2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Martin Leiding (Eintracht-Süd, links), der hier vor seinem Gegenspieler klären kann, sorgte mit dem Treffer zum 3:1 für einen wichtigen Schritt in Richtung Heimsieg seiner Jungs gegen die SG LVB. F: Nicole Jacob
Martin Leiding (Eintracht-Süd, links), der hier vor seinem Gegenspieler klären kann, sorgte mit dem Treffer zum 3:1 für einen wichtigen Schritt in Richtung Heimsieg seiner Jungs gegen die SG LVB. F: Nicole Jacob

Göttsches-Elf gewinnt heißen Tanz mit der SG LVB

Eintracht Leipzig-Süd vs. SG LVB: Spielbericht und Bildergalerie

Der SV Eintracht Leipzig-Süd hat sein Trauma überwunden und nach drei sieglosen Partien in der Vorsaison am vergangenen Wochenende die SG LVB bezwungen. Am dritten Spieltag der Stadtliga-Saison 2017/2018 setzten die die Kicker um Spielertrainer Rouven Göttsches mit 3:2 auf der Ausweich-Heimspielstätte in Groitzsch durch. Mit nun jeweils sechs Zählern auf dem Konto belegen die beiden Teams aus dem Leipziger Süden die Tabellenplätze vier und fünf.

In der vergangenen Saison versprach dieses Duell jedes Mal viel Brisanz, Leidenschaft und Feuer. So waren beide Vertretungen letztlich nicht zu Unrecht sowohl in der Stadtliga als auch im Pokalwettbewerb ganz vorne mit dabei. In dieser Spielzeit sind die Karten wieder neu gemischt, denn beiden Teams wird nun eine andere Rolle als noch in vergangenen Runde zufallen. Das Hinspiel auf dem Groitzscher Kunstrasen brauchte zumindest keine große Anlaufzeit, denn von Beginn an waren Tempo und Einsatzbereitschaft ständiger Wegbegleiter. Nach den ersten Torannäherungen der "Platzherren" durch Göttsches und John hallte in der sechsten Spielminute bereits das erste Mal der Torschrei über den Platz.

Und zwar der von Mittelfeld-Motor Kai Böttner, welcher nach Ballgewinn im Mittelfeld von seinem Trainer Rouven Göttsches steil geschickt wurde, die Kugel perfekt zu nehmen wusste und zum 1:0 einschweißte. Ein Tiefschlag für die Straßenbahner? Denkste. Im direkten Gegenzug nutzten die Gäste eine Unstimmigkeit zwischen John und Neumann und glichen in Person vom agilen Friedemann Poser, der dazwischen spritzte und mit seinem Treffer wieder alles auf Null stellte. In der Folge verloren die ELS-Kicker ein wenig den Zugriff auf das Geschehen, denn vom anfänglich druckvollen Mittelfeld-Pressing im Zentrum war nun nicht mehr viel zu sehen.

Vielmehr konnte die in Gelb und Blau aufgelaufene SG nun durch schnelles, direktes Spiel den kompakten Mittelblock der Eintracht entzerren und brach schlussendlich ein ums andere Mal durch. Doch die Torschüsse forderten den, bis auf den Fehler in der Anfangsphase souveränen ELS-Hüter, nicht wirklich. In der besten LVB-Szene des ersten Durchgangs war das Geburtstagskind im Tor des Vorjahreszweiten dann aber geistesgegenwärtig zur Stelle, als er mit einem Reflex aus kurzer Distanz gegen Poser abwehren konnte, ehe der Assistent die Fahne aufgrund einer Abseitsposition hob.

Die letzten zehn Minuten vor der Pause gehörten dann wieder Eintracht-Süd, die durch einen mustergültigen Spielzug erneut in Front gingen. Peschick schickte erst mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler ins Leere, ehe er mit einem feinen Steilpass den eingelaufenen Göttsches fand. Letzterer umkurvte SG-Aushilfskeeper Sebastian Heinz und schob aus extrem spitzem Winkel ein - 2:1.



Im zweiten Spielabschnitt durfte sich dann ein weiterer Spieler als Torhüter im LVB-Kasten probieren, denn Roland Huck streifte sich die Handschuhe über - Heinz wechselte ins Feld, Köhler musste weichen. Eine Umstellung, die sich auszahlen sollte, denn der flinke Außenspieler stellte fortan seine spielerischen Qualitäten unter Beweis und konnte auf den Flügeln mehrfach gut in Szene gesetzt werden. Das Match war fortan noch ein wenig mehr von der taktischen Ausrichtung geprägt: Die Gäste versuchten mit langen Bällen auf Zielspieler Jonas Eckel, der ab sofort die Sturmspitze darstellte, das Mittelfeld der Gastgeber zu überspielen und so immer wieder Abschlussmöglichkeiten für die nachrückenden Akteure zu schaffen.

Aber an diesem Nachmittag stellte ELS ein weiteres Mal unter Beweis, warum man in der Vorsaison so wenige Gegentreffer kassiert hat: Diszipliniert gegen den Ball arbeitend und resolut in den Zweikämpfen agierend ließ man relativ wenig zu. So lauerte man nun immer wieder auf Ballgewinne in der gefährlichen Zone, um dann schnell umschalten zu können. So auch in der 62. Spielminute, als Böttner mit einem punktgenauen Diagonalball den startenden Martin Leiding auf der rechten Außenbahn fand. Dieser fackelte nicht lange und zog sofort ab - sein Schuss landete über Huck zum 3:1 im Netz. Die Entscheidung? Mitnichten. Die Goretzky-Elf steckte nicht auf und suchte immer wieder die Lücke in der ELS-Deckung.

Nur sechs Minuten nach der vermeintlichen Vorentscheidung kamen die Gäste aus Connewitz mit einem ansehnlichen Spielzug doch einmal durch. Heinz hatte sich auf der rechten Seite freigespielt und das Leder in den Rücken der Abwehr gelegt, wo erneut Poser vor seinen Widersachern zur Stelle war und den Fuß ranhielt. Unhaltbar für Neumann schlug die Pille im Knick ein - 3:2. Geht da noch was? Die SG rannte nun an und warf alles in die Waagschale, doch die klaren Torchancen besaßen die Kicker von der Südkampfbahn. Aber weder Böttner (2) noch Nahrendorf banden den Sack zu, sodass es bis zum Ende spannend bleiben sollte.

Unter dem Strich stand ein nicht unverdienter Erfolg für das Team um das Trainerduo Göttsches/Knöfel, welches sich in den entscheidenden Momenten schlichtweg effektiver vor dem Kasten präsentierte und in der Defensive nur wenig anbrennen ließ. Es bleibt abzuwarten wo sich beide Vertretungen in der diesjährigen Staffel, die weitaus ausgeglichener scheint, einpegeln können.

SV Eintracht Leipzig-Süd: Neumann - Peschick, Böhme, John, Müller, Nahrendorf, Mayer, Böttner, Leiding (82. Fischer), Göttsches (55. Siegl), Reichstein (77. Engler).

SG LVB: Heinz - Birnbaum (67. Hoffmann), Fischer, Eckel, Bunge, Köhler (46. Huck), Weiser, Weinlich, Schnabel, Malgut (75. Amin), Poser.

Torfolge: 1:0 Böttner (6.), 1:1 Poser (7.), 2:1 Göttsches (37.), 3:1 Leiding (62.), 3:2 Poser (68.).

Zuschauer: 25

Schiedsrichter: Simon Kleffner

Aufrufe: 029.8.2017, 20:00 Uhr
mnaAutor