2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Gut drauf: Gonsenheims Angreifer Arif Güclü (Mitte).    Archivfoto: hbz/Sämmer
Gut drauf: Gonsenheims Angreifer Arif Güclü (Mitte). Archivfoto: hbz/Sämmer

Beflügelt auf Torjagd

Gonsenheims Stürmer Arif Güclü im FuPa-Interview

Woche für Woche ist Fupa auf den Fußballplätzen in ganz Rheinhessen unterwegs. Und Woche für Woche gibt es jede Menge zu erzählen. Einmal pro Woche wollen wir einem Fußballer dazu die Gelegenheit geben: Immer wieder donnerstags präsentieren wir ein Interview mit einem Spieler aus der Ober-, Verbands-, Landes- oder Bezirksliga, der etwas Besonderes zu erzählen hat. Heute im Gespräch: der Stürmer des SV gonsenheim, Arif Güclü.


Mit vier Saisontoren in den ersten drei Oberliga-Spielen hat Arif Güclü ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der SV Gonsenheim gut in die Liga gestartet ist. Bei den beiden Zu-Null-Siege gegen die Favoriten FSV Salmrohr (1:0) und SV Elversberg II (4:0) zeigte die Wildpark-Elf eine mannschaftliche Geschlossenheit, die der 21-Jährige auch mit der guten Stimmung im Team begründet. Seine Ziele liegen jedoch deutlich oberhalb der Oberliga, wie Gülcü im Fupa-Interview berichtet.

Arif, Glückwunsch zum Doppelpack gegen Elversberg. Man hat das Gefühl, dass Du in dieser Saison den Sprung vom Talent zum Leistungsträger schaffst.

Schon letzte Saison in der Rückrunde hatte ich das Gefühl, dass ich endgültig den Durchbruch schaffe. Im Kopf bin ich jetzt richtig frei, und ich mache für mich noch weitere Trainigseinheiten.

Wie bitte? Das Training unter Jörg Jansohn gilt gemeinhin als ziemlich hart...

Ja, aber ich war die Woche vor dem ersten Punktspiel in Urlaub. Da habe ich mit meinem ältesten Bruder Özdem Waldläufe gemacht, um das wieder aufzuholen. Außerdem mache ich Training für den Oberkörper und häufiger Torschüsse nach dem Mannschaftstraining.

Du wirkst richtig beflügelt. Welche Rolle hat Euer Trainerteam dabei?

Jörg Jansohn unterstützt die Spieler sehr gut. Er ist ein ruhiger Trainer, aber er hat extrem viel Ahnung. Seit er da ist, läuft es ja prima. Und Babak (Keyhanfar, Cotrainer und Güclüs Sturmpartner, d. Red.) gibt mir als Stürmer die richtige Motivation, auch während des Spiels auf dem Feld, und spricht immer direkt meine Schwächen an. Das hilft mir sehr.

Mit Deinen 22 Jahren bist Du bei all den 17-, 18- und 19-Jährigen, die jetzt aus dem eigenen Nachwuchs in die Mannschaft gekommen sind, ja fast schon ein alter Hase...

Naja, ich kann den Jungen jetzt noch nicht so viel sagen, das machen eher Itsi, Ertan, Jonas oder Max (Jan Itjeshorst, Ertan Ekiz, Jonas Raltschitsch, Maximilian Kimnach, d. Red.), die haben das Sagen. Wir haben eine junge Mannschaft, die aber zugleich schon sehr viel Erfahrung hat. Das Miteinander stimmt einfach, wir verstehen uns sehr gut.

Was ist mit der Truppe drin?

Unser erstes Ziel ist nicht abzusteigen, das läuft ja schon mal ganz gut bisher.

Wann hast Du eigentlich mit Fußball angefangen?

Das genaue Alter weiß ich gar nicht mehr, es war bei Mombach 03. Ich wohne ja in Mombach. Dann ging es, auch noch im Grundschulalter, zu Mainz 05. In der A-Jugend bin ich dann zum SV Gonsenheim gewechselt, dann für ein Jahr nach Biebrich und zurück nach Gonsenheim.

Gibt es etwas, dass Du in den vielen Jahren bei Mainz 05 mitgenommen hast, eine spezielle Spielphilosophie?

Das taktische Stellungsspiel und das taktische Laufen, da habe ich sehr viel mitgenommen. Aber das meiste habe ich beim SV Gonsenheim gelernt.

Du hattest Angebote von anderen Klubs, bei denen Du wesentlich mehr hättest verdienen können. Was macht den SV Gonsenheim aus, dass Du hier geblieben bist?

Klar, ich hatte ein, zwei Angebote, wo ich mehr hätte verdienen können. Aber ich bin mit vielen Spielern hier sehr gut befreundet, beispielsweise mit Damir Bektasevic, der ja auch hier geblieben ist. Hier macht es einfach Spaß zu spielen.

Wie lang läuft Dein Vertrag?

Ich habe um zwei Jahre verlängert.

Welche Ziele hast Du als Fußballer?

Mein Ziel ist, im Profibereich zu spielen, mindestens zwei, drei Ligen höher. Dafür gebe ich alles und schieße so viele Tore wie möglich. Letzte Saison habe ich mit 15 Toren abgeschlossen. Seit der Rückrunde habe ich großes Selbstvertrauen und war immer voll motiviert. Die Mitspieler helfen mir ja auch super.

Euer Trainer legt besonderen Wert darauf, dass die Null steht, weil er weiß, dass vorne immer was geht. Wie siehst Du Eure taktische Ausrichtung?

Die beste Verteidigung ist ja der Angriff, sagt man. Wenn wir vorn gut zustellen, hat der Gegner weniger Räume. Unsere komplette Mannschaft stellt die Gegner zurzeit gut zu, und vorn haben wir 90 Minuten Zeit, ein Tor zu schießen. Deshalb war von Vorbereitungsstart an die Ansage, dass wir hinten zu Null bleiben. Bis jetzt klappt es sehr gut.

Hast Du ein Vorbild?

Als Fußballer Zlatan Ibrahimovic. Seine Körperhaltung, sein Ehrgeiz – so, wie er spielt, ist es wirklich der Hammer.

Aufrufe: 014.8.2014, 06:00 Uhr
Torben SchröderAutor