SV Herten führt dreimal und verliert dennoch

„Wir brauchen nichts schön zu reden. Brennet hatte viele und klare Chancen“, sagte Hertens Trainer Thorsten Szesniak. Eigentlich sei seine Elf mit dem Ergebnis noch gut bedient. „Wir sind meistens nur dem Gegner und dem Ball hinterhergerannt.“ Ein Vorwurf an die Mannschaft solle dies trotzdem nicht sein, „uns fehlt einfach auch die Qualität. Die Spieler rennen und kämpfen, sie geben alles, aber wir kreieren in der Offensive einfach zu wenig.“

So fielen auch zwei der drei Hertener Tore durch Standardsituationen. Und das wiederum brachte Gästetrainer Salvatore Spano auf die berühmte Palme: „Da fehlt uns in einigen Momenten die Konzentration. Das darf vielleicht einmal, aber nicht gleich zweimal hintereinander passieren“, zürnte er. Zudem wurmte es den Brenneter Coach, dass seine Elf gleich wieder in den ersten zehn Spielminuten ein Tor kassierte. „Vielleicht muss ich mal mit Catenaccio, dem bekannten italienischen Abwehrriegel, spielen“, sagte Salvatore Spano.

Gäste haben immer eine Antwort parat

Nach nur fünf Minuten hatte Julian Jäger den SVH mit 1:0 in Führung gebracht. Aber die Gäste hatten auf die jeweiligen Führungstreffer der Platzherren immer eine Antwort parat. Zwar profitierte Brennet-Öflingen beim 1:1 von einem Eigentor Phil Sailers, doch später revanchierten sich die Gäste auf die gleiche Art (Götz zum 2:3).

Auf dem vom Dauerregen durchtränkten Geläuf versuchten sich die Gäste teilweise mit spielerischen Komponenten durchzusetzen. Dies gelang auch meistens, nach dem 1:2 und 2:3 musste man sich aber auch immer wieder auf die kämpferischen Tugenden besinnen. „Das hat gut geklappt“, lobte Spano, der aufgrund mehrerer Absenzen in der Schlussviertelstunde erneut wieder selbst zum Einsatz kam.

Am Ende drehte die Spvgg. den Spieß um, Fabian Schmidt erzielte nach 78 Minuten die erstmalige Gäste-Führung. Während Herten dreimal den Vorsprung nicht halten konnte, machten es die Gäste besser. In der Schlussphase ließen sie nichts mehr anbrennen und brachten ihren vierten Auswärtssieg in trockene Tücher. Dagegen wartet Herten nach sechs Heimspielen zuhause weiter auf seinen ersten Dreier. Der positive Start unter Szesniak (ein Remis, ein Sieg) ist längst verpufft – nach der fünften Pleite in Folge hängt der SVH auf dem letzten Platz fest.

SV Herten – Spvgg. Brennet-Öflingen 3:4 (2:1)
Tore: 1:0 Jäger (5.), 1:1 Sailer (20./Eigentor), 2:1 Bruno (39.), 2:2 Campagna (47.), 3:2 Denis Götz (50./Eigentor), 3:3 Sven Degelmann (60.), 3:4 Schmidt (78.). Schiedsrichter: Mirko Radtke (Maulburg). Zuschauer: 120.