2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Will alsbald an die Seitenlinie zurück: Frank Morjan. F: Zink
Will alsbald an die Seitenlinie zurück: Frank Morjan. F: Zink

Frank Morjan: "Ziemlich flexibel, was die Zukunft angeht"

Kameradschaft ist Trumpf: Erfolgstrainer des SV Burggrafenhof will sich mit Klassenerhalt verabschieden +++ "Wenn etwas Interessantes kommt, höre ich mir das schon an?

Seit fünfeinhalb Jahren schwingt Frank Morjan das Zepter beim SV Burggrafenhof und ist damit ein entscheidendes Gesicht des phänomenalen Aufschwungs beim SVB. Nach zwei Aufstiegen mischt der Verein aus dem Langenzenner Ortsteil seit Saisonbeginn erstmals im Kreisoberhaus mit und spielt eine mehr als ordentliche Saison. Trotzdem nimmt Morjan zu Saisonende seinen Hut und gibt ihn weiter an Michael Lauth, der aus Stein kommt. Wie es für ihn weitergeht, steht dagegen noch in den Sternen.

Zum Klassenerhalt lässt sich Frank Morjan noch nicht gratulieren. Das wäre allerdings auch etwas vermessen. Zwar zeigt der SV Burggrafenhof unter seiner Ägide als Aufsteiger in die Kreisliga, dass er mehr als mithalten kann unter den arrivierten Teams im Oberhaus und hat auch schon neun Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz, aber es sind eben auch noch zehn Partien auszutragen für den SVB. Zurücklehnen ist also noch nicht angesagt - vor allem weil in dieser Woche noch zwei möglicherweise entscheidende Duelle anstehen.

Am Donnerstag ab 19 Uhr steigt das Duell gegen den TSV Markt Erlbach, der fünf Punkte zurückliegt, und am Sonntag empfängt man die SpVgg Nürnberg, die gar sieben Zähler weniger auf dem Konto hat. „Das ist noch machbar, alles danach wird noch schwerer“, spielt Morjan auf die danach folgenden Gegner aus Fischbach, Kalchreuth und Roßtal an. „Wenn wir die sechs Punkte noch holen, dann könnten wir uns berechtigte Hoffnungen auf den vorzeitigen Klassenerhalt machen. Das wäre ein großer Schritt.“ Nicht mitwirken können Christoph-Matthias Kanzler, der sich in die USA verabschiedet hat, und Alexander Kilian, der ein Jobangebot in Berlin angenommen hat, was den ohnehin kleinen Kader naturgemäß weiter schwächt.

Ein Rädchen von vielen

Trotzdem geht Morjan nach den letzten beiden Spielen (Anm.: 3:0 gegen Oberasbach und 1:0 in Hagenbüchach) optimistisch an die Sache heran, und der vorzeitige Klassenerhalt wäre auch das ideale Abschiedsgeschenk für den scheidenden Erfolgscoach, der seinen Anteil am Aufschwung in Burggrafenhof etwas herunterspielt. „Ich bin vielleicht ein Rädchen von vielen“, ist dem 38-Jährigen, der als Sportlehrer am Helene-Lange-Gymnasium arbeitet, nicht bange, dass es nach seinem Ausscheiden nicht abwärts geht mit dem SVB. „Ich arbeite jetzt fünfeinhalb Jahre mit der Mannschaft. Vielleicht tut ihr etwas Neues gut und mein Nachfolger geht mit einem anderen Ansatz an die Sache.“

Seit kurzem ist nun auch klar, wer sein Nachfolger sein wird. Michael Lauth, der zuletzt beim Bezirksligisten FC Stein in Amt und Würden war, wird seinen Platz auf der Burggrafenhofer Bank einnehmen. In der Kürze der Zeit war jedoch noch kein wirklicher Kontakt möglich. „Wir werden uns aber sicher noch näher unterhalten.“

Pause? Nicht unbedingt

Vor allem wird er bei dem Gespräch sicherlich auf die Kameradschaft in der Mannschaft und ihre freundschaftliche Verbundenheit eingehen. „Den ersten Aufstieg in die Kreisklasse bekommt man vielleicht noch hin, den Zweiten in die Kreisliga vielleicht nicht, wenn es in der Mannschaft nicht stimmen würde. Das ist hier schon ein Trumpf.“ Aber allein die Kameradschaft reicht freilich nicht, um den Erfolg der letzten Jahre zu beschreiben, auch die Entwicklung auf dem Platz trägt seine Handschrift. „Wir haben uns nach und nach sehr gut entwickelt.“

Für Morjan, der in Burggrafenhof aufgewachsen ist, war der SVB die erste Trainerstation im Herrenbereich -sie soll aber nicht die letzte gewesen sein. „Was meine Zukunft angeht, bin ich ziemlich flexibel. Ich hätte kein Problem damit eine Pause einzulegen, zumal ich im Mai Vater werde. Aber wenn etwas Interessantes kommt, höre ich mir das schon an.“ Allzu lange wird er wohl nicht warten müssen. Zwei Aufstiege bei der ersten Trainerstation: Es gibt wahrlich schlechtere Arbeitszeugnisse.

Aufrufe: 07.4.2016, 12:46 Uhr
Matthias JanouschAutor