2024-05-08T14:46:11.570Z

Transfers
Das sind die neuen Gesichter beim SV Donaustauf (von links): Cihangir Özlokman, Florian Folger, Balthasar Sabadus, Pavel Panafidin und Dominik Past. Montage: Florian Würthele
Das sind die neuen Gesichter beim SV Donaustauf (von links): Cihangir Özlokman, Florian Folger, Balthasar Sabadus, Pavel Panafidin und Dominik Past. Montage: Florian Würthele

SV Donaustauf verpflichtet Quintett

Der aufstrebende Bayernligist beschreitet in Sachen Transferpolitik neue Wege: fünf junge Spieler aus der Umgebung kommen

Betrachtet man die Veränderungen im Kader des SV Donaustauf während der vergangenen Transferperioden, ist man geneigt zu sagen, dass da eine bunt zusammengewürfelte Truppe mit Spielern unterschiedlicher Nationalitäten „unter einen Hut“ gebracht worden ist. Die fünf Neuverpflichtungen, die der SV Anfang der Woche verkündet hat, repräsentieren den „neuen“ Weg des Bayernligisten.

Der da lautet: junge, deutschsprachige und gewillte Spieler aus dem Regensburger Umfeld an sich zu binden. Diese Marschroute wird auch im Gespräch mit Übungsleiter Franz Koller deutlich. Er betont, dass es ihm grundsätzlich wichtig gewesen sei, Spieler aus der Umgebung zu holen, „dass wir die Konstellation im Kader ein Stück weit verändern. Wir haben ja, als ich gekommen bin, schon einen bunt durchgewürfelten Kader mit vielen Nationen gehabt.“ Alle zwischen 20 und 24 Jahren alt, bringen die fünf Neuen nicht nur ein gewisses Potenzial mit, sondern auch den Ehrgeiz, sich in der Bayernliga zu beweisen - falls sie das nicht schon getan haben. (Mindestens) 26 Spieler wird der Kader des SV Donaustauf ab Sommer umfassen - „was eigentlich schon sehr, sehr weit ist“, so Koller.

Und auch wenn Franz Koller und Donaustaufs GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens fest davon ausgehen: Ob das Quintett, wie in ihren Verträgen geregelt, vom 1. Juli an beim SV spielberechtigt sind, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in die Sternen. Wir stellen Euch die fünf Neuen in Kurzportraits vor:


Cihangir Özlokman, 23:
Reifte in der Jugend des „Clubs“ zu einem top Offensivmann heran. Beim aktuellen Arbeitgeber, der U21 des SSV Jahn Regensburg, ist der Deutsch-Türke aus der Startelf nicht wegzudenken. Acht Treffer in der laufenden Runde der Bayernliga Süd sprechen für sich. Auch Regionalliga-Erfahrung sammelte Özlokman bereits, und zwar bei der U21 des 1. FC Nürnberg (37 Einsätze), ehe es ihn 2018 zum Jahn verschlug. Donaustaufs Trainer Franz Koller spricht von „einem der besten Außenstürmer in der Bayernliga Süd. 'Cigi' ist sehr schnell, technisch beschlagen, sehr gut im Eins gegen Eins-Dribbling und torgefährlich.“ Beim SV Donaustauf soll der 23-Jährige zukünftig eine der beiden Außenbahnen beackern. Aufgrund seiner Qualitäten ist Koller nicht umsonst guter Dinge, dass Özlokman für die Außenstürmerposition sowie für die gesamte Mannschaft künftig eine „absolute Belebung“ darstellen wird. Geschäftsführer Matthias Klemens ergänzt, dass man jetzt im Offensivbereich auf allen Positionen sehr gut aufgestellt sei. Denn auch der brasilianische Flügelflitzer Pedro Braz hat seine Kieferverletzung mittlerweile auskuriert und kehrt zur Mannschaft zurück, wenn das Training wiederaufgenommen wird.


Pavel Panafidin, 22:
Kapitän und Leitfigur beim SSV Jahn II. Als Bub für Nittenau und Kareth-Lappersdorf am Ball, später beim FC Nürnberg und dem FC Augsburg. Jahn-Coach Yavuz Ak verliert seinen wohl besten Außenverteidiger, welchen er im Herbst aber auch mehrfach eine Position „nach vorne geschoben“ hatte. „Ein sehr variabler Spieler und von daher für einen Trainer sehr, sehr wertvoll“, so die Aussage von Franz Koller. Donaustaufs Übungsleiter bekommt einen top ausgebildeten und technisch beschlagenen Kicker. Aus Sicht von Koller besitze Panafidin ein „Riesenpotenzial für die Zukunft. Seine Paradedisziplin, wo er auch bei uns vorgesehen ist, das sind die beiden Außenverteidigerpositionen.“ Panafidin selbst freut sich auf die neue Herausforderung und möchte sich in der Viererkette einen Stammplatz erkämpfen.



Balthasar Sabadus, 24: Über Schierling, Lappersdorf und Ammerthal zog es Sabadus 2017 zum Landesligisten TSV Bogen. Dort avancierte er zu einem absoluten Führungsspieler; nicht umsonst trägt er mittlerweile die Kapitänsbinde. Die Entscheidung des Wechselns sei ihm schwer gefallen, wie der 24-Jährige betont. Letztlich lägen die Vorteile für den Regensburger aber auf der Hand: die kurze Fahrstrecke, die Ambitionen des SV Donaustauf plus Sabadus' Ehrgeiz, es höherklassig zu versuchen. „Ich wollte wieder ein bisschen höher angreifen, weil ich mich jetzt wieder topfit fühle, was in den letzten Jahren nicht immer der Fall war. Bayernliga passt da wunderbar.In Donaustauf freut man sich nun jedenfalls über einen torgefährlichen Allrounder. Die „Spezialität“ des Linksfußes: ruhende Bälle. Koller hält große Stücke auf den Neuzugang und hofft gleichzeitig, „dass wir uns bei Standardsituationen mit dem linken Fuß weiter verbessern können. Es war mir auch wichtig, dass wir einen zusätzlichen Linksfuß haben.“ In der Jugend (Jahn, Greuther Fürth, Augsburg) auch als Innenverteidiger ausgebildet worden, fühlt sich Sabadus mittlerweile auf der Sechs am wohlsten. Auf dieser Position sieht ihn Koller aufgrund dessen hervorragender Spieleröffnung auch in seinem System.


Florian Folger, 22:
Der bullige Mittelstürmer machte sich bei den Landesligisten aus Bad Abbach und Lappersdorf im regionalen Fußballgeschehen bereits einen Namen. Für die Abbacher schoss Folger diese und letzte Landesliga-Saison zusammengenommen 28 Tore. Seine Physis, gepaart mit seiner Schnelligkeit und Torgefahr, überzeugten die Verantwortlichen in Donaustauf. Franz Koller war es wichtig, im offensiven Bereich nicht nur lauter gleiche Spielertypen zu haben, sondern für mehr Variabilität eben auch einen körperbetonten Spieler, der keinen Zweikampf scheut. Einen solchen hat der SV-Coach mit Florian Folger bekommen. „Er hat die letzten Jahre eine sehr gute Entwicklung gemacht. Wir hatten bisher immer eher die technisch feinen Stürmer, die aber vielleicht nicht immer unbedingt dahin gehen, wo es wehtut. Flo hingegen ist ein körperlich sehr robuster Spieler, der sich eigentlich in jeden Zweikampf wirft.“ Übrigens kickte Folger im Jahr 2015 auf Kareths Höhen bereits ganz kurz unter der Regie von Franz Koller. Folger ist beim SV entweder auf der Neun oder als zweite Sturmspitze eingeplant. Hier hat der Großberger mit Nikola Vasilic und Winterneuzugang Kevin Rääbis harte Konkurrenz, den Kampf um die Stammplätze nimmt er allerdings gerne an. Schließlich hat sich der willensstarke Folger nicht umsonst für einen Wechsel zum Bayernligisten entschieden.


Dominik Past, 20:
Der jüngste im Bunde. Verbrachte seine Jugendzeit bei der SpVgg Landshut, seinem Heimatverein, ehe er sich im Landesliga-Team der SpVgg während der aktuellen Saison die ersten Sporen im Herrenbereich verdiente. Wie Özlokman kommt Past über die beiden Außenbahnen und bringt hierfür den entsprechenden Speed mit. Kann in einem 4-4-2-System aber auch als zweiter Mittelstürmer agieren. Trotz einer gewissen Überbesetzung auf seiner Position möchte sich der Blondschopf beim SV durchbeißen und, wie er in Gesprächen mit Franz Koller betonte, es jetzt unbedingt in der Bayernliga probieren. Das entsprechende Potenzial bringe der 20-Jährige laut seinem neuen Trainer, der ihn bereits aus der Jugend kennt, allemal mit: „Ein Spieler, der meines Erachtens über Kurz oder Lang definitiv seinen Weg in der Bayernliga gehen wird, weil er einfach alle Voraussetzungen dafür hat.“ So agiere Past laut Koller auf dem Feld sehr giftig und aggressiv, wodurch er im Eins gegen Eins kaum zu schlagen sei. „Somit ist er prädestiniert für das Gegenpressing. Er gibt nie den Ball verloren, setzt immer hinterher“, sagt Koller über den Jungspund.


Ein Interview mit Franz Koller und Matthias Klemens lest Ihr am Wochenende auf FuPa.

Aufrufe: 020.5.2020, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor