"Ich bin ein bißchen alt geworden"

Herr Lindner, der BSC Blankenfelde-Mahlow wollte euch die Meisterschaft nicht kampflos überlassen?

Nein, es war ein sehr schweres Stück Arbeit. Wir hatten es uns eigentlich einfacher vorgestellt. Aber zum Glück haben wir gewonnen am Schluss.

Zur Halbzeit hattet ihr die Meisterschaft aus der Hand gegeben. Wusstet ihr, wie es auf den anderen Plätzen stand?

Garnicht. Wir hatten gesagt, dass uns das nicht interessiert. Wir wollten nur auf uns schauen und noch gewinnen. So wie gegen Brieske, da hat es auch noch spät geklappt. Die anderen Ergebnisse bringen immer Verunsicherung herein und noch mehr Druck. Deswegen war es ganz gut so.

Gleichzeitig mit dem Meisterpokal durften Sie auch noch die Torjägerkanone in Empfang nehmen.

Das ist natürlich ein schönes Zubrot zu allem. Der Aufstieg ist aber immer schöner. Über die Torjägerkanone freut man sich natürlich, es war ein rundum gelungener Tag.

Wie groß wird der Schritt in die Brandenburgliga?

Da wird einiges anders. In der Liga sind doch mehr Mannschaften drin, die Leute dabei haben, die auch Fußball spielen können. Es wird alles schneller und da muss man sich anders präsentieren. Ich denke, wir müssten dann vielleicht auch drei Mal die Woche trainieren. Aber mal sehen, wie sich mit dem neuen Vorstand alles entwickelt.

Die Mannschaft bleibt nach ersten Informationen soweit zusammen?

Ja, aber man weiß nie, was im Fußball noch alles passiert.

Welche Chancen rechnen Sie sich aus für die Brandenburgliga?

Das ist immer schwierig einzuschätzen. Ich möchte gerne immer oben mitspielen. Aber in der 1. Saison müssen wir erstmal abwarten. Das erste Jahr ist meistens eine Euphorie-Saison. Die Zweite ist die entscheidende Saison. Es wäre schon gut, wenn man die Brandenburgliga hält. Die Oberliga ist zu weit weg.

Für Sie auch persönlich?

Ich wohne mit meiner Freundin in Berlin, deswegen wäre die Oberliga für mich nicht so schlecht. Aber wenn dann nur die Nord-Staffel (lacht). Das Telefon steht nicht still und es gibt immer einige Leute, die mich verpflichten wollen. So wie jedes Jahr.

Aber die Vereine können sich die Telefongebühren sparen und Sie bleiben in Lübben?

Für mich ist Aufwand und Ertrag immer wichtig. Ich will nicht mehr wie früher noch fünf Mal in der Woche trainieren und dann am Wochenende noch spielen. Ich bin glaube ein bißchen alt geworden (lacht). Man merkt, dass einem die Knochen weh tun. Jetzt muss ich auch noch am Finger operiert werden. Das wird glaube ich meine achte Operation, das habe ich langsam satt. Ein paar Wochen ohne Schmerzen wären mal gut. Und es wäre schön, wenn man mal etwas Ruhe hat und der Körper wieder runterkommt.

Mit Romano Lindner sprach Sven Bock.