2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Waltersdorf hatte alle Hände voll zu tun in Hohenleipisch. F: Wiedemann
Waltersdorf hatte alle Hände voll zu tun in Hohenleipisch. F: Wiedemann

Hohenleipisch hatte Waltersdorf am Rande der Niederlage

MIT VIDEOS + GALERIEN: Lübben bleibt der einzige Südbrandenburg-Vertreter im Pokal / Brieske unterliegt knapp dem Oberligisten Seelow

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Die Favoriten haben sich in der 1. Runde des Fußball-Landespokals durchgesetzt. Hohenleipisch, Vetschau und Brieske mussten die Segel streichen, so dass Lübben der einzige Vertreter aus Südbrandenburg im Wettbewerb bleibt.

VfB Hohenleipisch 1912 – RSV Waltersdorf 09 3:5 n.V.

Tore: 1:0 K. Schüler (14.), 2:0 Mouen Ebongue (53.), 3:0 T. Lehmann (60.), 3:1, 3:2 Schulze-Buschoff (62., 85.), 3:3 Goslinowski (90+2.), 3:4 Niedziella (109.), 3:5 Franke (120.)

Einen echten Pokalfight bekamen die Zuschauer am Samstag in Hohenleipisch geboten. Über 120 Minuten ging das Spiel zwischen dem gastgebenden VfB und der Brandenburgligaelf vom RSV Waltersdorf und es hielt alles parat, was den Fußball ausmacht: schöne Tore, rassige Zweikämpfe, dramatische Wendungen im Spiel und am Ende traurige Verlierer und jubelnde Sieger. Die Heimelf war gut eingestellt von Trainer Henrik Pohlenz und hielt von Anfang an die taktische Marschroute ein. Mit viel Laufaufwand wurden die Räume defensiv eng gehalten und man versuchte nach vorn Nadelstiche zu setzen. Dem RSV behagte diese Spielweise gar nicht und man fand keine Lücken im VfB Mannschaftsverbund. Immer wieder mussten die Randberliner hinten quer spielen und konnten keine Torgefahr entwickeln. Nach knapp einer Viertelstunde ging die Rechnung des VfB das erste Mal auf. Einen Flugball nahm Kevin Schüler auf der linken Außenbahn wunderschön mit und verwandelte zur Führung ins lange Eck.



Waltersdorf wurde nun stärker, richtige Gelegenheiten blieben aber Mangelware. Patrick Linge im VfB Gehäuse musste einmal am kurzen Pfosten nach Eingabe von links gegen den robusten Hudak retten und den Ausgleich verhindern. Ansonsten hielt der VfB die Spitzenmannschaft der Brandenburgliga aber gut vom Tor fern. Und noch besser wurde es in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit. Jetzt spielten die Gastgeber gegen teilweise unsortiert wirkende Gäste richtig ansehnlichen Fußball Richtung gegnerisches Tor. David Otto und Pierre Mouen Ebongue harmonierten dabei mehrmals gut miteinander und Christoph Wenzel trieb das Spiel nach abgefangenen Bällen schnell nach vorn. Nachdem man kurz zuvor schon den zweiten Treffer verpasst hatte, fiel dieser dann nach einem Standard. Eine weite Ecke von Schüler köpfte Mouen Ebongue am langen Pfosten freistehend, wuchtig zum 2:0 ein. Und der schönste Angriff des Tages brachte sogar das 3:0. Eine Ballstafette über drei Stationen endete bei Geburtstagskind Tommy Lehmann, der flach verwandelte. Waltersdorf schien geschlagen, umso ärgerlicher, dass diese klare Führung nur kurz anhielt, denn zwei Minuten später schaltete Kapitän Franke am schnellsten. Er leitete einen vom VfB abgewehrten Ball, der nur im Halbfeld landete, schnell auf Schulze-Buschoff weiter und dieser verwandelte knallhart von halbrechts ins entlegene Eck. Wenn das 3:0 länger Bestand gehabt hätte, wäre der VfB vielleicht über die Zeit gekommen, so aber witterte der RSV noch einmal seine Chance. Der VfB musste nun auch seinem laufaufwendigen Spiel etwas Tribut zollen und die beiden Oldies Thomas Buchwald und Torsten Schollbach, die beide stark spielten, mussten nacheinander in der Schlussviertelstunde vom Feld. Der Anschlusstreffer war dann fast eine Kopie des 1:3, wieder war es Schulze-Buschoff der traf. Als sich die Einheimischen fast am Ziel wähnten, kam dann der Auftritt von Schiedsrichter Stramke. Aus unerfindlichen Gründen zeigte dieser eine sechsminütige Nachspielzeit an. Warum bei einem Spiel ohne besondere Vorkommnisse sechs Minuten nachzuspielen waren, konnte niemand auf und neben dem Feld nachvollziehen. Das brachte die Emotionen noch einmal richtig in Wallung und vielleicht auch deshalb schwand die Konzentration beim VfB und man musste noch den Ausgleich hinnehmen. Goslinowski traf aus dem Gewühl heraus vom Fünfmeterraum. In der ersten Hälfte der Verlängerung hatte der VfB dann sogar die besseren Gelegenheiten zur erneuten Führung, die Entscheidung fiel aber in der 109. Min. zu Gunsten von Waltersdorf. Einen 20m Freistoß, der in seiner Entstehung auch Zweifel an seiner Berechtigung hinterließ, schoss Clemens scharf aufs VfB Tor. Torwart Patrick Linge wehrte den Ball zwar ab, aber danach schaltete Niedziella am schnellsten und drückte den nach vorn springenden Ball über die Linie. Die Hohenleipischer versuchten noch einmal zurückzukommen und Benjamin Stern hatte sogar die Gelegenheit zum Ausgleich, als er ein Kopfballduell gegen den Waltersdorfer Torwart gewann, aber dabei von ihm mit der Faust am Kopf getroffen wurde und deshalb nicht entscheidend nachsetzten konnte. Für Schieri Stramke war diese Szene nicht elfmeterwürdig. Die endgültige Entscheidung besorgte dann der Waltersdorfer Kapitän Franke, der fast von der Mittellinie ins leere Tor traf. Das war verwaist, weil der VfB- Keeper bei der letzten Ecke mit in den gegnerischen Sechzehner geeilt war und dabei fast noch per Kopf getroffen hätte. Danach pfiff der Schieri die Verlängerung des Pokalkrimis, diesmal pünktlich, ab. Waltersdorf kam mit Glück eine Runde weiter, das mussten sie selbst eingestehen. Für den VfB ist die Pokalsaison 17/18 leider beendet, aber der Auftritt mach allemal Mut für die Punktspiele in der Landesliga- Süd.

