2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
So geht der SV Gonsenheim in die Saison: (von links, vorne) Lukas Harden, Nils Letz, Kevin Gsimbsl, Kevin Darmstädter, Fabio Milicia, Elias Matzon, Balcan Sari, Celil Cetinkaya. Mitte: Trainer Jörg Jansohn, Jonas Hofmann, Maxim Bujnov, Lucas Ring, Mauzinho Albino, Marc Beck, Stefano Panella, Maximilian Kimnach, Co-Trainer Babak Keyhanfar, Hans Walter Sans, Betreuerin Bettina Stritter, Geschäftsfüh
So geht der SV Gonsenheim in die Saison: (von links, vorne) Lukas Harden, Nils Letz, Kevin Gsimbsl, Kevin Darmstädter, Fabio Milicia, Elias Matzon, Balcan Sari, Celil Cetinkaya. Mitte: Trainer Jörg Jansohn, Jonas Hofmann, Maxim Bujnov, Lucas Ring, Mauzinho Albino, Marc Beck, Stefano Panella, Maximilian Kimnach, Co-Trainer Babak Keyhanfar, Hans Walter Sans, Betreuerin Bettina Stritter, Geschäftsfüh

Überzeugte Talente-Einbauer

Oberligist SV Gonsenheim ersetzt abgewanderte Leistungsträger durch junges Gemüse mit viel Potenzial

Gonsenheim. Die Messlatte hängt hoch. Mit Oberliga-Rang vier spielte der SV Gonsenheim die beste Saison der Vereinshistorie. Das weckt Begehrlichkeiten. In der neuen Saison, die an diesem Wochenende startet, muss der Klub daher wohl ohne vier Leistungsträger auskommen.

Der Kader: Toptorjäger Arif Güclü will höherklassig spielen, macht Probetraining bei Regionalligisten und in der Türkei, hat aber noch immer keinen Verein - und am Wildpark noch ein Jahr Vertrag. Sein designierter Nachfolger Jannik Kern kehrte nach einem Jahr vom 1. FC Kaiserslautern zurück und traf in den Testspielen fast nach Belieben. Mit Kapitän Ertan Ekiz, Offensivmann Damir Bektasevic und Torwart Volkan Tekin sind drei Stützen von Bord gegangen. Mustafa Yilmaz (Wehen Wiesbaden II), Maxim Bujnov (U 19 Mainz 05) und Kevin Darmstädter (U 19 Darmstadt 98) haben das Zeug, die Lücken zu schließen, sind jedoch noch sehr jung - wie das Team generell. Max Kimnach (Fußbruch) fehlt bis zur Winterpause, so dass der Maschinenraum im Mittelfeld komplett erneuert werden muss, zumal auch Yilmaz die ersten vier Spiele privat verhindert ist. Das Gros der Neuen stammt aus der eigenen U 19, die sich nach dem Aufstieg in die A-Jugend-Regionalliga im oberen Tabellendrittel eingenistet hat. An Potenzial fehlt es also nicht. In Kevin Gsimbsl und Dennis Wilhelm (beide im Lauftraining) werden zwei Langzeitverletzte behutsam wieder integriert.

Die Stärken: Die Hierarchien sind klar, Jan Itjeshorst und Jonas Raltschitsch bilden eine Top-Innenverteidigung, Co-Trainer Babak Keyhanfar hat nach seiner stärksten Oberligasaison auch in der Vorbereitung geknipst wie selten. Turniersiege in Waldalgesheim und Weisenau lassen die Selbstsicherheit steigen. Die Spieler vertrauen dem Trainerteam mit Chefcoach Jörg Jansohn, das den Rückhalt der Klubführung genießt. Die Jungen wie Lukas Harden, Elias Matzon, Andreas Klapper oder Nils Letz fügen sich nahtlos ein.

Die Schwächen: Der Keeper ist 18 und muss sich im Aktivenbereich erst akklimatisieren, auch davor spielt eine Truppe, die als U 23 durchgehen würde. Das muss wachsen. Das Mittelfeld wurde komplett neu sortiert. Einmal in Rückstand geraten, hatte die Wildpark-Elf vergangene Runde Probleme, das Spielgeschehen zu diktieren und Torgefahr zu entwickeln. So erfolgreich die Testspielbilanz auch ausfällt, ,,wir sind im Prinzip nur einmal gegen Schott so gefordert worden wie nun jede Woche in der Liga", sagt Keyhanfar, ,,wir dürfen uns daher nicht blenden lassen".

Die Taktik: Zwei Spitzen sind Gesetz, dahinter wird zwischen 4-4- und 3-5-Formation variiert, je nach Gegner und Strategie. Die Gonsenheimer beherrschen durchaus das gepflegte Kombinationsspiel, fühlen sich aber in geordneter Deckung mit schnellen Offensivzügen am wohlsten. 13-mal stand vergangene Saison die Null.

Die Ziele: Der Einbau der eigenen Talente wird nicht nur aus finanzieller Not, sondern aus Überzeugung betrieben. ,,Der SV Gonsenheim muss sich jedes Jahr aufs Neue beweisen", sagt Manager Frank Specht, ,,wir müssen so schnell es geht wieder auf die 40 Punkte kommen." Keyhanfar pflichtet bei: ,,Die Neuen brauchen Zeit, alles muss sich finden. Wir werden Lehrgeld zahlen müssen, das wissen wir."

Die AZ-Prognose: Der Aderlass ist ebenso beträchtlich wie die Qualität in der Nachwuchsarbeit. Das Abstiegsgespenst macht um den Wildpark erneut einen großen Bogen, die Stadtmeisterschaft geht jedoch an den TSV Schott. Ein einstelliger Tabellenplatz scheint machbar.


Sonntag beim Aufsteiger Karbach

Bei Aufsteiger BW Karbach startet für den SV Gonsenheim die Saison (Sonntag, 15 Uhr). ,,Dort sind wir krasser Außenseiter", sagt Co-Trainer Babak Keyhanfar, ,,die haben ein viel größeres Budget, acht regionalligaerfahrene Spieler im Kader und 1000 Zuschauer werden erwartet." Balcan Sari und Elias Matzon bilden anstelle von Max Kimnach und Mustafa Yilmaz die ,,Doppelsechs", die Neuen Maxim Bujnov und Kevin Darmstädter stehen in der Startelf.

Aufrufe: 031.7.2015, 22:00 Uhr
Torben SchröderAutor