2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Flog gegen Nürnberg vom Platz: Luca Beckenbauer
Flog gegen Nürnberg vom Platz: Luca Beckenbauer – Foto: Sven Leifer

Beckenbauer sieht Rot bei 1:3 des SV Heimstetten

Niederlage bei Nachwuchs des 1. FC Nürnberg

Die Hoffnung ist noch da beim SV Heimstetten in dieser 66. Minute – nicht zuletzt bei jenen beiden, die schon am Seitenrand auf ihre Einwechslung warten. Mit 1:2 liegt ihr SVH zwar hinten im Regionalligaspiel beim 1. FC Nürnberg II. Aber mit Simon Gartmann und Sandro Sengersdorf soll jetzt neuer Schwung in die Partie kommen. Vielleicht ein gelungener Angriff oder ein gefährlicher Standard, und dann einen Punkt mit nach Hause nehmen – so der Plan.

Heimstetten – Doch dieses Vorhaben wird durchkreuzt, noch ehe die Neuen das Feld betreten. Denn vom Seitenrand aus müssen sie mit ansehen, wie Nürnbergs Casper Tengstedt auf rechts angespielt wird und die Kugel aus zehn Metern ins lange Eck setzt – zum 3:1. „Danach war die Luft raus“, räumt SVH-Trainer Christoph Schmitt ein, dessen Elf bei der Profi-Reserve die zweite Niederlage hintereinander kassiert. Und dennoch sei er mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. „Spielerisch war das deutlich besser als das, was wir zuletzt gezeigt haben.“

Dabei fehlt den Heimstettnern in Vize-Kapitän Tim Schels ihr Mittelfeldregisseur krankheitsbedingt; für ihn steht Daniel Steimel erstmals diese Saison in der Startelf. Der Rückkehrer und seine Kollegen halten anfangs gegen den Tabellensechsten mutig dagegen und lassen sich auch durch das 0:1 nach gut einer Viertelstunde nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Nur wenige Minuten später zwirbelt Kapitän Lukas Riglewski einen Freistoß zielgenau zu Außenverteidiger Fabian Cavadias, der hochsteigt und den Ball zum 1:1 ins linke Eck köpft – das erste Regionalligator für den 18-Jährigen.

Auch in der Folge sehen die Zuschauer ein offenes Spiel. „Nürnberg hatte mehr Ballbesitz, aber wir waren sehr diszipliniert und strukturiert“, berichtet Schmitt. Nach einer halben Stunde hat dann aber Lukas Schleimer seinen großen Auftritt. Der Nürnberger nimmt sich aus 22 Metern ein Herz und jagt das Spielgerät so unhaltbar in den Winkel, als hätte er eine Fernsteuerung für den Ball. Ein „sensationeller Abschluss“, sagt der Coach, dessen SVH mit einem 1:2-Rückstand in die Kabinen geht. Diesen Weg nehmen freilich nur noch zehn Heimstettner, nachdem Luca Beckenbauer kurz vor der Pause Rot gesehen hat. Nach einem langen Ball über die Viererkette zieht der Enkel von Kaiser Franz Beckenbauer im Duell mit Nürnbergs Kapitän Robin Heußer die Notbremse. „Die kann man geben, auch wenn‘s eine harte Entscheidung war“, urteilt Schmitt.

In Unterzahl tut sich seine Mannschaft erwartbar schwer gegen das flinke und technisch versierte U21-Team aus Nürnberg. Und dennoch darf Heimstetten weiter von einem Punkt träumen – bis in der 66. Minute die Vorentscheidung fällt. „Wer weiß, wie dieses Spiel läuft, wenn es Elf gegen Elf weitergeht“, rätselt Schmitt nach der Niederlage. Jedoch, das sagt der Trainer auch: „Unterm Strich geht das 1:3 in Ordnung.“

1. FC Nürnberg II – SV Heimstetten 3:1 (2:1)

SVH: Riedmüller, Günzel, Beckenbauer, Hintermaier, Cavadias, Reuter, Sabbagh, Steimel (67. Sengersdorf), Hannemann (77. Michalz), Riglewski, Müller (67. Gartmann).

Tore: 1:0 Latteier (17.), 1:1 Cavadias (20.), 2:1 Schleimer (30.), 3:1 Tengstedt (66.).

Rot: Beckenbauer (40.; Notbremse)

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (Sulzberg) – Zuschauer: 190.

Aufrufe: 014.10.2019, 06:27 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor