2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Neuzugang Patrick Pfahler (Mitte) soll ab sofort für Tore sorgen.
Neuzugang Patrick Pfahler (Mitte) soll ab sofort für Tore sorgen. – Foto: Florian Würthele

Das „Projekt Fortuna“ schreitet voran

Im Frühjahr steht vor allem die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund. Der Trainer geht in seine neunte Saison.

Es hat schon Seltenheitswert, wenn ein Trainer über viele Jahre ein und demselben Verein die Treue hält - und das im höherklassigen Amateurfußball. Beim Landesligisten SV Fortuna Regensburg ist es jedenfalls eine ziemlich einzigartige Geschichte. Seit 2012 ist hier Helmut Zeiml als Cheftrainer in der Verantwortung. Der 52-Jährige genießt das uneingeschränkte Vertrauen der Verantwortlichen.

Helmut Zeiml und der SV Fortuna - das passt. Beide Seiten harmonieren prächtig. Müßig zu erwähnen, dass Zeiml auch nächste Saison Trainer der Fortuna bleibt. An einen Abschied verschwendet der A-Schein-Inhaber keinen Gedanken. „Es ist ein Projekt, das wir definitiv fortführen werden. Das ist eine gewachsene Sache.“ Zu diesem „Projekt“ gehört seit ein paar Jahren vermehrt die Einbindung junger Talente in den Landesligakader. Auch aktuell liegt das Hauptaugenmerk vor allen Dingen auf der Weiterentwicklung der jungen Spieler. Die im Schnitt 22,5 Jahre junge Mannschaft hat ordentlich Potenzial, das noch längst nicht ausgeschöpft ist. So wird man den Jungspunden laut der Aussage des Coaches im letzten Saisondrittel so viele Einsatzzeiten wie möglich gewähren.

Die Vorbereitung läuft
Seit vergangenem Samstag läuft bei der Fortuna die Vorbereitung auf die Restrunde in der Fußball-Landesliga Mitte. Bis dahin lagen die Spieler aber nicht auf der faulen Haut. Übungsleiter Helmut Zeiml hatte seinen Schützlingen ein Programm verordnet, sodass sie schon seit Anfang Januar eigenständig an ihrer Fitness arbeiten. Die ersten Eindrücke stimmen Zeiml positiv: „Der Fitnesszustand ist gut. Vom Spielerischen her haben wir schon gute Ansätze, vor allem im offensiven Bereich.“ Das erste Testspiel, das 6:2 gegen den Bezirksligisten Türk Gücü Straubing gewonnen wurde, offenbarte aber auch die größte Baustelle im Spiel der Fortuna. Diese ist schnell ausgemacht: hinten hapert es noch gewaltig. Weil in der zweiten Halbzeit hinten nur Youngsters zum Einsatz kamen, seien die ein oder anderen Abstimmungsprobleme zum jetzigen Zeitpunkt aber ganz normal, schränkt Zeiml ein.

Die Defensivschwächen sind auch der Tatsache geschuldet, dass der SV, wie auch in den meisten Punktspielen, mit Dreierkette agierte. „Weil wir in der Offensive so viel Qualität haben, wollen wir den Platz lieber in der Defensive opfern als vorne“, erklärt Zeiml.

An ihren Schwachstellen können die Regensburger in ein paar Tagen ganz gezielt arbeiten. Diesen Samstag geht es nämlich für eine Woche ins Trainingslager im türkischen Belek. Der komplette Kader wird dabei sein. Auch Mario Cieslik, welcher nach seiner Operation im Oktober an Syndesmose- und Außenband noch etwas braucht. „Dass wir Schwachstellen in der Defensive haben, ist uns bewusst. Daran müssen wir einfach arbeiten“, verdeutlicht der Trainer. Zuvor bestreitet die Fortuna am Mittwochabend (19 Uhr) sein zweites Testspiel gegen den ASV Cham. Auch für das Trainingslager sind zwei Testkicks geplant.

Personell gab es im Kader in der Wintertransferphase einige wenige Veränderungen. Während Tobias Lotter (Donaustauf) und Shkelzen Kleqka (FC Kosova) den Verein verlassen haben, wurde mit Michael Schmid (19, Donaustauf) und Patrick Pfahler (25, Ammerthal) nachjustiert. Pfahler bringe laut Zeiml eine sehr gute Vita mit; der junge Schmid sei in manchen Szenen noch etwas übereifrig, „dafür ist er köperlich stark und anderen in seinem Alter ein bisschen voraus.“

Platz drei in Reichweite
Die beiden Neuzugänge sollen dabei helfen, die sportlichen Ziele zu erreichen. In der Tabelle soll es während der Restrunde noch so weit wie möglich nach oben gehen. Aktuell rangieren die Fortunen auf dem fünften Rang. „Platz drei ist realistisch“, wie Zeiml sagt. Der Zug nach ganz vorne scheint jedenfalls abgefahren. Schließlich ist der Abstand zum Führungsduo, bestehend aus dem ASV Neumarkt und der SpVgg SV Weiden, schon zu weit angewachsen. „Sie werden sich da nicht mehr viele Blöße geben, davon bin ich überzeugt“, sieht Zeiml die Möglichkeiten für die Seinen in Sachen Aufstiegsrennen realistisch.

Was die Kaderplanung für die nächste Saison angeht, ist man auf einem sehr guten Weg. Ein Gros der Spieler besitzt ohnehin einen langfristigen Vertrag, logisch also, dass die Mannschaft in ihren Grundzügen zusammenbleibt. Mit vier, fünf „Wackelkandidaten“ wird im Trainingslager über ihre sportliche Zukunft gesprochen. So oder so scheint sich der SV Fortuna auch weiterhin auf dem richtigen Weg zu befinden.

Aufrufe: 018.2.2020, 13:15 Uhr
Florian WürtheleAutor