2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Ex-Coach Bernd Helbing-Saß sieht sich als Vater des Erfolges, auch wenn er vorzeitig gehen musste und Paul Kujawski als Trainer die Landesliga-Qualifikation mit dem SV Eichede II perfekt machte.
Ex-Coach Bernd Helbing-Saß sieht sich als Vater des Erfolges, auch wenn er vorzeitig gehen musste und Paul Kujawski als Trainer die Landesliga-Qualifikation mit dem SV Eichede II perfekt machte.

SV Eichede II: Landesliga-Quali gelingt trotz Störgeräusche

Rückblick: Helbing-Saß muss als Trainer des SVE II vorzeitig gehen, sieht sich aber als Vater des Erfolges

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Zur Winterpause war die halbe Miete eigentlich schon verbucht. Auf dem vierten Rang positioniert, befand sich die Reservemannschaft des SV Eichede auf bestem Wege in die neue Landesliga und löste das Ticket letztlich mit dem erreichten sechsten Platz – allerdings nicht ohne interne Nebengeräusche.

Vor allem die vorzeitige Trennung von Trainer Bernd Helbing-Saß warf Fragen auf, stieß auf Unverständnis vor allem beim Betroffenen selbst, der nach der Heimniederlage im April gegen den VfB Lübeck II seinen Hut nehmen musste. „Da soll ich die Mannschaft nicht richtig aufgestellt und eine falsche Taktik gewählt haben“, erinnert sich Helbing-Saß.

Für den Coach ein vorgeschobener Grund. „Daran hat es sicherlich nicht gelegen. Ich hatte schon vorher den Eindruck, dass man mich nicht mehr voll akzeptiert. Wahrscheinlich ist es den Verantwortlichen sauer aufgestoßen, dass ich oft meine Meinung geäußert habe, eine eigene Sicht der Dinge hatte.“

Nachfolger Paul Kujawski, seit Februar Co-Trainer des scheidenden Coaches, übernahm in der Folge das Ruder, holte in den verbleidenden sieben Partien elf Punkte und brachte so den Aufstieg in trockene Tücher. Am Ende standen 60 Punkte und ein Torverhältnis von 95:70 für den SVE II zu Buche.

Der 54-jährige Ex-Coach heftet sich einen Teil des Erfolges ans eigene Revers: „Ich sehe mich ein bisschen als Vater des Erfolges. Die Qualifikation wurde mit einem Kader erreicht, den der Club zusammengestellt hatte. Ich habe dann meinen Teil dazu beigetragen, dass es mit meiner kameradschaftlichen und offenen Art gelungen ist, daraus eine Mannschaft zu formen, die durch Geschlossenheit gepunktet hat.“ Und das in einer Liga, die mehr Mittelmaß als Spitzenfußball geboten habe.

Intern sei aber der Frieden nach und nach gestört, seine Autorität untergraben worden: „Dass Spieler von oben Spielpraxis sammeln sollen und müssen, ist nicht ungewöhnlich. Während aber monatelang, gerade unter Jörn Großkopf, immer rechtzeitig kommuniziert wurde, wer aus dem Regionalligateam in der Verbandsliga aushilft, bekam ich später oft vor Sonntagsspielen erst am Abend zuvor gegen 22.30 Uhr per SMS mitgeteilt. So spät erst meinen Stammspielern mitzuteilen, dass sie deshalb nicht mehr dabei sind, war nicht einfach. Auch so etwas hat dafür gesorgt, dass die Motivation zum Saisonende im Team immer weiter sank. Als Schuldiger wurde ich aber ausgemacht“, untermauert der A-Lizenz-Inhaber, der mit einem Gerücht aufräumte. Der Coach soll heißer Kandidat auf den Posten des Cheftrainers der Ligamannschaft gewesen sein.

„Offiziell ist der Verein nie an mich heran getreten. Lediglich Martin Steinbek hat mir persönlich mal gesagt, dass wir zusammen sicherlich ein gutes Team wären.“ Helbing-Saß gönnt sich nun eine fußballerische Pause. „Momentan habe ich einfach keine Lust mehr; nach Stationen wie zuletzt kommt man ins Grübeln, ob Fußballtrainer das Geschäft ist, in dem man langfristig tätig sein möchte“, sagt Eichedes Ex-Coach desillusioniert.
Aufrufe: 08.7.2017, 12:00 Uhr
SHZ / sruAutor