2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Marcel Andrijanic (rechts) begann in der Innenverteidigung. Foto: Berlin
Marcel Andrijanic (rechts) begann in der Innenverteidigung. Foto: Berlin

D/A ringt die Mentalitätsbestien aus Heide nieder

Heider SV - SV Drochtersen/Assel 1:2

HEIDE. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel hat am Freitagabend beim Aufsteiger Heider SV vor 1416 Zuschauern mit 2:1 gewonnen und setzt sich in der Spitzengruppe der Nordstaffel fest.

Heider SV - SV Drochtersen/Assel 1:2

Dem Aufsteiger gehören die ersten Minuten des Spiels. Mit Wucht gestaltet Heide das Spiel, agiert giftiger und robuster als D/A. Nach sieben Minuten haben die Gäste Glück. Torwart Fabian Klinkmann kann mit einem Pressschlag schlimmeres verhindern. Klinkmann vertritt den aus privaten Gründen verhinderten Keeper Patrick Siefkes. Heides Jan Wansiedler versucht es aus der Distanz. Sein Schuss geht knapp links vorbei. Drochtersen/Assel bekommt kaum Zugriff, nach vorne läuft nichts.

D/A-Trainer schickt beim Gastspiel beim aktuellen Tabellenletzten Laurens Rogowski und überraschend Marcel Andrijanic in die Innenverteidigung. Andrijanic lenkt sonst das Spiel im Mittelfeld. Aber weil Liam Giwah auf dem Weg nach Heide in Hamburg im Stau steht und spät eintrifft, wechselt der Stratege in die letzte Reihe. Andrijanic agiert klug in der Defensive. Seine Spieleröffnung lobt der Trainer nach dem Abpfiff.

Auf den Flügeln spielen Eyke Kleine und Finn Zeugner. Davor im Mittelfeld Ashton Götz, Oliver Ioannou, Jan-Ove Edeling und Marco Schuhmann. Alexander Neumann und Dario Kovacic beordert Uder wie gewohnt in den Sturm.

Überraschende Führung in der 27. Minute

Erst nach 20 Minuten kann sich D/A ein wenig vom Druck befreien. Die Führung der Kehdinger kommt in der 27. Minute überraschend. Nach einem Rempler an Zeugner zeigt Schiedsrichter René-Alexander Rose auf den Punkt. Neumann verlädt Jannis Meister. Zwei Minuten später kann der Stürmer für die 2:0-Führung sorgen. Sein Heber nach starker Flanke von Rogowski geht über die Latte. Torraumszenen sind danach Mangelware.

Nach dem Seitenwechsel dominiert zunächst D/A. Neumann trifft nach Vorlage von Schuhmann kurz nach Wiederbeginn den Ball nicht richtig. Kovacic verzieht 60 Sekunden später. In der 52. Minute beweist Neumann seine Treffsicherheit. Kleine hatte von links für den Torjäger aufgelegt.

Gastgeber geben nicht auf

Aber die Gastgeber geben nicht auf. Nach knapp einer Stunde gelingt Jonah Gieseler der Anschluss. Er drückt einen Abpraller nach einer Parade von Klinkmann über die Linie. D/A verliert zunächst den Faden und agiert nervös. Edeling lädt Gieseler mit einem Fehlpass zum Ausgleich ein. Der nimmt die Einladung aber nicht an und trifft nur das Außennetz. Danach wird das Spiel noch intensiver. Viele Fouls prägen die Partie. Das Publikum ist da, buht, klatscht und schreit. Der Unparteiische hat richtig viel zu tun. Sportlich läuft wenig. Aber Drochtersen/Assel bringt die knappe Führung über die Zeit.

„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Nach dem 2:0 müsse das Team die Führung ruhiger über die Zeit bringen. Gooßen: „Aber auch in Heide musst du erst mal gewinnen.“ Das Team erinnert schon ein wenig an die Spielvereinigung Drochtersen/Assel. Als D/A noch neu war in der Liga. Damals im Jahr 2015, als das Team auf einer Euphoriewelle schwebte und der damalige Trainer Enrico Maaßen seinen Protagonisten den Titel Mentalitätsbestien verpasste.

Die Heider Spieler sind motiviert bis in die Haarspitzen. Der erste Saisonsieg gegen Hannover 96 II hat ihnen zusätzlich Rückenwind gegeben. Das Publikum peitscht die Mannschaft nach vorne. „Das ist eine richtig tolle Atmosphäre hier“, sagt Lars Uder nach dem „Kampfspiel“.

„Es ist geil, wenn so viele Zuschauer auch mal gegen dich sind“, sagt D/A-Spieler Oliver Ioannou. Die Parallelen zwischen Heide und der älteren D/A-Vergangenheit sieht auch er. „Die haben ganz einfachen Fußball gespielt, gekämpft und das Publikum auf ihre Seite gezogen.“ In Heide würden es noch einige Mannschaften schwer haben.


Schiedsrichter: Rene-Alexander Rose - Zuschauer: 1.416
Tore: 0:1 Alexander Neumann (28. Foulelfmeter), 0:2 Alexander Neumann (53.), 1:2 Jonah Gieseler (59.)

Aufrufe: 026.8.2019, 15:30 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor