2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Matthias Steinbauer Foto:Wagner
Matthias Steinbauer Foto:Wagner

Trainerrücktritt- trotz Platz 6

Ehemaliger Oberligaspieler Matthias Steinbauer wirft beim SV Gotteszell das Handtuch

Die Trainerwechsel in unserer Region erhalten erneut Zuwachs, diesmal geht aber ein Übungsleiter nicht wegen mangelnden sportlichen Erfolges, sondern weil er mit der Einstellung einiger Spieler nicht mehr klar kommt. Im Sommer verpflichtete der SV Gotteszell, der die letzten beiden Jahre in der Kreisklasse Oberer Wald gegen den Abstieg kämpfte, den 30-jährigen Matthias Steinbauer als Spielertrainer.

Der trickreiche Offensivspieler, der aus der SpVgg Ruhmannsfelden hervorgegangen ist, kickte 2009/2010 beim SC Zwiesel und musste dort den Abstieg aus der Bezirksoberliga verkraften.

Es schien aber so, dass Steinbauer in Gotteszell wieder Grund zur Freude haben sollte. Man spielte eine starke Vorbereitung und brachte dort u.a. die SpVgg Ruhmannsfelden im Totopokal an den Rande eine Niederlage, gegen den drei Ligen höher spielenden Nachbarn zog man erst im Elfmeterschießen den Kürzeren. Auch der Saisoneinstieg der SVler verlief nach Wunsch, mit drei Auftakterfolgen setzten sich Wolfsegger, Spielbauer & Co an die Tabellenspitze. Doch dann ließen Disziplin und Ehrgeiz der jungen Gotteszeller Truppe immer mehr nach und nach den jüngsten Schlappen beim SV Thenried (2-3) und gegen den SV Arnbruck (1-5), die beide im hinteren Tabellendrittel platziert sind, sah sich Steinbauer zum Handeln gezwungen.

"Ich übernehme die Verantwortung für die zuletzt gezeigten Leistungen, die desolat waren, und ziehe nun meine Konsequenzen", kommentiert Steinbauer seine Entscheidung. "Ich habe mir einfach mehr erwartet, aber so wie wir jetzt dran sind, sehe ich keine vernünftige Perspektive mehr". Als Hauptgrund für die zuletzt negativen Ergebnisse sieht der scheidende Chefanweiser, der bis zum Saisonende weiter als Spieler zur Verfügung stehen wird, die mangelnde Einstellung einiger Spieler. "Da sollte sich bestimmte Leute mal hinterfragen, ob ihr Verhalten richtig war. Wenn alles andere wichtiger als der Fußball ist, dann kann man auch keine Wunderdinge erwarten".

Mehr als überrascht waren die Gotteszeller Verantwortlichen von Steinbauers Schritt. "Wir stehen sportlich immer noch gut da und waren mit der Arbeit von Matthias mehr als zufrieden", erzählt Günther Bielmeier, sportlicher Leiter der Gotteszeller Fußballer. "Wir müssen diese Undiszipliniertheiten, die bei uns momentan herrschen, umgehend wieder in den Griff kriegen, sonst kann es noch ein böses Erwachen geben", warnt der erfahrene Funktionär, der aber dennoch vom Potzenzial der Mannschaft überzeugt ist. "Wir haben eine gute Truppe, die schon bewiesen hat, dass sie in dieser Liga jeden Gegner Paroli bieten kann". Als Interimstrainer wurde ein "alter Bekannter" verpflichtet. SV-Urgestein Bernhard Birnbeck soll vorest bis zur Winterpause als Chefanweiser fungieren. Der 45-jährige, der schon Trainererfahrung bei der SpVgg Ruhmannsfelden II, dem SV Geiersthal und dem SV Prackenbach sammelte, soll die Gotteszeller Elf wieder auf Vordermann bringen und den aktuellen Negativtrend stoppen.

Aufrufe: 028.9.2010, 09:39 Uhr
Thomas SeidlAutor