2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Marc Beck (links) rüttelte seine Mannschaft nach dem 1:2 wirkungsvoll wach. Foto: Archiv
Marc Beck (links) rüttelte seine Mannschaft nach dem 1:2 wirkungsvoll wach. Foto: Archiv

Gonsenheim setzt Lebenszeichen

5:2-Sieg gegen FV Eppelborn +++ Ibrahim Yilmaz verwandelt zwei Elfmeter in zwei Minuten +++ Rettendes Ufer in Reichweite

Doppeltorschütze Ibrahim Yilmaz stimmt im Mannschaftskreis die „Humba“ an, die Vorstände jubeln „Wir sind noch da!“, bei Trainer Babak Keyhanfar und seinem Team poltern die Steine zentnerweise vom Herzen. Dieser 5:2 (2:2)-Sieg des SV Gonsenheim im Nachholspiel gegen den FV Eppelborn war Gold wert. Tabellarisch, weil die Winterpause über das rettende Ufer in Sichtweite bleibt. Und moralisch, weil die Oberligafußballer sich selber bewiesen haben, dass sie es noch können – hoch verdient gewinnen, Rückschlägen trotzen. „Das war richtig wichtig, auch für den Kopf“, sagt Keyhanfar, „wir haben eine echte Willensleistung gezeigt.“

Der 32-Jährige hatte seiner Mannschaft ein aggressives, entschlossenes Pressing verordnet. „Mit einem sehr lebendigen Spiel auch gegen den Ball haben wir den Gegner in die Schranken verwiesen“, hielt der Chefcoach zufrieden fest. Stefano Pennella, der von rechts nach innen zog und den Ball aus rund 20 Metern mit dem linken Fuß ins lange Eck zimmerte (10.), besorgte das frühe 1:0, vier weitere dicke Chancen ließen die Gonsenheimer aus. Dann patzte Nikolai Wolany, warf sich eine harmlose Flanke selbst ins Tor (38.). „Er ist ein hervorragender Torwart, aber bei Keepern ist die Spielpraxis entscheidend“, sagt Keyhanfar über seinen Trainingsgast, der für dieses eine Spiel aushalf. Und der beim 1:2 von Maurice Schwenk getunnelt wurde, Jens Schlemmer staubte ab (41.).

Marc Beck schwört die Mannschaft nach dem Rückstand wieder ein

Damit hatten die Saarländer die Partie mit nur einem richtigen Torschuss gedreht. Es kam der Moment von SVG-Abwehrchef Marc Beck. „Er holt sich die Truppe zusammen, sagt jedem genau, was er machen muss, pusht die Jungs“, lobt Keyhanfar, „solche Typen brauchen wir.“ Die Reaktion folgte prompt, Johannes Gansmann schlenzte unmittelbar vor dem Seitenwechsel einen Freistoß zum psychologisch wichtigen 2:2 in die Maschen (45.). „Das Tor war entscheidend“, befand Betreuer Zeki Erarslan. Es gab den Schub, um direkt mit Vollgas aus der Kabine zu kommen. Das Resultat waren zwei Foulelfmeter binnen 120 Sekunden, erst wurde Ibrahim Yilmaz zu Fall gebracht, dann Dennis De Sousa Oelsner. Yilmaz zielte zweimal scharf ins untere Eck, beide Male ahnte Keeper Benjamin Sorg die Richtung, war aber dennoch machtlos (49., 51.).

Beide Male schaute Keyhanfar weg, „zum ersten Mal in meinem Leben“, wie er sagt – einfach, weil in dieser Saison schon viel zu viel schief gelaufen war. Doch gegen den merkwürdig fahrigen Aufsteiger spielte der SVG nun wie aus einem Guss. Alexander Rimoldi köpfte nach Pennellas Ecke wuchtig zum Endstand ein (69.), eine Handvoll weiterer Gegenstoßtore war möglich. „Wir wollten überhaupt keine Ausreden zulassen und uns eine bessere Basis schaffen“, sagt Keyhanfar. Und die Weihnachtsfeier sollte nach einem Dreier mindestens doppelt so viel Spaß machen.

SV Gonsenheim: Wolany – Pennella, Sari, Beck, Hermann, Rimoldi – Mairose, Kimnach – Gansmann (88. Grundei) – De Sousa Oelsner (83. Meslem), I. Yilmaz (85. Aliu).

Aufrufe: 016.12.2017, 18:08 Uhr
Torben SchröderAutor