2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marc Fingas erzielte den späten Siegtreffer für Guben Nord. Foto: Bock
Marc Fingas erzielte den späten Siegtreffer für Guben Nord. Foto: Bock

Guben gewinnt die Schneeballschlacht gegen Lübben

MIT VIDEOS + GALERIE: BSV feiert im Südbrandenburger Derby gegen die Spreewälder den dritten Sieg in Folge

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Dritter Sieg in Folge für Guben Nord: Der BSV gewann am Samstag durch einen später Treffer von Marc Fingas das Südbrandenburger Derby gegen Grün-Weiß Lübben und klettert in der Tabelle weiter nach oben.

Von einem regulären Fußball-Spiel konnte auf dem tief verschneiten Platz an der Baumschule keine Rede sein. Die Gäste aus Lübben kamen aber mit dem schwierigen Geläuf in der ersten Hälfte besser zurecht. Grün-Weiß versuchte es trotz des tiefen Schnees immer wieder mit Passspiel und hatte dadurch mehr Ballbesitz sowie halbe Gelegenheiten. Doch die Schüsse von Romano Lindner endeten entweder in den sicheren Händen von BSV-Keeper Danny Hübner oder im Fangnetz hinter dem Kasten. Die beste Chance für Lübben hatte Robert Menzlow in der 36. Minute: Ein abgewehrter Schuss von Antonio Pereira de Brito Junior landete beim Grün-Weiß-Angreifer auf dem Schlappen. Aus sieben Metern und spitzem Winkel verfehlte er den zweiten Pfosten knapp.

Aus der Pause kamen die Hausherren druckvoller. Durch die Hereinnahme von Philipp Meyer wurde Guben offensiv gefährlicher. In der 51. Minute köpfte Alexander Ost einen Eckball an den Aussenpfosten. Und in der 55. Minute krönte Patryk Mrowca die starke Anfangsphase mit dem ersten Treffer. Er erkämpfte sich am Lübbener Strafraum den Ball und zog aus 18 Metern mit Rechts ab. Der Schuss kam fast zentral auf Lübbens Schlussmann Fabian Kopsch, der mit einer Hand über die Latte klären wollte. Aber die Kugel fiel hinter ihm noch vor der Querlatte zum 1:0 aus Gubener Sicht ins Gäste-Tor.

In der Folge lieferten sich beide Teams ein umkämpftes Derby auf dem schweren und immer rutschiger werdenden Boden. In der 71. Minute hatte Romano Lindner die große Chance zum Ausgleich. Der frisch eingewechselte Tino Richter bugsierte den Kopfball des Lübbeners aber noch von der Torlinie. Im direkt folgenden schnellen Konter scheiterte Marc Fingas alleine vor Kopsch am Grün-Weiß-Torwart.

Kurz darauf holte sich Torschütze Mrowca an der Mittellinie nach einem taktischen Foul die Gelb-Rote Karte ab. Doch die Gäste hatten nicht allzu lange Überzahl: In der 73. Minute sicherte sich Hübner im Nachfassen einen Schuss von Dennis Köhler. Pereira de Brito Junior setzte aber nach und rutschte überhart in den Schlussmann rein. Dafür stellte ihn Schiedsrichter Benjamin Buttenstedt mit Rot vom Platz.

Ähnlich ungestüm ging in der 82. Minute BSV-Abwehrspieler Alexander Herzog nach einem abgewehrten Freistoß im eigenen Strafraum in den Zweikampf. Buttenstedt schritt erneut ein und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. René Trehkopf trat an und verwandelte sicher zum verdienten 1:1-Ausgleich.

Auf der Gegenseite forderten die Hausherren kurz darauf nach einem Zweikampf und vermeintlichen Foul an Meyer auch lautstark einen Strafstoß. Buttenstedt stand aber unmittelbar neben dem Tatort und ließ weiterlaufen. Guben bekam aber noch die letzte Chance zum Sieg. In der 92. Minute sicherte Fingas im Lübbener Strafraum eine hohe Hereingabe. Mit einer Körpertäuschung ließ er Florian Friedrich ins Leere rutschen und zog mit rechts ab. Noch irritiert von einem Kapitän Michael Leschnik flutschte der Schuss unter Kopsch hindurch ins Gäste-Tor zum späten 2:1-Erfolg.

Damit gelang dem BSV der dritte Sieg in Folge und der Sprung ins Mittelfeld. Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich: "An Fußball war heute nicht zu denken. Beide Mannschaften haben versucht, sich an den Platz anzupassen. In der ersten Hälfte konnten wir nicht anknüpfen an die zuletzt guten Leistungen und kamen auch mit dem Geläuf nicht zurecht. Da waren wir froh, dass wir ohne Gegentore in die Pause gingen. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Wir waren robuster in den Zweikämpfen. Das Spiel bekam deswegen auch mehr Derbycharakter. Am Ende sind wir froh, dass wir das Spiel noch ziehen konnten auf dem schweren Boden. Das war schwere Kost für alle."

Oliver Keutel, der Lübbens Trainer Thomas Schmidt erneut vertrat, haderte derweil mit den beiden Fehlern seines Schlussmann: "Unverdienter kann man einfach nicht verlieren. Guben wollte trotz der Bedingungen unbedingt spielen. Diesen Plan wollten wir ihnen eigentlich versauen, dass sie sich danach ärgern über die Entscheidung. Der BSV hat sehr intensiv gespielt, wir haben aber gut gegengehalten. Es ist sehr bitter, dass durch zwei Gurken das Spiel entschieden wird. Nach der guten Leistung ohne Punkte die Heimfahrt anzutreten, ist sehr schade. So wollten wir nicht in die Winterpause gehen. Dennoch können wir mit der Hinrunde zufrieden sein. Es ist aber alles knapp und eng beieinander in der Brandenburgliga."

Aufrufe: 09.12.2017, 19:19 Uhr
Sven BockAutor