Lilien fiebern dem Auftakt entgegen

Dem liegt wieder einmal eine akribische Vorbereitungszeit zugrunde, in der die Spieler taktisch und technisch auf ein hohes Niveau gebracht werden müssen. „Die sportlichen Ansprüche der Liga sind schon gewaltig“, sagt Diogo. Die Spieler müssen viel auf sich nehmen, um den Anforderungen von Training und Spiel gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass sich das Gesicht der Mannschaft vor jeder Saison stark verändert.

Aktuell sind zwei Spieler bei den 98ern geblieben, elf Feldspieler und drei Torhüter sind neu dazugekommen. Daraus eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen, daran haben Trainer Diogo und sein Team über mehr als neun Wochen hinweg gearbeitet.

Drei Torhüter haben den Weg nach Darmstadt gefunden. Jury Obert kommt aus Frankfurt, Ruben Drakos vom FSV Hollenbach aus dem baden-württembergischen Hohenlohekreis und Chris Schubert aus dem mittelhessischen Herborn. „Dass Jungs aus so weiten Entfernungen zu uns gekommen sind, zeigt, dass der SV 98 und sein Nachwuchsleistungszentrum überaus attraktiv geworden sind. Wir haben an Image zugelegt“, sagt Diogo. Insgesamt sieht er viel Potenzial in der Mannschaft. Die Vorbereitung verlief zum großen Teil positiv. Zwei Turniere, darunter eines in Göttingen, konnten die Darmstädter gegen starke Konkurrenz gewinnen. Bei Bayer 04 Leverkusen erzielte man ein 1:1. Dämpfer gab es mit 1:5 gegen Bayern München und beim 1:4 gegen den VfL Bochum. Dafür behielt man jüngst gegen den bayerischen Regionalligisten Würzburger Kickers mit 3:0 Toren die Oberhand.

Derzeit gilt es, die körperliche Robustheit einiger Spieler noch zu fördern. Die Stammelf ist eine gute Mischung aus technisch versierten Akteuren und zweikampfstarken Typen. In der Defensive sieht Diogo die Stärken seiner Elf: „Wir haben in den vielen Testspielen außer gegen Bayern und Bochum nur wenige Gegentore eingefangen. Nach vorne haben wir die Spieler, um erfolgreich kontern zu können. Deshalb hoffe ich, dass wir in der Liga erneut eine gute Rolle spielen und uns im Vergleich zum Vorjahr (Platz fünf) noch einmal steigern können.“

Die Liga ist nur noch zehn Vereine stark, weil Bayern eine eigene Regionalliga eingeführt hat. Dennoch müssen zwei Mannschaften am Saisonende absteigen, weil die Meister der Hessenliga und der Oberliga Württemberg ein direktes Aufstiegsrecht besitzen. „Die Liga ist ein Überraschungspaket. Aber natürlich gibt es die üblichen Favoriten. Dazu zählen Stuttgart, Hoffenheim und Eintracht Frankfurt“, schätzt Diogo ein. Eine positive Überraschung traut er seiner Mannschaft zu – aber auch die Möglichkeit, dass es eine schwierige Saison wird.