben­ge­bie­te auch an­ders auf­tei­len“, nennt We­ber das An­for­de­rungs­pro­fil.

In Co­ro­na-Zei­ten Wer­bung für die Vor­stands­ar­beit zu ma­chen, ist je­doch schwie­rig – mit Ab­stand ent­steht eben kein Ver­trau­en. Des­halb ist We­ber schon froh, dass die Sport­ler dem Ver­ein die Stan­ge hal­ten. „Die Mit­glie­der ha­ben in die­sem Jahr viel Ge­duld auf­ge­bracht, da­für müs­sen wir in den Ab­tei­lun­gen aber auch im­mer wie­der ver­trau­ens­bil­dend ar­bei­ten“, er­klärt der Vor­sit­zen­de und be­tont: „Wenn der Sport­be­trieb wie­der läuft, ha­ben wir auch wie­der den Kon­takt zu un­se­ren Mit­glie­dern. Das Ver­eins­heim ist ei­ne gu­te Kon­takt­bör­se, die auch für uns Vor­stands­mit­glie­der wich­tig ist.“ Per­sön­li­che An­spra­che nennt We­ber das A und O im Ver­eins­ge­schäft und ge­steht: „Mo­men­tan sind wir mehr in ei­ner Ver­wal­tungs­si­tua­ti­on. In so ei­ner Si­tua­ti­on ist es aber auch schwie­rig, Spon­so­ren zu fin­den, denn de­nen geht es we­gen Co­ro­na auch schlecht.“

We­bers Fa­zit der ver­gan­ge­nen Mo­na­te: „Ein­fach ist an­ders.“ Doch der Vor­sit­zen­de blickt nach vor­ne. „Ich bin ein po­si­tiv den­ken­der Mensch und wer­de das auch im­mer blei­ben“, sagt er. Und hofft ins­ge­heim, dass der Ver­ein bald auf ei­ner Mit­glie­der­ver­samm­lung den Still­stand be­en­den und die Wei­chen für ei­ne co­ro­na-freie Zu­kunft stel­len kann.

Nach Mit­glie­der­zahl der dritt­größ­te Hil­de­ner Klub

Der SV Hil­den-Ost ist ei­ner von 48 Ver­ei­nen un­ter dem Dach des Stadt­sport­ver­ban­des. In punc­to Mit­glie­der­zahl nimmt er hin­ter der Hil­de­ner AT und dem TuS Hil­den Rang drei ein.

Das Ver­eins­heim am Frans-Hals-Weg 2a ist vor al­lem Heim­stät­te für je­ne Mit­glie­der, die in der Turn­hal­le oder auf dem Kunst­ra­sen der Sport­an­la­ge am Kals­tert ak­tiv sind. Dort ist auch die Ge­schäfts­stel­le des Haupt­ver­eins mit sei­nen Ab­tei­lun­gen Fuß­ball, Jon­gla­ge und Ar­tiks­tik, Tur­nen und Gym­nas­tik (mit Un­ter­grup­pe Tisch­ten­nis) so­wie Vol­ley­ball un­ter­ge­bracht.

Die Ten­nis­ab­tei­lung des SV Hil­den-Ost fun­giert als Zweig­ver­ein un­ter dem Na­men TC Hil­den im SV Ost und hat ein ei­ge­nes Klub­heim auf der ver­eins­ei­ge­nen Ten­nis­an­la­ge am Hei­de­krug.

Aufrufe: 022.11.2020, 08:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor