2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Die Gonsenheimer beschäftigen den Favoriten: In dieser Szene geht Khaled Abou Daya (rechts) voll drauf, um Lauterns Gino Fechner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.	Foto: René Vigneron
Die Gonsenheimer beschäftigen den Favoriten: In dieser Szene geht Khaled Abou Daya (rechts) voll drauf, um Lauterns Gino Fechner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Foto: René Vigneron

Mund abwischen, weiter

1. FC Kaiserslautern hat im Verbandspokal gegen Oberligist SV Gonsenheim alle Mühe +++ Spätes Siegtor in Unterzahl

Mainz. Arbeitssieg, eine Runde weiter. Genau so dürfte der 1. FC Kaiserslautern das 3:0 (0:0) im Verbandspokal-Achtelfinale bei Oberligist SV Gonsenheim einordnen. Lange tat sich der Drittligist schwer, war nach einem Platzverweis gegen Timmy Thiele (73.) gar in Unterzahl. Ein Strafstoß des eingewechselten Christian Kühlwetter (77.) besorgte letztlich doch den Erfolg für die Roten Teufel gegen wackere, mutige Gonsenheimer. Florian Pick (86.) und Simon Skarlatidis (90.) erhöhten spät auf 3:0.

Der neue FCK-Trainer Boris Schommers wechselte im Vergleich zum Wochenende ordentlich durch, verzichtete aber darauf, eine echte, mit Junioren gespickte, B-Elf ins Rennen zu schicken. Mit zweitliga-erfahrenen Spielern wie Lucas Röser, Simon Skarlatidis, Kevin Kraus oder Christoph Hemlein in der Startelf war die Favoritenrolle dennoch mehr als klar verteilt. Die Gonsenheimer starteten jedoch nicht defensiv sondern trauten sich was. Ihr mutiges 4-1-4-1-System offenbarte den Roten Teufeln jedoch auch Lücken, die fast in einen frühen Rückstand gemündet wären.

Nach zwölf Minuten war Röser erstmals frei vor SVG-Torwart Paul Simon, der jedoch mit einer Fußabwehr zur Stelle war. Eine Minute später brachte Kraus eine Hemlein-Flanke nicht aufs Tor. Gonsenheim war gewarnt, zog sich aber nicht zurück. Im Gegenteil: Rechtsverteidiger Nicolas Obas eroberte den Ball, ließ die FCK-Verteidigung einfach stehen und setzte die erste Großchance der Mainzer knapp neben das Gehäuse (15.). Wiederum eine Minute später verpasste Röser auf der Gegenseite hauchdünn.

Nun bekam der SVG die Pfälzer aber besser in den Griff, ließ zunächst keine größeren Chancen mehr zu. SVG-Trainer Lüllig stellte auf 4-2-3-1 um, sorgte so für mehr Stabilität im Zentrum. Erst kurz vor der Pause gab es die nächsten Höhepunkte zu sehen. Nachdem Simon einen Skarlatidis-Schuss prallen ließ, verpasste Röser für den FCK (40.). Praktisch im Gegenzug nagelte Damir Bektas den Ball aus knapp 22 Metern ans Lattenkreuz. Direkt danach forderte Ibrahim Yilmaz nach einem Zweikampf mit Andre Hainault Elfmeter, Schiedsrichter Nicolas Winter ließ jedoch weiterlaufen. Bei aller Dominanz und deutlich mehr Ballsicherheit auf Seiten der Roten Teufel ging das 0:0 zur Pause durchaus in Ordnung.

Zum Wiederanpfiff verzichteten beide Trainer zunächst auf personelle Wechsel. Der FCK begann druckvoll, suchte deutlich zielstrebiger den Abschluss. Großchancen blieben zunächst aber aus. Schommers reagierte, brachte mit Timmy Thiele mehr Geschwindigkeit auf den rechten Flügel (53.). Auch Lüllig wechselte mit Luigi Canizzo (57.) mehr Tempo ein. Der ebenfalls schnelle Khaled Abou Daya rückte dafür in die Spitze. Und schon war Gonsenhem wieder besser im Spiel. Nach einem schnellen Angriff über Abou Daya wurde Bektasevic gerade noch rechtzeitig geblockt (60.), nach der anschließenden Ecke fehlte bei einem Kopfball von Ferhat Gündüz der nötige Druck (61.).

Timmy Thiele fliegt nach Rudelbildung vom Platz

Der Anhang des 1. FC Kaiserslautern, der sich in Sachen Lautstärke deutlich zurückhielt, quittierte die durchwachsene Leistung mit ironischen „Europapokal, Europapokal“-Gesängen. Das beflügelte den FCK nicht. Im Gegenteil, sie dezimierten sich selbst. Nach einer Rudelbildung sah der eingewechselte Thiele die Rote Karte (73.). Zehn Pfälzer waren jetzt jedoch gereizt – und gingen durch Kühlwetters Strafstoß in Führung (77.). Der Torschütze wurde zuvor von Gündüz gefoult. Nun war Gonsenheim aus dem Tritt, Pick und Skarlatidis schraubten das Ergebnis entsprechend noch in die Höhe.

1. FC Kaiserslautern: Spahic – Zuck, Hainault, Kraus, Fechner – Sickinger – Jonjic (79. Pick), Starke, Skarlatidis, Hemlein (53. Thiele) – Röser (62. Kühlwetter).



Aufrufe: 025.9.2019, 22:30 Uhr
Tommy RheinAutor