FSV Brieske/Senftenberg – Victoria Seelow 1:2 (0:1).

T: 0:1 Schubert (26.), 0:2 Drews (64.), 1:2 Riedel (90+1.). SR: Justin Weigt (Wernsdorf). Z: 82.

Eine spannende Pokalpartie erlebten die Zuschauer in der Elsterkampfbahn, in der sich der Favorit aus der Oberliga nicht mit Ruhm bekleckerte. Am Ende verdient gewonnen, war der Unmut über die eigene Leistung in einigen Nebenkriegsschauplätzen zu sehen. Die Gäste hatten den besseren Beginn und waren in Sachen Ballbesitz und Spielfreude etwas präsenter. Ein Konter führte dann auch zur folgerichtigen Führung, nachdem die Knappen unverständlicherweise viel zu offensiv agierten und dabei die Abwehrarbeit vernachlässigten. Nach einer halben Stunde waren die Hausherren aber besser im Spiel und kamen über Michael John zum ersten guten Abschluss, ehe Georg Hübner in der nächsten Aktion mit dem Innenpfosten Pech hatte. Mit Möglichkeiten auf beiden Seiten ging es in die Pause, aus der die Hausherren besser zurückkamen. Als Brieske einen Eckball nicht geklärt bekam, flankte Sebastian Lawrenz auf den Kopf von Rick Drews, der sich im Kopfballduell gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und zum 0:2 einköpfte.

Auf der Gegenseite spielte Markus Riedel Johannes Petsch in der Mitte frei, doch der Ball vom Geburtstagskind ging über das Tor. Waren es in der Folge noch drei gute Chancen für die Entscheidung, startete der FSV in der Schlussviertelstunde die Offensivbemühungen, und belohnte sich in der Nachspielzeit mit dem Anschlusstreffer. Ein Ballgewinn in der eigenen Hälfte brachte Paul Natusch im Doppelpass mit Johannes Petsch in den Strafraum und legte für Markus Riedel auf, der zum 1:2 traf. Zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Phönix Wildau – SV Grün-Weiß Lübben 0:2 (0:1).

T: 0:1 Ziegler (26.), 0:2 Pereira De Brito Junior (77.). SR: Christian Gorczak (Ortrand). Z: 85.

Der Favorit und Aufsteiger in die Brandenburg-Liga aus Lübben setzte sich gegen den letztjährigen Landesligakonkurrenten durch. Tony Ziegler bestrafte beim 0:1 eine Unachtsamkeit der Wildauer Hintermannschaft und schob zur Führung ein. Wildaus Torhüter parierte davor noch einen Strafstoß und offensiv vergaben die Hausherren bis zur Pause zweimal den Ausgleich. Mit einem Kopfball nach einem Einwurf erhöhte Lübben durch einen brasilianischen Neuzugang und zieht nicht unverdient in die nächste Runde ein.

BW Vetschau – Ludwigsfelder FC 0:1 n. V. (0:0, 0:0).

T: 0:1 Maxim Romanovski (111.). SR: Uwe Schultz (Neuhausen). Z: 55.

Die Mannschaft von Jörg Handrick hielt lange mit dem Favoriten mit. Erst in der Verlängerung gelang den Gästen der einzige Treffer, der für nächste Runde reichte.

Aufrufe: 014.8.2017, 10:32 Uhr
LR-Online.de/Lutz Jakob/mklAutor