2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Marc Schütz

Rheinbergs Fußballer wollen mitreden

In Ossenberg gab's ein Treffen mit dem Stadtsportverband. Es gingrnum die Modernisierung der Anlagen.

Es gab einiges zu besprechen im Vereinsheim der Ossenberger Concordia. Der Stadtsportverband (SSV) Rheinberg hatte zur Fußball-Konferenz eingeladen. Es ging um die Modernisierung der Sportanlagen, insbesondere um den Diskussionsentwurf, den der SSV ausgearbeitet hatte. Der Inhalt des Papiers hatte hohe Wellen geschlagen. So blieben der SV Orsoy, der SV Millingen und der TuS Borth dem Treffen wie angekündigt fern. Vom TuS 08 Rheinberg kam nur Dieter Wiekhorst aus der Fußball-Abteilung ins „Paullis“.

Es war eine kleine Runde, in der auch schon mal lauter diskutiert, emotional argumentiert, aber nie lamentiert wurde. Peter Wehr, seit 25 Jahren als Berater für kommunale Sportstättenentwicklung tätig und Mitglied im Beratungsteam des Landesportbunds, übernahm die Moderation. Er hatte einen Flipchart mitgebracht, um die verschiedenen Positionen besser einordnen zu können. „Ich kenne mich mit Konflikt-Situationen aus“, sagte er.

Ein Konflikt schwelt im SSV. So blieben Rolf Rothgang, Clemens Brune und Matthias Schmitz, die gegen das Modernisierungskonzept gestimmt hatten, der Fußball-Konferenz fern. Ulrich Hecker, Burghard Kretschmer und Peter Houcken vertraten den SSV in Ossenberg. Hecker machte eingangs deutlich, was er vom Boykott der drei Vereine hält – nichts. „Ein Boykott hilft nicht weiter.“ Und Kretschmer stellte nochmals klar, dass der SSV nicht vorhabe, Vereinen die Plätze wegzunehmen. „Es wurden keine Beschlüsse gefasst. Die Abstimmungsgespräche laufen noch. Wir sind auf dem Weg einer Konzeption, den wir gemeinsam mit den Vereinen gehen müssen, sonst wird das Geld in Rheinberg womöglich nicht in den Sport investiert.“ Mehrfach machten die SSV-Funktionäre deutlich, nicht über die Köpfe der Clubvertreter hinweg Entscheidungen zu treffen. Sie räumten ein, dass die Kommunikation mit den Vereinen verbesserungswürdig sei.

Die drei SSV-Vorsitzenden machten in Ossenberg auf ihr schriftliches Statement zum Arbeitspapier „Sportplätze“ und der Beschlussvorlage zum Sportausschuss an diesem Donnerstag aufmerksam. Darin heißt es unter anderem: „Im Gegensatz zu unseren Nachbarstädten werden in unserem Arbeitspapier keine Sportanlagen geschlossen oder aufgelöst. Alle von der Schwerpunktbildung ausgenommenen Sportanlagen in Millingen, Orsoy, Borth und Ossenberg erhalten Bestandsgarantie.“

Hauptsportanlagen sollen laut SSV in Budberg und Rheinberg-Mitte an der Xantener Straße entstehen. Da gerade die Fußball-Abteilungen nicht mit allen im Modernisierungskonzept aufgeführten Punkte einverstanden sind, haben sich Vertreter der sechs Vereine schon zweimal getroffen, um ihre Wünsche zu formulieren. Ohne Beisein von SSV-Vertretern. Thomas Paul (SV Budberg) berichtete von einem sachlichen Dialog untereinander. Man sei sich einig darin, nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Der SVB hat eine Agenda 2025 erarbeitet. Daran wollen sich die anderen orientieren und sich ebenfalls mit der eigenen Zukunft auseinandersetzen. Im Februar/März 2020 sollen die Ergebnisse zusammengetragen werden. Paul sagte zudem, dass die Fußball-Abteilungen in die Planung des neuen Zentrums an der Xantener Straße miteinbezogen werden möchten. „Wir schlagen vor, dass sich jeweils zwei Leute aus den Vereinen mit dem SSV und der Verwaltung austauschen. Schließlich werden wir Fußballer ja auch die Anlage mit benutzen.“

Michael Nagels teilte mit, dass sich der SV Budberg vorstellen könne, in den Wintermonaten in Rheinberg-Mitte zu trainieren und zu spielen. 23 Mannschaften kicken aktuell an der Raiffeisenstraße. Die zeitnahe Umwandlung vom Natur- in einen Kunstrasen-Platz in Budberg sei kein Muss. Paul meinte, dass die Rheinberger Fußballer auch über die unterschiedlichen Nutzungsverträge der Sportanlagen diskutiert hätten. Da müsse „aufgeräumt werden“, eine Gleichbehandlung werde angestrebt. Überhaupt wünschen sich die Fußballer eine besseren Kontakt zur Verwaltung.

Zweieinhalb Stunden saß die Runde im „Paullis“ zusammen. Festgehalten wurde letztendlich, dass die Koordinierungsgruppe ihre Arbeit fortführen soll und sich der SSV die Konzeptvorschläge der Fußballer im nächsten Jahr anhört. Der Stadtsportverband schrieb sich auf die Fahnen, die Basis transparenter über seine Arbeitsergebnisse zu informieren.

Aufrufe: 06.11.2019, 16:00 Uhr
RP / René PutjusAutor