2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Ratlose Gesichter bei den Fußballern des TSV Friedberg nach der 1:6-Niederlage gegen den TSV Babenhausen. Für Marcel Pietruska (links) und Kevin Makowski wird es nun eng mit dem Klassenerhalt.
Ratlose Gesichter bei den Fußballern des TSV Friedberg nach der 1:6-Niederlage gegen den TSV Babenhausen. Für Marcel Pietruska (links) und Kevin Makowski wird es nun eng mit dem Klassenerhalt. – Foto: Michael Hochgemuth

Ratlose Friedberger

Für den TSV wird es nach der 1:6-Niederlage gegen Babenhausen ganz schwer in Sachen Klassenerhalt +++ Aystetten geht trotz zweiter Zwangspause als Gewinner des Wochenendes hervor

Wer nach dem Schlusspfiff in die Gesichter der Bezirksliga-Fußballer des TSV Friedberg blickte, der sah Ratlosigkeit. Nach der 1:6-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten TSV Babenhausen ist die Stimmung beim Aufsteiger im Keller – passend zum Tabellenplatz. Denn die Friedberger stehen nach wie vor unter dem Strich. Mehrmals hatte das Team von Trainer Markus Specht die Chance, die Abstiegsränge zu verlassen, doch im entscheidenden Moment war der TSV nicht präsent.

„Wir waren in den vergangenen Spielen immer auf Augenhöhe, haben uns aber nicht belohnt. Wir waren nicht konsequent genug und der Gegner einfach cleverer“, so die Bilanz von Abteilungsleiter Marcus Mendel. Der Spartenleiter meinte damit vor allem die vielen ausgelassenen Torchancen gegen Babenhausen. „Wenn du das leere Tor nicht triffst, wird es schwer. Uns fehlt das Selbstvertrauen.“ Gerade nach dem gehaltenen Elfmeter von Nachwuchstorhüter Julian Lippmann, der sein erstes Spiel bei den Erwachsenen machte, hätte der TSV zwingend nachlegen müssen. „Wir haben auch gut gespielt, aber eben den Gegner am Leben gelassen.“ Wie man das Momentum nutzt, machte Babenhausen im zweiten Durchgang vor. Nach einem Platzverweis für Philipp Boser (59. Minute) schlugen die Allgäuer eiskalt zu und schnappten sich die drei Punkte. Mendel ärgerte sich auch mit etwas Abstand noch über diese Szene: „Das war keine Gelb-Rote-Karte. Philipp hat den Ball nicht weggeschlagen, sondern nur etwas weggetoucht. Davon gab es mehreren Szenen in der Partie und keine Gelben Karten“, so der Abteilungsleiter, der aber auch seine Mannschaft in die Pflicht nimmt: „Wir waren auch selbst nicht mehr auf dem Platz. Der Biss, der Wille waren plötzlich weg.“ So ergaben sich die Friedberger in ihr Schicksal. Nachwuchstorhüter Lippmann bescheinigte Mendel, lange Jahre selbst zwischen den Pfosten aktiv, eine starke Leistung: „Er hat super trainiert und deshalb das Vertrauen bekommen. An ihm lag es sicher nicht, dass wir verloren haben – im Gegenteil. Aber im ersten Spiel sechs Stück zu fangen, ist bitter.“

Bitter ist auch die Tabellensituation für den TSV. Denn der Abstand zum rettenden Ufer ist durch die Schlappe größer geworden. Sechs Spiele hat der Aufsteiger noch Zeit, den Abstieg zu verhindern. Die Hoffnung hat man beim TSV aber noch nicht aufgegeben: „Noch ist nichts verloren, wobei wir dringend Punkte brauchen.“ Letzte Chance auf Zähler in der Bezirksliga Süd in diesem Jahr hat der TSV am Sonntag in Heimertingen. Danach stehen 2020 nur noch Nachholspieltage und der Ligapokal auf dem Programm. Mendel: „Wir wollen nicht schon wieder mit einer Packung in die Winterpause gehen.“ So erging es den Herzogstädtern im November 2019, als man aus Ottobeuren mit einer 0:7-Schlappe zurückkehrte.

Bereits zum zweiten Mal hintereinander musste der SV Cosmos Aystetten eine Zwangspause einlegen. Zunächst, weil die Spieler der TG Viktoria Augsburg wegen eines Corona-Falles beim vorhergehenden Gegner SV Türkgücü Königsbrunn in Quarantäne mussten, dann aufgrund des Pokaleinsatzes des TSV Bobingen, der in der 1. BHV-Hauptrunde dem SV Egg an der Günz mit 2:4 unterlag. Nicht nur in Aystetten stellt man sich die Frage, warum Ligaspiele zur besten Zeit einem Pokalspieltag weichen müssen. In den höchsten Amateurklassen, der Bayern- und Landesliga, herrschte dadurch sogar völliger Stillstand.

Der SV Cosmos nutzte die Pause zu einem Freundschaftsspiel gegen den Landesligisten SV Mering und stellte mit einem 4:1-Sieg seine Tauglichkeit für diese Klasse auch ohne die geplanten Neuzugänge unter Beweis. Am Aufstieg der Aystetter bestehen kaum mehr Zweifel, zumal am Wochenende alle drei direkten Konkurrenten Federn gelassen haben. Die Ergebnisse des TV Bad Grönenbach (1:1 gegen den TSV Haunstetten), Olympia Neugablonz (1:3 gegen den VfL Kaufering) und des TV Erkheim (0:1 gegen Heimertingen) vergrößerten den Vorsprung des Spitzenreiters.




Mehr Lokalsport gibt es unter www.friedberger-allgemeine.de und www.augsburger-allgemeine.de

Aufrufe: 013.10.2020, 09:38 Uhr
Augsburger Allgemeine / sry, oliAutor